Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 29,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Nicht zum ersten Mal versucht sich Sonic daran, dem Klassenprimus Mario Kart das Fürchten zu lehren. Damit der neueste Versuch endlich von Erfolg gekrönt wird, haben sich Sega und Entwickler Sumo Digital etwas ganz Spezielles einfallen lassen – Teamplay. Ob das der Schlüssel zum Erfolg ist, zeigt unser Test.
Meinung:
Bevor wir uns in unsere Karts setzen dürfen, präsentiert uns das Spiel zunächst ein kleines Intro, das erklärt, warum Sonic und seine Freunde überhaupt als Rennfahrer im Einsatz sind. Schuld daran ist nämlich der geheimnisvolle Dodon Pa, der Sonic und seine Kumpanen zu einem Rennturnier einlädt. Auch wenn jegliche Erklärung eigentlich vollkommen überflüssig ist, finde ich es dennoch nett, dass es zumindest eine kleine Rahmenhandlung gibt.
Nach diesem kleinen Exkurs dürfen wir uns dann endlich hinter das Lenkrad schwingen, wo zunächst alles wie bei einem klassischen Mario Kart-Klon wirkt. Doch der Schein trügt. Team Sonic Racing hat nämlich mehr zu bieten als ein herkömmliches Kart-Spiel, sprich verschiedene Karts, kunterbunte und abgefahrene Strecken, Drift-Boosts sowie unterschiedlichste Items, mit denen man sich entweder verteidigen oder seine Kontrahenten angreifen kann. Das Besondere an Team Sonic Racing ist das Teamplay. Anders als sonst fährt hier nicht jeder für sich allein, stattdessen wird das Fahrerfeld in jeweils Drei-Mann starke Teams aufgeteilt, die dann gemeinsame Sache machen.
Nicht nur der erste Platz zählt
Auf der Strecke wirkt sich das dann nicht nur so aus, dass die Endplatzierungen aller Teammitglieder addiert werden und so das jeweilige Siegerteam auserkoren wird, sondern auch so, dass sich Teammitglieder auf der Strecke aktiv unterstützen können. So zieht das führende Teammitglied etwa einen leuchtenden Schweif hinter sich her, auf dem sich die hinterherfahrenden Teamkollegen einen sogenannten Slingshot-Boost holen und so die Lücke nach vorne verkleinern können. Ebenso ist es aber auch Möglich mit nahe gelegenen Kollegen Items zu tauschen oder ihnen einen direkten Windschatten zu geben. Ganz gleich welche der insgesamt fünf Teamaktionen man ausführt, haben diese nicht nur eine sofortige Auswirkung, sondern füllen auch die sogenannte „Mega-Turbo-Leiste“, die, einmal gefüllt, bei Aktivierung dafür sorgt, dass das gesamte Team für eine gewisse Zeit unverwundbar und besonders schnell unterwegs ist.
Nicht nur Positives
Dieses neue Teamplay sorgt tatsächlich für frischen Wind und eine in diesem Genre ganz neue Dynamik, allerdings birgt es auch einige Probleme. Zum einen ist die Zugänglichkeit nicht mehr so gegeben, wie man es sonst von solchen Spielen her kennt. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, benötigt man nämlich einfach eine gewisse Zeit, um alles zu verstehen. Einfach einsteigen, wie etwa bei einem Mario Kart, ist hier also leider nicht möglich (außer man wählt im Multiplayer die Standardrenn-Variante, die ohne das Teamplay-Feature daherkommt). Zum anderen funktioniert das Teamplay mit anderen Spielern zwar hervorragend, mit der KI hapert es hingegen gewaltig, denn sie hat das Zusammenspiel einfach nicht ganz so gut drauf. Da die Online-Rennen während meiner Testphase aber leider nie ganz gefüllt waren, gab es deshalb immer irgendjemanden, der mit KI-Kollegen fahren musste und deswegen klar im Nachteil war.
