Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
50 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch
Inhalt:
Trials of Mana hat
bereits ein stolzes Alter. Als Seiken
Densetsu 3 erschien der Titel bereits 1995 und beendete die erfolgreiche
Mana-Reihe. Damals kam es allerdings nur in Japan für den Super Famicom auf den
Markt, für die westliche Welt gab es keine Version. Dafür gibt’s jetzt von Square Enix und Xeen eine rundum erneuerte Fassung des japanischen Action-Rollenspiels.
3D-Grafik dank der Unreal Engine 4, sowie die Neuauflage des Soundtracks lassen
das Spiel von 1995 in völlig neuem Glanz erstrahlen. Die Story bleibt dafür
unangetastet und wurde aus dem Original übernommen. Ob Trials of Mana auch heute noch überzeugen kann, ohne das Gameplay
und die Geschichte grundlegend zu verändern?
Meinung:
Alles dreht sich um
Mana Wie könnte es anders sein, die Fantasywelt von Trials of Mana ist in Gefahr. Böse
Mächte bedrohen das Land und trachten nach dem sagenumwobenen Mana-Schwert. Der
legendäre und für die Spielwelt lebensnotwendige Manabaum ist geschwächt und
droht zu verdorren. Nun bedarf es einer Heldengruppe, um die dunklen Pläne zu
vereiteln und den Manabaum zu retten. In puncto Story darf man keinen
Blockbuster erwarten, das Spiel ist immerhin 25 Jahre alt! Umso mehr wird hier
eine gute, alte Rollenspielgeschichte erzählt, wie sie in 90er Jahren gängig
war. Terranigma, Chrono Trigger, Dragon Quest sowie die Mana-Saga setzten
damals Maßstäbe.
Die Helden aus dem
Jahr 1995 1995 setzte man bei Seiken
Densetsu 3 im Vergleich zu den Vorgängern erstmals auf eine Heldengruppe,
während in Teil 1 und 2 jeweils nur ein Hauptcharakter spielbar war. Im Remake bleibt
man dem Original selbstverständlich treu und es stehen ebenso sechs Charaktere
zur Auswahl: Duran der Schwertkämpfer, Angela die Zauberin, Hawkeye der Dieb,
Kevin der Biestmann, Charlotte die Heilerin und Riesz die Amazone - jeder bringt seine eigene Spielweise samt Fähigkeiten und Waffen mit sich.
Außerdem gibt’s zu jedem Charakter eine Geschichte zu erzählen. Die Beweggründe
und Motivation sind individuell. Hat man den Hauptcharakter gewählt, kann man
von den übrigen noch zwei Begleiter bestimmen. Das Spiel startet zunächst mit
der Vorgeschichte des bevorzugten Hauptcharakters. In den ersten Spielstunden
trifft man auf seine Begleiter, kann wahlweise auch deren Vorspann erleben, und
ab dann lässt sich auch der gesteuerte Charakter jederzeit fließend wechseln.
Wer nur Lust auf eine Klasse hat, kann im Menü die Kampfstrategie der anderen
bestimmen und im Kampf Aktionen zuweisen. Couch-Coop-Fans müssen sich mit dem
Singleplayer begnügen, der Coop-Modus wurde aus dem Original nämlich nicht
übernommen. Schade.
Die Klopperei – ein
zweischneidiges Schwert! Die Kämpfe in Trials
of Mana sind sehr actionlastig. Trifft man auf eine Gruppe Gegner, geht es
nahtlos ins Gefecht in einem begrenzten Gebiet über. Entfernt man sich zu weit
vom Geschehen, flüchtet man aus dem Kampf. Doch wer will schon weglaufen? Die
Prügeleien spielen sich super flott, da die Steuerung überschaubar simpel ist.
Springen, Ausweichen, ein leichter, sowie starker Angriff und die eine oder
andere Spezialfähigkeit ab und zu stehen grundsätzlich zur Verfügung. Es wird also
hauptsächlich in die Tasten gehämmert. Gefährliche gegnerische Angriffe werden
über eine rote Fläche auf dem Boden markiert. Steht man in dieser Fläche,
gibt’s ordentlich Schaden. Hat man zu viel eingesteckt, wurde vergiftet oder
eine andere Statusveränderung kassiert, kann man über ein Ringmenü passende
Gegenstände zur Heilung oder auch zum Angriff nutzen. Um unnötige Hektik
während der Itemauswahl zu vermeiden, ist der Kampf komplett pausiert. Wer auf
großartige Strategiemanöver oder komplexe Kämpfe steht, wird hier sicherlich
nicht fündig. Doch das einfache Kampfsystem geht leicht von der Hand und macht
aufgrund der dynamischen Spielweise absolut Spaß. Nichtsdestotrotz werden die
Kämpfe und vor allem Bosse mit späterem Spielverlauf auch ganz schön fordernd,
da manche Gegner ordentlich einstecken können.
