Tony Hawk´s Underground 2
Entwickler:
Activision
Publisher:
Activision
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Meinung:
Der Vater aller Trendsportspiele ist zurück. Zu Zeiten der guten, alten
PSOne stand der berühmteste aller Skater Pate für ein Skateboardspiel,
welches eine ganze Welle an Nachahmern nach sich zog. So schnell wie
die Plagiate den Markt überschwemmten verschwanden sie aber auch
wieder. Nur einer konnte sich bis heute am Markt halten: Tony Hawk. Um
dem angestaubten Spielprinzip neues Leben einzuhauchen erschien letztes
Jahr Tony Hawk´s Underground. In dem Spiel wurde die Rollbrettaction in
eine Story eingebettet und ihr musstet nicht mehr in einem Zeitlimit
diverse Aufgaben erledigen. Frei von jeglichem Zeitdruck hattet ihr die
Möglichkeit euch bei verschiedenen Passanten in den weitläufigen Levels
Aufgaben abzuholen und diese zu erledigen. Auch war es in diesem Spiel
erstmals möglich, vom Board abzusteigen und zu Fuß und in Fahrzeugen
die Umgebung zu erkunden. Der neuste Ableger der Underground Serie
(THUG2) bietet dieselben Features wie „Teil Eins“ und noch ein bischen
mehr...
Birdman Vs. Jackass Tony Hawk´s Underground 2
steht ganz im Zeichen der World Destruction Tour. Tony Hawk und Jackass
Rabauke Bam Margera scharen jeweils ein Team von bekannten Skatern um
sich und machen sich auf, verschiedene Schauplätze der Welt zu bereisen
und dort möglichst viel Chaos anzurichten. Die Reise beginnt in Boston,
geht über Orte wie Barcelona, Berlin, Australien und gipfelt im Himmel
auf Erden für Skater: Skatoia. Startet ihr einen Level, habt ihr die
Wahl zwischen drei Profis, die euch als Partner dienen. Diese halten
sich irgendwo in den Arealen auf und warten darauf, von euch entdeckt
zu werden. Habt ihr sie ausgemacht, könnt ihr jederzeit in ihre Haut
schlüpfen. So eröffnen sich euch neue Levelziele. Apropos Ziele:
ähnlich wie im Vorgänger müsst ihr auch THUG2 Aufgaben erledigen, die
augenscheinlich nicht viel mit skaten zu tun haben und mehr an ein
virtuelles Jackass erinnern. So müsst ihr z.B. in Barcelona Passanten
mit Tomaten beschmeissen oder einen verletzten Kollegen in einem
Krankenhausbett durch die Straßen manövrieren. Inspiriert von Jet Set
Radio ist eine Aufgabe, die in jedem Level vorkommt das Taggen von
Wänden. Will heißen, ihr sucht euch ein passendes Graffiti und sprüht
es an Wände, Autos, usw. Findet ihr keins, das euch gefällt, könnt ihr
auch Eigenkreationen im Editor erstellen.
Neben den Profiskatern steht euch pro Level auch ein etwas
„außergewöhnlicher“ Kollege zur Verfügung. In Barcelona ist es ein
Stierkämpfer, in New Orleans ein Voodoo Priester samt
raketenbetriebenem Rollstuhl. Auch Bam´s Kollegen wie Steve-O und Wee
Man stehen zur Wahl. Damit ihr in späteren Levels auch mit den
gehobenen Aufgaben zurechtkommt, müsst ihr eure Fähigkeiten verbessern.
Dies funktioniert nicht mehr (wie u.a. im Classic Modus) durch die
Vergabe von Skillpoints, sondern durch den gezielten Einsatz von
Tricks. Schafft ihr es beispielsweise mehr als 5 Sekunden zu grinden,
steigt der Wert. Knackt ihr bei der nächsten Combo dann die 10 Sekunden
Marke verbessert sich eure Grindfähigkeit erneut. Genauso verhält es
sich auch mit Flip- und Grabtricks, sowie Manuals.
