Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
29,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Dungeon Crawler in isometrischer Draufsicht sind wie kaum ein anderes Genre für die Couch-Koop-Variante des gemeinsamen Spielens geeignet.
Das von den niederländischen Triangle Studios entwickelte AereA schließt sich diesem Trend an und gestaltet ein Koop-Rollenspiel-Erlebnis, das sich vollständig um Musik dreht.
Meinung:
In einer weit, weit entfernten Galaxie
In der schönen Welt Aezir, in der eigentlich alles in recht geordneten Bahnen verläuft, kommt es plötzlich zu übergriffigem Verhalten diverser Tier- und Pflanzensorten. Nur einige wenige Eingeweihte wissen, dass außerdem vor einiger Zeit die mächtigen 9 Urinstrumente gestohlen wurden. Diese Artefakte sind für das Gleichgewicht der Welt von enormer Wichtigkeit und natürlich liegt es an uns (dem Spieler) alles wieder in Ordnung zu bringen.
Maestro Guido, der entfernte Ähnlichkeit mit Mozart hat, ist Komponist und Lenker der musikalischen Energien, welche die fliegenden Inseln am Himmel halten. Seit die 9 Ur-Instrumente gestohlen wurden, muss er quasi permanent dirigieren, um die Energien nicht entgleisen zu lassen. Die verrückten Käfer und seltsam klingenden Zikaden, die wir im Rahmen unserer ersten Missionen im Wald erlegen, sind nur der Anfang. Eine mächtige mutierte Zikade nutzt die Kraft eines Dudelsacks, eines der 9 Urinstrumente. Guido bittet uns, einen seiner Schüler, um Hilfe das Gleichgewicht in AereA wieder herzustellen. indem wir - man ahnt es schon - die anderen 8 Instrumente auch besorgen.
Ey da müsste Musik sein…
Da alles in dem Spiel mit Musik zu tun hat, bilden auch die Charakterklassen keine Ausnahme und so kann man zu Spielbeginn aus einer von 4 Klassen wählen (Harfen-Bogenschütze, Cello-Ritter, Lauten-Magier und Trompeten-Schütze). Im Koop-Modus mit bis zu 4 Spielern ließe sich das ganze Spektrum theoretisch zeitlich ausschöpfen. Mitspieler können jederzeit dazukommen oder das Spiel verlassen.
Der Erfindungsreichtum, mit dem musikalische Elemente in das Spielgeschehen eingebracht wurden, ist bemerkenswert. Gut gefallen haben mir beispielsweise die "Metronomhebel" um Türen zu öffnen. Außergewöhnlich gut ist die wunderschöne Hintergrundmusik und die gelungenen Atmosphärengeräusche wie Vogelgezwitscher passend zu den verschiedenen Locations. Liebevoll ausgewählte kleine Soundeffekte an vielen Stellen, wie etwa dem Aufheben von Clefines (kleine goldene Noten - die Währung im Spiel) oder als "Kampfpiepser" angreifenden Mäusen, zeigen viel Liebe zum Detail.
Mehr vom Gleichen
Auf dem Weg zu unterschiedlichen Einsätzen, an deren Ende ein Boss mit einem der Urinstrumente steht, müssen wir jede Menge Gegner vermöbeln, kleine Clefines einsammeln und unsere Fähigkeiten zurück in der Basis weiterentwickeln. Alles nicht neu aber sehr hübsch gestaltet.
Unten rechts - direkt neben dem Portrait der jeweiligen Spielfigur - ist ein unsinnig kleines Inventar mit nur 4 Slots, aber dafür findet man ständig Kisten mit kleinen Tränken, Diamanten und anderen Gimmicks, deren Bedeutung man umständlich bei dem Händler auf dem Luftschiff erfragen muss und im nächsten Einsatz natürlich prompt vergessen hat. So richtig auf der Suche nach der perfekten Beute ist man somit natürlich nicht, womit ein weiterer wesentlicher Motivator, der im Genre üblich ist, entfällt.
Zu unseren Einsätzen reisen können wir in Aerea wahlweise mit fliegenden Schiffen oder Teleportern, wobei es von den letzteren zuverlässige und recht gefährliche gibt. Leider bleiben uns trotz allem weite und sich wiederholende Laufwege nicht erspart. Das ist spielerisch nicht mehr up to date und nimmt dem Spiel sehr viel Geschwindigkeit.
Durch erfüllte Aufträge oder besiegte Gegner bekommt unser Alter Ego sowohl Charakter- als auch Instrumentenerfahrungspunkte. Während die einen in typische Attribute wie mehr Schaden, mehr Lebensenergie usw. investiert werden können, sind die anderen für Stimmpunkte gut, die unser Instrument/unsere Waffe verbessern. Jede der vier Klassen verfügt über einen Primär- und einen Sekundärangriff, was zwar nett aussieht, aber leider keine große spielerische Vielfalt ermöglicht.
Schön bunt
Neben der musikalischen Untermalung hat man sich offensichtlich auch mit der grafischen Ausgestaltung viel Mühe gegeben. Bereits der Startbildschirm und die Räume der schwebenden Basis, in der wir ausgebildet werden und in die wir immer wieder zurückkehren sind unglaublich nett und detailreich gestaltet. Alles strahlt in angenehmen Farben und weiß zu gefallen. Die Optik verbunden mit der Aufsicht-Perspektive erinnert an frühere Final Fantasy-Teile oder Secret of Mana. Zu letzterem würde auch der aufsteigende Waffen-Level passen.
Auch wenn die Spielfigur mitunter hinter Ecken verschwinden kann und diese dann leider nicht wie in vergleichbaren Titeln halbtransparent werden, funktioniert die automatische Kameraführung alles in allem sehr solide und behindert nicht den Spielfluss.
Fazit:
Akustisch herausragend, optisch ansprechend und spielerisch langweilig, damit ist leider das meiste zu dem an sich liebevoll gestalteten Titel in der musikalischen Welt Aezir gesagt.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.