Rainbow Six: Vegas
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,95 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Inhalt:
Logan Keller und seine Kumpels vom Team Rainbow haben ein Problem. Top Terroristin Irene Morales macht Ihnen das Leben schwer und ist so leicht zu fangen wie ein Fisch mit Ölhandschuhen. Doch Spezialeinheiten bestehen nicht aus Heulsusen, deshalb begibst Du Dich als Teamleiter Keller nach Mexico, um der Terroristenzicke endgültig das Handwerk zu legen. Da der Shooter den Beinamen Vegas trägt und nomen omen ist, versteht sich der Mexikoeinsatz als ein – sehr spektakuläres - Vorgeplänkel für den eigentlichen Showdown in der Stadt der Spieler.
Meinung:
Das Mexiko-Tutorial ist spannend inszeniert und steht dem Haupteinsatz in nichts nach. Hier lernt Ihr die Bedienung der Waffen, das Befehligen Eurer Einsatzgruppe, Schleichmethoden und Deckung suchen. Im aktuellen Teil der Serie wurde die Teamfunktion gehörig vereinfacht. Mit dem A-Knopf könnt Ihr Eure Jungs optimal positionieren. Manche Orte sind interaktiv, so dass Ihr Euren Kämpfern per Left-Bumper und Steuerkreuz Aufträge erteilen könnt. Stehen sie vor einer Tür, teilst Du ihnen mit, wie sie den dahinter liegenden Raum erstürmen sollen. Entweder auf die brachiale Weise mit Hagel und Granaten oder Gentlemen-like, indem sie Rauchbomben werfen. Deine Kameraden Michael, Jung und Co erledigen Ihr Aufträge in der Regel souverän, selbständig und meistens clever.
Duck Dich oder stirb Wer ein perfekter "Specialeinheitler" werde möchte, sollte nicht blind in sein Verderben rennen sondern zuerst Deckung suchen und sich dann über sein weiteres Vorgehen Gedanken machen. Die kanadischen Entwickler haben das sehr einfach gelöst. Ihr begebt Euch hinter ein Schutz bietendes Objekt, drückt den Left-Trigger und schon versteckt sich Euer Charakter mustergültig hinter seiner Deckung. Die Kamera schaltet dabei von der First in die Third-Person-Perspektive. Das bringt den Vorteil, dass Ihr mit dem linken Analogstick nun die Kamera bewegen und aus der Verfolgersicht die Umgebung besser überblicken könnt. Solltet Ihr aufgrund einer fiesen Rauchbombe Eurer Sicht beraubt werden, habt Ihr zum Glück und Sam Fischer sei Dank verschiedene Sichtmodi spendiert bekommen. Mit der Wärmebildbrille seht Ihr durch den dicksten Qualm. Mit dem Nachtsichtgerät hat auch die Dunkelheit Ihren Schrecken verloren.
Alles, was Du brauchst Damit Du Deinen Gegnern auch ordentlich was auf die Mütze geben kannst, hat man Dir ein umfangreiches Waffenarsenal beschert. Neben einer Pistole, darfst Du über ein Maschinen-, Schrot- oder Sturmgewehr verfügen, außerdem gibt es für den versierten Scharfschützen ein ebensolches Spielzeug. Solltest Du mit Deinen hauseigenen Wummen unzufrieden sein, kannst Du Deinen verunglückten Widersachern weitere Ballermänner abnehmen. Wer lieber wirft als schießt, freut sich auf Granaten aller Art wie Splitter,-Blend und Rauchgranaten.
Schlauer als die Polizei erlaubt Wie schon erwähnt haben Deine Kollegen für ihren ersten NexGen Einsatz eine prima KI spendiert bekommen. Spätestens in Las Vegas wirst Du dem Entwicklergott dafür danken, denn auch Deine Gegner agieren sehr geschickt. Je näher Ihr den lebenswichtigen Terroristenzellen kommt, umso cleverer und zielsicher stellen sich Deine Kontrahenten an.
