Endless Ocean
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
29 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Wer schon immer mal davon geträumt hat, in den Tiefen der Weltmeere zu tauchen, aber bisher nicht über das nötige Kleingeld verfügte, bekommt jetzt von Nintendo eine Alternative geboten. "Endless Ocean" heißt die Wii-Tauchsimulation und hier bei uns erfahrt ihr, was sie euch zu bieten hat.
Meinung:
"Endless Ocean" hat kein richtiges Spielziel. Vielmehr ist es eine Art Unterwasser-Nintendogs. Ihr lernt alle möglichen Meeresbewohner kennen und könnt mit Ihnen in Form von Streicheleinheiten interagieren. Auch füttern ist möglich. Das Ganze läuft im Rahmen einer leicht fantasymäßig versponnenen Storyline ab, die aber einzig Mittel zum Zweck ist und für den Spielverlauf keine besondere Bedeutung hat.
Los geht's Zum Start befindet ihr euch auf einer Yacht, gemeinsam mit einer verschrobenen Meeresbiologin, die nicht schwimmen kann und nie ohne ihre Rettungsweste zu sehen ist. Im Steuerhaus befindet sich euer Handy, über das ihr Mails empfangt, die verschiedene Aufträge beinhalten. Zu Beginn sollt ihr beispielsweise ein bestimmtes Korallenriff finden.
Abgedrehte Geschichte Später werdet ihr dann auch noch Unterwasserfotografen, Touristenführer und vieles mehr. Die Storyline hangelt sich mehr oder weniger konfus voran und per Mail treffen gelegentlich mysteriöse, aber höfliche Drohbriefe ein. Eure Meeresbiologie-Freundin Catherine ist ebenfalls ziemlich eigen und erzählt allen möglichen belanglosen Kram über ihren verstorbenen Vater, ihre Beziehung zu den Meerestieren und den Sinn ihres Lebens.
Somewhere beyond the sea Insgesamt könnt ihr euch aber, wie gesagt, relativ frei bewegen. Die "Aufträge" sind auch eher als Anregungen gedacht und kein Muss, wenn man sie nicht erfüllen will. Der Hauptzweck des Spiels ist Entspannung, was auch ziemlich schnell an der Enya-ähnlich Musik klar wird, die einen aus dem Hintergrund heraus ansäuselt. Was macht man nun also unter Wasser?
Der Fisch-Index Je mehr Fische und sonstige Meeresbewohner ihr entdeckt, desto mehr Einträge bekommt ihr in eurem Index. Dieser verzeichnet alle Lebewesen, die ihr schon kennt. Um mehr über ein bestimmtes herauszufinden, müsst ihr euch ihm nähern und eine Zeit lang mit ihm beschäftigen, zum Beispiel durch Streicheln oder Füttern. Längere Interaktion bedeutet dabei auch mehr Informationen, die bis ins kleinste Detail gehen können. Doch bis dahin wird wohl kaum jemand durchhalten. Virtuelles Fischkitzeln ist auf Dauer nicht wirklich abwechslungsreich...
Alle meine Tiere Sehr schön gelungen ist die Vielzahl an Tieren, die auch alle sehr schön animiert sind. Seepferdchen, Seelöwen, Haie, Rochen, einfach jede Art scheint im Spiel enthalten zu sein. Auch wenn man sich manchmal wundern muss, woher mitten im karibischen Sommer beispielsweise ein Pinguin oder ein Eisbär auftaucht. Die Grafik ist leider nicht so berauschend. Die Texturen sind oft ziemlich grob und wenig detailliert. Klar, Nintendos Wii kann keine nahezu fotorealistische Optik herbeizaubern. Doch etwas mehr wäre sicherlich technisch machbar gewesen. Dann würde sich dem Spieler auch mehr Anreiz bieten, die Unterwasserwelten bis in den letzten Winkel zu erforschen.
Gemeinsam einsam Wem das Forschen alleine zu einsam ist, der kann auch gemeinsam mit jemand anderem auf Tauchstation gehen. Die WiFi-Connection von Nintendo macht's möglich. Dann könnt ihr beispielsweise zeigen, wie gut ihr eure Delfin-Freunde schon trainiert habt und welche Kunststückchen sie von euch gelernt haben. Allerdings ist hier wieder mal nur die umständliche Variante über die Freundescodes möglich. Ihr müsst euch also mit einem Freund vorher zum gemeinsamen Tauchgang verabreden. Ein freier Spielmodus mit Zufallspartnern ist also nicht verfügbar.
Der Sound Wo schon die Landschaftsgrafik eher durchschnittlich ist, stellt auch der Sound keine Offenbarung dar. Das Nicht-von-dieser-Welt-Gedudel, das normalerweise im Hintergrund ertönt, lässt sich aber wenigstens umgehen. Immerhin könnt ihr eine SD-Karte mit eurer Lieblingsmusik einlegen, die dann im Spiel Verwendung findet.
Steuerung Steuern lässt sich "Endless Ocean" angenehm leicht. Ihr schwimmt genau dorthin, wo ihr mit der Wiimote zielt. Aktionen werden mit den A- und B-Knöpfen ausgeführt, ein Inventar von möglichen Tätigkeiten bekommt ihr per Steuerkreuz. Hört sich einfach an, ist es auch.
Fazit:
"Endless Ocean" ist kein Spiel für normale Zocker. Eher könnte man es als Erholung vom Spielen bezeichnen. Das Game hat keine wirkliche Handlung und ausschließlich den Zweck, die Unterwasserwelt darzustellern, in der man sich mehr oder weniger frei bewegen kann. Das ist mal was ganz anderes und kann durchaus gefallen. Zumal die Tiere wirklich schön animiert sind. Leider ist aber die sonstige Grafik nur Mittelmaß und auch die Hintergrundmusik geht einem irgendwann nur noch auf die Nerven. Einen kleinen Tauchgang (vielleicht sogar online mit Freunden) kann man sich zwischendurch ruhig mal gönnen. Wer Langzeitmotivation sucht, darf den Titel im Regal stehen lassen.
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Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
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