Superman Returns
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
69.99 €
Systeme:
Gamecube, PlayStation 2, Xbox, Xbox 360
Inhalt:
Comicverfilmungen sind wieder in. X-Men, Batman, Spiderman – so ziemlich alle Helden werden momentan in neuem, komplett durchgestyltem Gewand präsentiert. So auch Superman, der in Superman Returns sein (zweifelhaftes) Comeback feierte. Natürlich darf ein passendes Spiel zum Film nicht fehlen. Wir sind für euch in blauen Strumpfhosen durch Metropolis gehüpft, um herauszufinden, wie sich der tapfere Superheld auf der Xbox 360 schlägt.
Meinung:
Nach einem kleinen Intro steht ihr auch schon mitten in der Megastadt. In einer kleinen Einführung bekommt ihr erst einmal die grundlegenden Superheld-Handgriffe beigebracht. Ihr könnt laufen, fliegen, ein bisschen pusten und mit eurem Laserblick alles, was irgendwie fies aussieht, zerstören. Als erstes müssen haufenweise Meteoriten dran glauben, die je nach Farbe mit der entsprechenden Attacke zu zerstören sind. Schlagen die Dinge irgendwo ein, müsst ihr die Brände mit eurem Eisatem löschen. Das alles wäre eigentlich ganz nett, wenn es nicht so verdammt schwer wäre. Es knallen einfach viel zu viele Brocken runter. Gerade für Anfänger ist es ein Ding der Unmöglichkeit, alle zu erwischen. Hat man es dann endlich geschafft, muss man die für Superman üblichen Aufgaben erledigen.
Same shit, different day Kleinkriminelle dingfest machen, Superschurken ausschalten, Brände löschen und so weiter. Kurz gesagt, den Bürgern der Stadt den Hintern retten, wenn’s brennt. Abwechslung gibt es dabei wenig, denn die Aufträge ähneln sich viel zu sehr. Wirklich Spaß macht das nicht. Ständig ein und dieselbe Art von Gegnern verkloppen, Miezekatzen retten, Brände löschen. Was am Anfang ganz nett erscheint, wird schnell sehr, sehr langweilig.
Eure Aktionsfläche ist ganz Metropolis. Ihr könnt frei umherlaufen oder, wenn es denn mal ganz dringend ist, auch fliegen. Euer Supersinn (=Radar) zeigt euch dabei die Richtung an. Allerdings dauert es manchmal ein Weilchen, bis man ein Ziel findet, da es in der Stadt teilweise recht verwinkelt zugeht.
Keine Staus … keine Hektik, kein anderes Bier – das ewige Hin und Her geht einem irgendwann auch mächtig auf den Keks, weil die Stadt in jedem Viertel gleich aussieht. Schlimmer noch: Leben gibt es hier für eine Stadt wie Metropolis ziemlich wenig. Auf den Straßen ist nix los. Gar nix. Dass Großstädte trist und monoton sein können, mag zwar stimmen, aber doch bitte schön nicht so wie hier. Alles öde und langweilig. Wenn das Großstadtflair sein soll, ist das eine Beleidigung für jeden Großstädter! Auch die Gegner sind nicht sehr abwechslungsreich gestaltet. Ständig laufen einem die gleichen Übeltäter über den Weg.
Auf, auf und davon! Das einzige, was einigermaßen Spaß macht, ist das Fliegen. Die Steuerung ist hier ziemlich gut gelungen. Je schneller ihr werdet, desto schwieriger gestaltet sich das Handling. Ansonsten steuert sich das Spiel suboptimal. Verkloppt ihr Gegner, endet das meist im wilden Knöpfe-Chaos. Gerade, wenn es mal hektisch wird, ist das nicht wirklich von Vorteil.
Super-Grafik? Nein! Die Charaktere sind viel zu undetailliert gehalten. Vor allem Superman selbst könnte ein bisschen echter aussehen. Die Umgebung wirkt viel zu kantig, stellenweise wirken die Gebäude llieblos hingeklatscht. Kein Leben auf den Straßen, immer der gleiche Farbton. Es reißt einen einfach nicht vom Hocker. Die Weitsicht ist einigermaßen okay, aber vergleicht man das Ganze mit der Inselwelt von Just Cause, sieht man, dass riesige Welten (Metropolis ist dabei um das zehnfache kleiner als San Esperito) um ein Vielfaches ansprechender gestalten werden können. Die übrigen Effekte sind eher mau. Einzig das Fliegen mit Überschall und die Wettereffekte geben optisch etwas her. Der Sound ist ganz passabel. Nette Effekte, akzeptable Sprachausgabe, schicke Musik, die sich zwar zu oft wiederholt, aber doch zum Spiel passt.
Fazit:
Schade, schade. Es hätte so toll werden können. Die Riesenstadt hätte so viel Potenzial gehabt. Aber das wurde leider sinnlos verschenkt. Das Spiel macht einfach keinen Spaß. Eine so berühmte Comicfigur wie Superman hat echt besseres verdient. Returns mag das bislang beste Superman-Game sein, aber den Ansprüchen eines so schillernden Helden kann es einfach nicht genügen. Zu empfehlen ist es aus meiner Sicht höchstens hartgesottenen Fans.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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