The I of the Dragon
Entwickler:
Primal Soft
Publisher:
Koch Media
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD Athlon XP 3200+, 512 MB RAM, Ati Radeon 9800 Pro, WIN XP
Anforderungen:
500 Mhz CPU, 128 MB RAM, 32MB 3D-Grafikkarte, ca. 1 GB freier Festplattenspeicher, WIN 98/2000/XP/ME
Inhalt:
Hört man den Titel des Spiels "The I of the Dragon" zum ersten mal, so wird man sich berechtigterweise fragen "Was ist denn das?". Nun, bei "The I of the Dragon" handelt es sich um ein Rollenspiel der etwas "anderen Art". Bei dem Wort "Rollenspiel" denken die meisten erstmal an den klassischen Helden mit Rüstung, der mit seinem tollen Schwert alle Monster abschlachtet, schöne Frauen rettet, Level aufsteigt und schließlich den bösen Endgegner besiegt. Bei "The I of the Dragon" läuft das ganze ein wenig anders, denn hier schlüpft der Spieler in die Rolle eines ausgewachsenen Drachens. Doch dazu später mehr.
Die Handlung
Es herrscht Unruhe im Lande Nimoa. Der böse Pflanzendämon Skarborr, welcher vor langer Zeit von den Menschen im Bündnis mit den Drachen besiegt wurde, schmiedete unterirdisch neue Pläne zur Vernichtung der Welt. Die Menschen glaubten sich jedoch lange Zeit in einer trügerischen Sicherheit, zu lange wie sich bald herausstellen sollte. Denn viele Jahrhunderte nach der großen Schlacht tauchten plötzlich wieder Monster auf, deren Ursprung mit Skarborr zu verbinden ist. Da die Drachen aber vor einiger Zeit abgezogen sind, stehen die Menschen nun alleine dem Feind gegenüber - Nun, nicht ganz! Denn der Drachengott Ungh Agor ließ vor langer Zeit ein Drachenei bei den Menschen zurück, aus dem der Prophezeiung nach in Zeiten der Not ein Drache schlüpfen soll, welcher den Feind niederschlagen wird. Und wie Prophezeiungen in Fantasy-Spielen nunmal sind, werden sie wahr.
Es schlüpft ein Drache aus dem Ei und genau dessen Rolle übernimmt der Spieler nun.
Meinung:
Zu Beginn des Spiels muss man sich für einen von 3 Drachen entscheiden. Man hat die Wahl zwischen einem Feuerdrachen, einem Eisdrachen und einem Nekromanten-Drachen. Jeder dieser Drachen hat wie man vermuten kann verschiedene Eigenschaften. Hat man noch keine Erfahrung mit dem Spiel, ist es unbedingt zu empfehlen das Tutorial zu spielen, um sich mit dem ungewöhnlichen Interface und der Steuerung vertraut zu machen.
Startet man das Spiel, so landet man in einer netten grünen Landschaft. Es sind einige Berge, einige Bäume und einige Monster zu sehen. Die primäre Aufgabe des Spielers ist es, das Areal (Die ganze Welt ist in zahlreiche kleine Gebiete unterteilt) von Monstern und speziell von deren Brutstätten zu befreien. Jedoch werden die Monster alles daran setzen ihre Brutstätten zu beschützen, da diese schließlich den Nachschub sichern. Sind alle Brutstätten vernichtet, so ist ein Gebiet vorerst gesichert. Da dieser Zustand jedoch nicht lange anhalten wird und sich neue Brutstätten verbreiten werden, hat der Spieler die Möglichkeit anschließend eine Menschenstadt jenem Gebiet errichten zu lassen, welche dann gegen die Gegner ankämpfen und den Bau weiterer Brutstätten im eigenen Areal unterbinden wird. Hat ein Spieler ein Gebiet geleert und eine Stadt errichtet, so kann er sich mittels einer Reisekarte in ein benachbartes Gebiet begeben.
Wie in den meisten Rollenspielen, bekommt man auch in "The I of the Dragon" Erfahrungspunkte für jeden getöteten Gegner. Bei einer gewissen Anzahl an Punkten erhält man einen Level up, bei dem man dann seine Attribute wie Schnelligkeit, Leben oder Feuerkraft aufwerten, oder aber alternativ neue Zauber erlernen kann.
Jede Drachenklasse besitzt ihre eigenen Angriffstechniken, welche teilweise bereits beim Start vorhanden sind, teilweise erst erlernt werden müssen.
Um dem etwas monotonen Spielablauf ein wenig entgegenzuwirken wird das Befreien der Areale durch eine lineare Story begleitet. So bekommt man des öfteren Aufträge bestimmte Gegner oder Bastionen dieser zu vernichten.
