Die Mission ist noch nicht zu Ende. Noch immer machen sich Fang und seine Freunde auf den Weg, legendäre Waffen, so genannte Furies zu sammeln, denn nur, wer diese alle besitzt, kann die Göttin befreien und von dieser einen Wunsch erfüllt bekommen.
Meinung:
Ich staunte nicht schlecht, als ich in den Spielen, die im Juni herauskamen, Fairy Fencer F: Refrain Chord sah. Der Name kam mir bekannt vor. Eine kurze Recherche später fand ich heraus, wieso dem der Fall war.
Ein Sequel nach langer Zeit Fairy Fencer F: Refrain Chord ist das Sequel zu Fairy Fencer F, einem J-RPG, das 2014 für die PS3 herauskam und von mir damals eine gute Bewertung erhielt. Zwei Jahre später kam unter dem Namen Fairy Fencer F: Advent Dark Force ein Remake für die PS4 und später ebenso für den PC heraus. Auch jenes wurde von mir mit einer Gesamtnote von 8 positiv bewertet.
Ein Zeitraum von nahezu zehn Jahren zwischen dem ersten und zweiten Teil ist ungewöhnlich, wenn auch nicht außergewöhnlich. Es gibt in der Videospielgeschichte noch viele andere Titel, bei denen zwischen den jeweiligen einzelnen Teilen jede Menge Zeit vergangen ist. Man denke nur an Dragon’s Dogma, wo der erste Teil ursprünglich vor elf Jahren herauskam und der zweite, bereits angekündigte, immer noch keinen Erscheinungstermin hat. Oder, wenn du gen Westen guckst, die Wasteland-Reihe, wo Teil 1 1998 erschien und Teil 2 2014.
Fairy Fencer F ist die Geschichte von Fang, einer Art Abenteurer wider Willen, ein richtiger Anti-Held. Er hält nicht viel von Abenteuern, ist eher ein Faulpelz und Fresssack, der noch dazu ein Gernegroß ist, der kein Problem hat, sich mit falschen Federn zu schmücken. Trotzdem hat er es geschafft, ein Fencer und mit einer Furie verpartnert zu werden. Außerdem hat er im Laufe seines letzten Abenteuers eine beachtliche Anzahl an befreundeten Fencers und deren Furies um sich herum aufgebaut und dieser „Held“ muss in seinem neuesten Abenteuer mal wieder die Welt retten.
Schwache Optik Zugegeben, wenn du Refrain Chord mit anderen J-RPGs vergleichst, zieht es in Sachen Optik deutlich den Kürzeren. Die Zwischensequenzen erinnern von der Machart eher an Visual Novels, bei denen die meiste Zeit spärlich animierte Figuren in der Gegend herumstehen und viel geredet wird. „Aufgepeppt“ wird das nur ab und zu durch kleinere Bilder, die bestimmte Ereignisse nochmal hervorheben, wie etwa zu Beginn des Spiels, wo du die ganze Heldentruppe zusammen am Tisch siehst, wie sie gemeinsam essen. Die einzige Neuerung ist, dass die Mundbewegungen dank der V-Tuber-Technologie jetzt zu dem passen, was gesprochen wird und das ist entweder Englisch oder Japanisch.
Auch bei den Kämpfen macht sich die Optik negativ bemerkbar. Jede deiner Spielfiguren verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten, die ebenso die Kampfarena beeinflussen. Das Problem ist, dass von diesen viele verschiedene gleichzeitig ausgeführt werden können, wodurch das Areal, in dem gekämpft wird, sich massiv verändert, weshalb es auch dazu kommen kann, dass die Kamera mitunter stecken bleibt, was natürlich unschön ist und immer wieder nervt.
Dennoch ist nicht alles an Fairy Fencer F: Refrain Chord schlecht, denn das Kampfsystem an sich macht jede Menge Spaß. Das Spiel ist mit diesem Teil zu einem Tactic-RPG geworden, weshalb es wichtig ist, dass du in jeder Runde deine Charaktere richtig bewegst. Die Figuren können flankiert oder im Rücken angegriffen werden, was extra Schaden verursacht. Gleichzeitig können sie aber ebenfalls ihre eigenen Spezialattacken durchführen, darunter auch Fairize, mit dem sie mit ihren Waffen quasi fusionieren und zu einer stärken Version ihrer selbst werden. Dazu ist es nötig, dass sich mit jedem Angriff ein bestimmter Balken füllt, der, wenn er voll ist, diese Fusion ermöglicht. Allerdings leert er sich auch, wenn du in diesem Status bist.
Jede Menge Tutorials Du lernst im Laufe der Story Figuren kennen, die das Kampffeld ebenfalls beeinflussen können. Es sind sogenannte Musen, von denen eine, Fleur, sich der Gruppe anschließt. Diese ist kein so guter Kämpfer, stattdessen ist sie vor allem für Buffs zuständig. Auch bei ihr füllt sich eine Leiste, bei der du, wenn sie voll ist, die Fairy Aria aktivieren kannst. Je nach Auswahl lassen sich so die Figuren buffen. Allerdings hat die Gegenseite ebenfalls eine Muse, die für ihre Seite das gleiche machen und so werden Auseinandersetzungen, bei denen beide Seiten jeweils eine Muse haben, zu interessanten Gefechten und Herausforderungen.
Fairy Fencer F: Refrain Chord bietet vieles. Gefühlt schon fast zu vieles, wenn sogar noch mehrere Stunden im Gameplay immer noch neue Tutorials freigeschaltet werden, obwohl du meinst, dass dies nicht mehr notwendig sei. Wobei man aber auch fairerweise sagen muss, dass das, was teilweise erklärt wird, durchaus wichtig ist. So beispielsweise für das Minispiel Location Shaping, bei dem du die Sub-Fairies, die du ausgerüstet hast, dazu ausschicken kannst, damit sie in einem vorgegebenen Gebiet Materialien ausgraben können, die du nutzen kannst, um weitere Rohstoffe zu synthetisieren.
Fazit:
Fairy Fencer F: Refrain Chord ist ein Spiel, nach dem die Welt mit Sicherheit nicht gerufen hat. Es ist dennoch ein solides Sequel, nicht zuletzt dank des Kampfsystems und der Musen, die das Gameplay bereichern, das ansonsten aber etwas unter der mageren Optik, der störrischen Kamera und den vielen Tutorials leidet. Dennoch ist dies ein Titel, der sich durchaus lohnt, wenn du an so etwas interessiert bist.
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