Um für die Monster gerüstet zu sein, empfiehlt es sich während der Reise in
jeder Stadt beim Waffen- und Rüstungshändler vorbeizuschauen. Hat man das
nötige Kleingeld, bekommt man immer die aktuell beste Ausrüstung. Wer fleißig
Gegner kloppt, ohne ständig zu flüchten, dürfte nur sehr selten in Geldnöte
kommen. Kämpfe erfolgreich zu bestreiten ist ohnedies absolut sinnvoll, um die
Gruppe ordentlich aufzuleveln und auf Level 18 bzw. 38 die Charaktere in ihrer
Klasse weiterzuentwickeln.
Trials of Mana in 3D Der
Sprung in die 3D-Welt ist Square Enix
und Xeen mehr oder weniger gelungen.
Das hängt vor allem von den persönlichen Präferenzen ab. Charaktere und
Spielwelt sind sehr liebevoll gestaltet. Den Monstern wurden teilweise witzige,
teilweise absurde Namen verpasst. Die Körpersprache und englische Vertonung der
Charaktere in Zwischensequenzen ist meist völlig überzeichnet und ähnelt
manchen japanischen Anime. In einer japanischen Rollenspiel-Fantasy-Welt von
1995 ist eben Vieles erlaubt.
Wüsten, Höhlen, Wälder, Städte und eisige Gebiete sorgen für eine tolle
Abwechslung. Ein Tag-Nacht-Wechsel beeinflusst das Erscheinen der Monster, ändert
das Spielgeschehen aber kaum nennenswert. Die einzelnen Gebiete sind sehr
linear und (ich hasse diesen Begriff!) „schlauchig“ aufgebaut. Unsichtbare
Wände lassen grüßen. Da es praktisch keine Nebenquests gibt, wird man dank
Markierung auf der Karte zügig durch die Story gelotst. Stellenweise findet man
in den Arealen einige Abzweiger für versteckte Gegenstände oder Schatztruhen,
doch im Prinzip bietet die Welt kaum sinnvolle Gründe für eine individuelle
Entdeckungstour.
Gespeichert wird an Statuen, die in der Welt verteilt stehen. Dabei wird
zwischen goldenen und silbergrauen unterschieden. Die goldene Ausführung dient
als Speicherstation und gleichzeitige Heilmöglichkeit, bei silbergrauen lässt
sich nur speichern. Alternativ kann man in den Städten in jeder Herberge sein
Spiel sichern. Vergessliche Spieler werden durch die automatische Speicherung
von Zeit zu Zeit von einem größeren Fortschrittsverlust verschont.
Kleine technische
Mängel Technisch lief das Spiel auf der Nintendo Switch zwar ohne
grobe Schnitzer. Trotzdem ist Trials of
Mana nicht frei von Mängeln. In Zwischensequenzen gab es regelmäßig kleine
Ruckler und stellenweise mussten auch Texturen nachgeladen werden. Störte zwar
nicht den Spielfluss, schön anzuschauen ist es trotzdem nicht. Hier darf gern
von den Entwicklern ein klein wenig nachgebessert werden. Dafür ist die
Neuauflage des Soundtracks und die ebenso auswählbare Originalfassung ein
dicker Pluspunkt. Die Dauerschleife der Musik in den einzelnen Gebieten sorgt
stets für gute Laune und wirkt nie anstrengend.
Fazit:
Für
mich persönlich ist Trials of Mana
ein gelungenes Remake. Sicherlich ist das Gameplay nicht über jeden Zweifel
erhaben und wird auch nicht jedem gefallen. Mich hat das einfache, flotte und
actionreiche Kampfsystem jedoch sehr gut unterhalten. Gerne darf es auch als
„Button-Mashing“ bezeichnet werden, doch es macht einfach Spaß. Die Geschichte
hat eine angenehme Länge und das zügige Vorankommen in der Hauptstory, dank der
fehlenden Nebenquests, empfinde ich keinesfalls als negative Kritik. Lieber
genieße ich eine kürzere Story, als mich in Endlos-Open-World-Spielen in
hunderten belanglosen Nebenaufgaben zu verlieren. Bei der technischen Umsetzung
darf Square Enix und Xeen gerne nochmal Hand anlegen und
Kleinigkeiten ausbessern. Abschließend kann ich das Spiel jedem JRPG-Fan ans
Herz legen. Es ist für mich eine zeitlose Rollenspielgeschichte in moderner
3D-Grafik.
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