Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
15,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Blackwood Crossing des kleinen englischen Indieentwicklers PaperSeven hat das geschafft, wozu Hunderte Spiele vorher nicht im Stande waren - mich emotional mitzunehmen. Was mich in diesem kleinen Spiel so berührt hat und alles andere wissenswerte, erfährst Du wie immer im nun folgenden Test.
Meinung:
In Blackwood Crossing spielen wir die junge Scarlett, die in der ersten Sequenz verträumt aus dem Zugfenster schaut. Plötzlich hören wir Schreie, die von ihrem jüngeren Bruder Finn stammen. Panisch stehen wir auf und machen uns auf die Suche, wobei wir feststellen, dass die Schreie aus der Bordtoilette kommen. Als wir davor stehen, wird die Tür plötzlich aufgerissen und Finn stürmt heraus. Es war zum Glück nur ein Streich und Finn wollte einfach nur spielen.
Mit diesem durchaus spaßigen Szenario, startet Blackwood Crossing. Doch so unbeschwert bleibt es nicht lange, denn nur kurz darauf geschehen die ersten mysteriösen Dinge und mit der Zeit werden es immer mehr.
Was genau passiert, verrate ich an dieser Stelle allerdings nicht. Nicht nur weil ich wie immer niemanden Spoilern möchte, sondern auch weil Blackwood Crossing von seiner Geschichte lebt und sie jeder unbedingt selber erleben sollte. Was ich ohne schlechtes Gewissen verraten kann, ist, dass die Dialoge während der gesamten 2-3 Stunden, die man für das Durchspielen braucht, immer glaubhaft geschrieben sind, die wenigen Charaktere, die man antrifft, gut gezeichnet sind und dass die Geschichte am Ende ungemein emotional wird, sodass mir persönlich am Ende sogar Tränen in die Augen schossen.
Einfach gestrickt
Rein vom Gameplay her ist Blackwood Crossing hingegen eher einfach gestrickt. Im Grunde muss man lediglich herumlaufen - wobei der Weg immer vorgegeben ist -, mit anderen Charakteren interagieren und Rätsel lösen. Diese sind stets sehr leicht und sollten wirklich niemanden vor irgendwelche Probleme stellen. Das Spieltempo ist dabei die gesamte Zeit über sehr gemächlich. Während des Spielens wünscht man sich zwar so manches Mal die Möglichkeit Dialoge überspringen oder zumindest sprinten zu können, doch spätestens, wenn man den Abspann laufen sieht, kommt man zur Einsicht, dass die Entscheidung der Entwickler bezüglich des zurückgenommenen Gameplays und Spieltempos genau die richtige war. Alles andere würde einfach nicht zum Spiel passen.
Zunächst gewöhnungsbedürftig
Dies gilt genauso für den gewählten Grafikstil. Auch dieser kommt einem mit seinem Comicstil, den abstrakten Figuren und seltsamen Masken zunächst doch sehr gewöhnungsbedürftig vor. Doch auch hier werde ich wohl nicht der Einzige bleiben, der am Ende zugeben muss, dass sich das alles sehr gut ins Gesamtbild fügt. Abgerundet wird dieses durch einen dynamischen Soundtrack, der sich insgesamt vornehmlich im Hintergrund hält, es aber dennoch schafft die aktuelle Emotionslage immer gekonnt zu untermalen.
Die Dialoge, von denen es eine ganze Menge gibt, sind übrigens nur in englischer Vertonung vorhanden. Wer dem nicht ganz so mächtig ist, kann aber auf gut übersetzte, deutsche Untertitel zurückgreifen.
Nicht alles so schön
So ungern ich es auch sage, so gibt es doch auch zwei Dinge, die mir negativ aufgefallen sind. Zum einem wäre da die Kamera, die es bei den Kopfbewegungen für meinen Geschmack etwas übertreibt. Zudem sind aus der Ego-Perspektive, in der man sich hier zu einem Großteil fortbewegt, kleinere Dinge nicht sofort ersichtlich. Zum anderen ist mir die Steuerung negativ aufgefallen. Die funktioniert prinzipiell zwar, aber leider gestaltet sie sich doch auch sehr fummelig. Gerade wenn man kleine Dinge aufheben will, muss man mitunter ein paar Anläufe in Kauf nehmen, bis man den gewünschten Gegenstand endlich fixiert hat.
Fazit: Blackwood Crossing ist für mich weniger ein Spiel als vielmehr ein Erlebnis, denn während das Spielerische hier durchaus zu vernachlässigen ist, ist die Story rund um die Geschwister Scarlett und Finn, die man hier während der zwei bis drei Stunden erzählt bekommt, tatsächlich ein echtes Erlebnis - und zwar ein ganz besonderes. Auch wenn sie mich emotional sehr mitgenommen hat, möchte ich sie keinesfalls missen und kann jedem nur empfehlen, diese Erfahrung selber einmal zu machen. Bereuen wird man dies ganz sicher nicht.
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