Mir wird schwarz vor Augen Wie bereits bei anderen Shootern üblich wird Eurer Ableben nicht mittels einer Lebensenergieanzeige vermittelt sondern mit jedem Schuss wird Euer Sichtfeld trüber und die Umgebung verschwimmt – so wie im echten Leben halt. Da sich Rainbow Six einen gewissen Realismus auf seine Fahnen geschrieben hat, könnt Ihr nur eine sehr begrenzte Trefferzahl einstecken. Deshalb solltet Ihr – falls Ihr getroffen werdet - schnell eine Deckung suchen, damit sich Euer Sichtfeld wieder aufklart und Ihr Eure volle Gesundheit wiedererlangt.
Wie in echt Manch einer wird sich fragen, ob man innerhalb einer Großstadt wie Las Vegas abwechslungsreiche Einsatzorte findet. Die Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Die Entwicklern aus Ubi Softs berühmten Montrealer Studio haben die Atmosphäre des Spielereldorados hervorragend eingefangen. Eure Einmannkillermaschine darf sich auf der Fermont Steet, dem Las Vegas Strip und allerhand Casinos und Restaurants die bleiumnebelte Zeit vertreiben. Weniger abwechslungsreich als die Umgebung gestalten sich Eure Missionsziele. Hier geht es in der Regel um Geiselbefreiung und Bomben entschärfen. Das Ganze ist allerdings so unterhaltsam und spannend inszeniert, dass dieser Kritikpunkt kaum ins Gewicht fällt.
Augen und Ohrenschmaus Die Grafik braucht sich hinter Ausnahmetiteln wie Oblivion und Advanced War Fighter nicht zu verstecken. Tolle Licht und Schatteneffekte, grandiose Spiegelungen und tolles Motion Capturing. Die herausragende Unreal 3 Engine lässt Ihre Muskeln spielen. Der Sound bietet echtes Kinofeeling und muss Vergleiche mit Hollywoodproduktionen nicht scheuen. Kristallklarer 5.1 Sound verwandelt Dein Zimmer in ein akustisches Schlachtfeld. Kleines Schmankerl am Rande: Muss Euer Gegner nachladen, hört Ihr den entsprechenden Soundeffekt und könnt ihm – die Gunst der Minute nutzend – den Garaus machen.
Gemeinsam sind wir stark Damit die Terroristenhatz nach dem Singleplayerabspann fröhlich weiter gehen kann, hat Rainbow Six einen prima Multiplayer spendiert bekommen. Auf Xbox Live oder über System-Link darfst Du Dich mit bis zu 16 Spielern in heftige Online-Gefechte begeben. Mit bis zu 4 Spielern kannst Du außerdem im fordernden Coop-Modus den Singleplayer noch einmal durchspielen. Wer eine Vision Cam besitzt, darf sein eigenes Konterfei ins Spiel implementieren. Vegas beinhaltet weiter eine Vielfalt an interessanten Modis: Deathmatch/Teamdeathmatch, Angriff und Verteidigung (ein Team greift an, das andere verteidigt), Scharfschütze (der Spieler mit den meisten Frags gewinnt) Team Scharfschütze (2 Teams machen Jagt aufeinander), Bergung (Gegenstand muss ins eigene Lager gebracht werden).
Fazit:
Rainbow Six: Vegas hat alles, was ein Spitzenshooter braucht: Tolle Grafik- und
Soundeffekte, schnörkelloses Gameplay, geradlinige Action und einen tollen Multiplayer. Keine
umständliche Handhabung wie beim Vorgänger sondern ballern bis der Arzt kommt
in einer ansprechenden und abwechslungsreich gestalteten Umgebung, die nur
wenig Wünsche offen lässt. Um gleich zwei zu nennen: Abwechslungsreichere
Missionsziele und eine komplexere Hintergrundstory (s.h. Sam Fischer) hätten
dem Spiel sicher nicht geschadet. Das sollten die Entwickler im nächsten Teil der
Serie berücksichtigen. Bis dahin
bin ich aber mit Vegas bestens bedient. Weiter so und klare Kaufempfehlung für
alle Hobbygeiselbefreier.
| |
Autor der Besprechung:
Thomas Digel
|