Die Steuerung
Die Steuerung von "The I of the Dragon" ist leider weniger geglückt. Der Spieler hat die Möglichkeit, den Drachen entweder mit der Maus oder mit der Tastatur zu steuern. Spielt er mit der Maus, ist er bedingt durch das ungewöhnliche Interface leider so langsam, dass der Gegner schon 10mal geschossen hat bevor man überhaupt reagieren kann. Spielt man mit der Tastatur, so wird man stellenweise mit den ganzen Tasten leicht überfordert. Zudem justiert sich die Kamera um den Drachen herum immer recht wahllos, so dass man die meiste Zeit mit dem Einstellen des Distanz und des Blickwinkels zu kämpfen hat.
Auch sehr negativ fällt die Reaktion des Drachen auf die Tastenanschläge auf. So wirkt er nicht wie ein schneller und starke Drache, sondern mehr wie ein unbeweglicher Cargolifter, welcher schon mehrmals angeschossen wurde, bevor er überhaupt in die Gänge kommt.
Die Grafik
Die Grafik von "The I of the Dragon" kann teilweise durchaus überzeugen. Die Texturen, die Landschaften, sowie die Gebäude wirken zwar ein wenig plump, jedoch ist der Detailgrad der Drachen atemberaubend. Die Bewegungen sehen sehr sauber aus und können absolut überzeugen. Auch hat man viel Wert auf eine ansprechende Optik bei den Spezialeffekten gelegt. So erscheint das Sprechen eines Zaubers oder Spucken von Feuer sehr eindrucksvoll.
Gesamt gesehen ist die Grafik zwar nicht perfekt, aber durchaus lobenswert und angemessen für heutige Spieletitel.
Der Sound
Beim Sound kann sich "The I of the Dragon" durchaus sehen lassen. Die Soundeffekte sind sehr passend gewählt und werden dem Spieler in 5.1 Surround-Sound angeboten. Untermalt wird das ganze Spiel von einem sehr guten und stimmungsvollen Soundtrack, welchen man dem Spiel sogar noch zusätzlich als Audio-CD für den CD-Player beigelegt hat.
Die Technik
Im technischen Bereich zeigen sich bei "The I of the Dragon" leider einige Mängel. So mussten beim rezensieren aufgrund erheblicher Probleme 2 Testrechner herhalten, damit ein angemessenes Spielen möglich war. Beim Testrechner 1 traten nach einigen Minuten erhebliche Hänger des Spiels auf, welche definitiv nicht auf Windows oder auf Performance-Engpässe zurückzuführen waren. Diese Hänger wurden im Verlauf des Spiels immer schlimmer (bis zu 15 Sekunden Stillstand) bis das Spiel schließlich unspielbar wurde.
Bei dem zweiten Testrechner gab es diese Probleme nicht, jedoch war es dort nicht mehr möglich das Hauptmenü aus dem Spiel heraus aufzurufen. Der Versuch wurde mit einem kritischen Windows-XP Bluescreen mit anschließendem Neustart belohnt. Auch hier muss die Ursache bei dem Spiel selbst zu suchen sein, da grundsätzlich auf frisch aufgesetzten Windows-Systemen mit einer absolut einwandfreien Hardware-Konfiguration getestet wurde. Auch bei der Recherche im Internet fanden sich schließlich mancherlei Klagen über technische Probleme bei "The I of the Dragon". Da zudem vom Hersteller keinerlei Patches zu haben sind, muss man im Bereich Technik leider einige Abstriche machen.
Fazit:
"The I of the Dragon" könnte man durchaus als "Solala-Titel" bezeichnen. Das Konzept und die Idee des Spiels sind eigentlich wundebar, jedoch ist die Umsetzung an einigen Punkten leider ziemlich gescheitert. So sind zum einen die erheblichen technischen Mängel hervorzuheben, welche das Spiel auf manchen Rechnerkonfigurationen trotz ausreichender Performance unspielbar machen. Zudem hätte man die Steuerung noch einmal gründlich überdenken müssen, da sie im jetzigen Zustand den Spieler des öfteren zum Wahnsinn treibt. Die Einbettung der Geschichte in das Spiel ist leider auch nicht so reibungslos geglückt, wie man es sich scheinbar erhofft hatte. So hat man an einigen Stellen des öfteren den Eindruck, als hätte der Hersteller das Spiel komplett fertiggestellt und dann erst gemerkt, dass noch eine Story fehlt. Somit entsteht an vielen Stellen doch ein monotones hin- und hergeklicke, was vielleicht für Hack&Slay, aber nicht für ein Rollenspiel fördernd ist. Da es am grafischen und am soundtechnischen Bereich bis auf Kleinigkeiten eigentlich nichts auszusetzen gibt, kann man folgendes Fazit zum Spiel abgeben: "Nette Idee, aber fragwürdige Umsetzung".
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Autor der Besprechung:
Andreas Hübner
detaillierte Drachenmodelle interessante Perspektiven Gegner werden gefangen... menschliche Siedlungen verschiede Drachentypen Angriff mit Gift
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