Legt ihr euch bei einem Trick mal lang müsst ihr euch nunmehr nicht nur
vor dem Fernseher ärgern. Auch euer Skater beherrscht nun einen
astreinen Wutausbruch. Nach einem Sturz hämmert ihr einfach so schnell
wie möglich auf den Dreiecksbutton. Je nachdem, wie voll ihr die
Freakout Leiste bekommt folgt eine mehr oder minder heftige Demolierung
eures Boards, die üblichen Kraftausdrücke inklusive. Damit dies nicht
allzu häufig passiert, hat nun auch die Tony Hawk Serie Bullettime für
sich entdeckt, hier Focus genannt. Ist die Special Leiste voll
aufgeladen, genügt ein Klick auf den linken Analogstick und ihr könnt
in Zeitlupe eine Monstercombo hinlegen.
Besitzer von Breitbandadaptern steht auch ein umfangreicher Online
Modus zur Verfügung, in dem in verschiedensten Modi gegen Konkurrenten
aus aller Welt antreten könnt. Allerdings ist dieser Modus PS2
Besitzern vorbehalten, XBox Live Unterstützung gibt es leider nicht.
Face it Damit ihr im Story Modus als euer
digitales Ebenbild losskaten könnt, unterstützt die PS2 Version die USB
EyeToy Kamra. Mit ihr ist es möglich euere eigene Visage ins Spiel zu
übertragen. Alternativ habt ihr auch die Möglichkeit ein digitales
Passfoto an Neversoft zu schicken und euch die fertige Textur per
Breitbandadapter runterzuladen. Als letzte Möglichkeit könnt ihr auch
ein Foto per Handy schiessen und das Ganze per MMS an den Entwickler
schicken.
Habt ihr euer Gesicht ins Spiel übertragen, habt ihr im umfangreichen
Create a Skater die Möglichkeit über Kleidung, Haarschnitt, Tattoos,
usw. zu entscheiden.
Keep it Classic Für alle, die dem
Spielprinzip der Ur-Tonys anhängen und mit dem Story Modus nicht viel
anfangen können, bietet Neversoft den Classic Modus an. Genau wie in
den früheren Spielen habt ihr zwei Minuten Zeit um diverse, klassische
Aufgaben, wie die Buchstaben S,K,A,T, und E zu finden oder verschiedene
Highscores zu knacken. Zudem bekommt ihr im Classic Modus auch Level zu
sehen, die bereits in älteren Tony Hawks zu Sehen waren und nicht im
Story Modus vorkommen.
Grafik & Sound Optisch gleicht THUG2 dem
Vorgänger wie ein Board dem anderen. Lediglich die Skater selber haben
eine kleine Überholung erfahren und sehen nun etwas lebensechter aus.
Zwar müsst ihr auf der Playstation wieder mit dem üblichen
Kantenflimmern, sowie gelegentlichen Slowdowns vorlieb nehmen, das
stört den Spielfluß allerdings kaum. Neu ist allerdings, dass sämtliche
Level nun einen Tag und Nachtwechsel bieten. Das wirkt sich zwar nicht
auf das Gameplay aus, aber es macht schon was her in Barcelona im
schwummrigen Sonnenuntergang die Straßen unsicher zu machen.
Deutsche Sprachausgaben sucht ihr im neusten „Tony“ erneut vergebens,
lediglich die Menütexte und Untertitel wurden eingedeutscht. Und das
garnicht mal schlecht.
Natürlich ist auch wieder ein umfangreicher Soundtrack mit von der
Partie. Neben den üblichen Punk, Metal und HipHop-Stücken gesellen sich
nun auch einige ungewöhnliche Stücke von Frank Sinatra, Johnny Cash und
The Doors.
Fazit:
Tja, was will man zu Tony Hawk´s Underground 2 schon sagen? Es ist halt
wieder ein neues „Tony“. Die Level sind in Größe und Umfang mit dem
Vorgänger identisch und auch optisch gibt es keine weltbewegenden
Unterschiede auszumachen. Die wenigen Neurungen, wie Focus oder die
Möglichkeit die Städte mit eigenen Graffitis zu pflastern sind nette
Dreingaben, mehr aber auch nicht. Da aber schon der/die Vorgänger
Skateboarding in naher Perfektion boten, ist auch der sechste Ableger
der Rollbrett Saga eine ziemlich runde Sache geworden. Der Story Modus
ist nett und bietet vor allem für Jackass Fans einiges an Schauwert.
Für alle, die das an THUG genervt hat, hat Neversoft den Classic Modus
reaktiviert. Oldschooler wird´s freuen. Genrefans und Neueinsteiger
greifen bedenkenlos zu und das nicht nur aus Mangel an Alternativen.
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Autor der Besprechung:
Oliver Drell
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