Fairer geht es im Split-Screenmodus zu, bei dem sich bis zu vier Spieler den Bildschirm teilen. Leider kann man hier aber nur die normalen Rennen auswählen, während man Online hingegen zwischen verschiedensten Rennmodi auswählen kann, darunter auch so verrückte wie Rennen mit Blitzschlägen oder Vampir-Rennen, bei denen man den Gegnern Ringe klauen muss.
Vergleich zu Mario Kart
Wenn man vom Teamplay-Feature einmal absieht, ist Team Sonic Racing ein ganz klassischer Kart-Racer, weshalb sich der Vergleich zu Mario Kart in vielerlei Hinsicht natürlich geradezu anbietet. Leider fällt dieser Vergleich aber nicht gerade zu Gunsten des blauen Igels aus, denn so gut wie in jedem klassischen Feature hat Sonic gegenüber dem bekannten Nintendo-Klempner das Nachsehen. Das fängt schon beim Fahrerfeld an. Gerade einmal 15 Fahrer umfasst dies in Team Sonic Racing. Zwar sind darunter alle bekannten Sonic-Charaktere zu finden, dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, zumal die Fahrer auch in eine von drei Klassen eingeteilt sind und sich so unterschiedlich fahren lassen. Sonic ist zum Beispiel besonders schnell, während Knuckles problemlos durch Barrikaden donnert und Tails als Technik-Typ ein besonders gutes Fahrverhalten und eine gute Beschleunigung aufweist. Diese Eigenschaften kann man durch freigeschaltete Tuning-Teile für die Karts sogar noch ausbauen. Glücklicherweise kann man diese lediglich durch Ingame Credits freischalten und sich nicht durch Echtgeld erkaufen.
Ein weiterer Punkt, in dem man dem großen Vorbild hinterherhinkt, sind die 14 Items (hier Wisps genannt). Zwar bieten sie mit Raketen, Stacheln (das Fahrzeug wird zu einem stacheligen Hindernis), Erdbeben (blocke die Gegner mit riesigen Steinsäulen), Feuer (der Boden hinter einem fängt an zu brennen) oder dem Würfel (wehrt Geschosse und drängelnde Gegner ab) zwar durchaus viel Abwechslung, im Grunde sind es aber alles nur langweiligere Varianten von Items, die man eben schon von Mario Kart kennt.
Gleiches gilt leider auch für die Strecken. Die Macher haben sich auch hier zwar einiges einfallen lassen, aber an die fantasievollen Kurse, auf denen Mario und Co. herumrasen, reichen sie dann aber leider doch nicht heran.
Verdammt hübsch
In einem Punkt hat Team Sonic Racing aber tatsächlich die Nase vorn – bei der Grafik. Zumindest gilt dies für die PS4- und Xbox One-Versionen, die nicht nur in flüssigen 60fps ablaufen, sondern auch wirklich sehr hübsch aussehen und zahlreiche Details aufweisen. Beim direkten Duell auf der Switch, hat dann aber doch leider wieder der Klassenprimus die Nase vorn. Auf der Switch fahren Sonic, Knuckles und Co. nämlich leider nur in 30fps umher und als ob das noch nicht genügen würde, sind die Kanten arg pixelig und die Schatten ein wahrer Matsch. Dass der Splitscreenmodus auf der Switch extrem ruckelt und ein gemeinsames Fahren praktisch unmöglich macht, ist besonders ärgerlich. Gleiches gilt leider auch für den Onlinemodus, bei dem es teils zu heftigsten Lags kam.
Fazit:
Für PS4- und Xbox One-Besitzer ist Team Sonic Racing sicherlich sehr interessant. Hier stellt es mit seinen frischen Spielideen und der hübschen Grafik nämlich das mit Abstand beste Kart-Spiel dar. Auf der Switch sieht das Ganze allerdings anders aus. Nicht nur, weil es hier technisch einige Schwierigkeiten gibt, ist der Sonic Fun-Racer hier sicherlich nicht erste Wahl. Hauptgrund dafür ist vielmehr, dass es auf der Switch eben Mario Kart gibt, das trotz aller Innovationen einfach unangefochten bleibt.
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