Hitman: Contracts
Entwickler:
Eidos
Publisher:
Eidos
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, Xbox
Meinung:
Killing in the name of... Nummer 47 ist zurück. Der wohl bekannteste "Cleaner" der
Spielgeschichte hat erneut seine Hardballer-Knarren poliert. Dass dies
für seine Opfer nichts gutes bedeutet beweist er erneut in Hitman:
Contracts.
Wer nun allerdings einen "echten" dritten Teil der Saga erwartet muss
umdenken: Das Spiel beginnt mit einer Cutscene, in der der Spieler
Zeuge wird, wie einer von 47´s Aufträgen in die Hose geht. Der
Lockenkopf wird von einer Kugel lebensgefährlich getroffen und muss
sich in einem Gebäude vor den anrückenden Ordnungshütern verschanzen.
Während bei normalen Menschen nun wohl ihr Leben vor deren Augen
vorbeiflimmert, lässt sich 47 noch mal seine aufregendsten Aufträge
durch den Kopf gehen. Und dieser Umstand bildet auch die Story von
Hitman: Contracts. Statt zusammenhängender Geschichte gibt es einzelne
Missionen, die ihr so oder ähnlich schon in den beiden Vorgängern
bewältigen musstet.
Gameplay Während dieser 12 Retro-Aufträge bereist ihr Länder wie Ungarn, Sibirien oder Hong Kong, um dort eurem brutalen Job nachzugehen. Zu
Beginn einer Mission werdet ihr standesgemäß über die Umgebung,
Zielpersonen und sonstige Hindernisse informiert. Geht es dann los,
solltet ihr mittels L1 einen Blick auf die (umfangreiche) Karte werfen.
Dort werden nicht nur sämtliche Personen, die sich in dem Level
befinden markiert, auch wichtige Punkte, an denen beispielsweise Items
liegen, die ihr für das Weiterkommen unbedingt benötigt sind
verzeichnet.
Bei Hitman gibt es grundsätzlich immer mehrer Wege, um an euer
Ziel zu gelangen. Schießwütige Naturen schnappen sich Doppelwummen und
ballern sich ihren Weg durch die Massen. Solch ein Vorgehen kann zwar
auch zum Ziel führen, wirkt sich aber vor allem auf die
Abschlusswertung sehr negativ aus. Diese reicht von "Massenmörder" bis
zum erstrebenswerten "Silent Assasin". Letzter Rang schaltet dann auch
diverse Bonusgegenstände wie neue Schießeisen.
Um zum begehrten stillen Attentäter zu werden, sollte man es tunlichst
vermeiden Aufmerksamkeit zu erregen. Denn ein Hitman Level kann man
auch hinter sich bringen, ohne das jemand etwas von der Anwesenheit des
Profikillers bemerkt. Um dies zu bewerkstelligen sollte man
folgendermaßen vorgehen: sämtliche Gegner lassen sich völlig lautlos
mit der Klaviersaite oder einer Giftspritze beseitigen. Den toten
Körper sollte man aber nicht einfach herumliegen lassen, sondern ihn
vor den Augen von etwaigen Kollegen verstecken. Hat man die Leiche
"entsorgt", zieht man sich kurzerhand ihre Kleidung über und nimmt ihre
Identität an. Das Verkleidungs-Feature ist übrigens ein wichtiger
Bestandteil von Hitman. Jeder erledigte Gegner lässt sich seiner
Gewänder berauben. So getarnt seid ihr zwar sicher vor den Blicken
fremder Personen, doch es müssen noch Mordwerkzeuge her.
Glücklicherweise kann 47 nahezu jeden Gegenstand, der sich aufheben
lässt auch als Waffe missbrauchen, sie es ein Küchenbeil,
Fleischerhaken oder vergifteter Drink. Mit letzterem ist es besonders
unauffällig auf einer belebten Party den Gastgeber zu erledigen ohne
dass es die Gäste mitbekommen.
Sollte es allerdings doch mal zum Feuergefecht kommen, kann
man jederzeit in eine praktische Ego-Perspektive schalten. So lassen
sich die anrückenden Schergen besonders präzise ins Visier nehmen.
Technik Düster und schmutzig, so könnte man den
Grafikstil von Hitman: Contracts am Besten beschreiben. Über der Optik
liegt ein Farbfilter, der die Umgebung leicht verwaschen und abgenutzt
erscheinen lässt. Zwar muss mit der PS2-üblichen Kantenbildung
gerechnet werden, der Filter eliminiert allerdings die gröbsten
Schwächen.
Auch sonst weiß die Grafik von Hitman zu überzeugen: die Figuren werfen
feine Schatten und das Ragdoll System sorgt dafür, dass das
Kanonenfutter realistisch fällt. Gemäß der Thematik wurde auch mit
plakativen Geschmacklosigkeiten, wie blutverschmierten Wänden und
Opferaltären in Fleischereihinterzimmern nicht gegeizt.
Eidos spendierte dem Spiel glücklicherweise einen 60Hz Modus, wodurch
Balken oder Geschwindigkeitsverlust gegenüber dem NTSC Original
hinfällig werden.
Vor allem soundtechnisch kann Nummer 47 punkten: markante
Schussgeräusche, eine professionelle (deutsche) Synchro und der
erstklassige Soundtrack von Jesper Kyd umschmeicheln die Lauschlappen
des Spielers.
Fazit:
Nichts neues beim Hitman: wie die nichtvorhandene Hintergrundstory und
die bereits bekannten Missionen vermuten lassen, fehlt es Hitman:
Contracts an jeglichen Neuerungen.
Das Gameplay wurde quasi 1:1 vom Vorgänger übernommen und mit einer
etwas passenderen Optik und neuen Cutscenes verfeinert.
Das die Metzelei trotzdem Spaß macht liegt an der komplexen
Spielmechanik. Je nachdem wonach es euch gelüstet könnt ihr eher
offensiv oder defensiv an einen Auftrag herangehen. Auch die
zahlreichen Waffen und Verkleidungen machen Laune.
Fans der Serie werden eh zuschlagen, allen Neueinsteigern, die mit
düstereren, erwachsenen Spielen umgehen können, kann man es auch
ruhigen Herzens empfehlen. Ãœbrigens: der "ab 18" Aufkleber prangt nicht
umsonst auf der Verpackung. Mit seiner expliziten und zynischen
Gewaltdarstellung ist Hitman: Contracts definitiv nichts für Kinder.
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Autor der Besprechung:
Oliver Drell
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