Bleach: Dark Souls
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Die Anime- und Manga-Serie Bleach erfreut sich auch auf dem deutschen Markt großer Beliebtheit. Grund genug, auch hierzulande das zweite Spiel für
Nintendos DS herauszubringen. Unter dem Titel Dark Souls gibt es eine optionale Storyline, die zwischen 2 Handlungsbögen der Serie angesiedelt ist.
Meinung:
Ichigo Kurosaki, Shinigami in Vertretung, und seine Gang haben gerade ihre Freundin Rukia vor einer Hinrichtung in der Soul Society bewahrt und freuen sich
auf ein wenig Freizeit. Kein Wort verstanden? Dark Souls ist nur für Fans gedacht, weswegen es auch im Spiel keine weiterführende Einleitung gibt.
In
den Extras sind zwar Charakterbiographien zu finden, jedoch wird einem unerfahrenen Neuling auch dadurch die Story nicht näher gebracht. Das dürfte überdies ziemlich schwierig sein, findet sich doch dank 13 Hofgarden der Soul Society voller wichtiger Figuren zuzüglich Feinde und Menschen eine schier endlose
Anzahl an Charakteren, die eingeführt werden müssten. Als Fan kann man der Story gut folgen, alle anderen müssen damit leben, dass ständig neue Figuren
auftauchen und auf vergangene Ereignisse eingegangen wird, die im Spiel nicht auftauchen.
Bankai! In erster Linie handelt es sich aber dennoch um einen Fighter, weswegen die Story auch gar nicht so wichtig ist. Gekämpft wird in
einer 2-dimensionalen Seitenansicht, wobei die Kämpfer sich auf einer vorderen und einer hinteren Ebene bewegen können. Zwischen diesen Ebenen kann nach
Belieben gewechselt werden, um beispielsweise Attacken auszuweichen. Jede Figur verfügt neben Lebensenergie auch über spirituellen Druck, mit dem starke
Special Moves ausgelöst werden können. Der Druck kann auch für eine schnelle Bewegung genutzt werden, mit der man durch Gegner hindurchlaufen oder Angriffen
ausweichen kann.
Balancing Bei Fightern ist das Balancing der verschiedenen Figuren sehr wichtig. Leider wurden hier viele schlechte Ideen angewandt.
Viele Figuren, die im Anime sehr stark sind, wurden dadurch ausgeglichen, dass sie doppelten Schaden nehmen. Manche Figuren haben andere Handicaps wie
Yachiru, die bei allen Aktionen - sei es Laufen, Springen, Angreifen - eine Chance hat, hinzufallen. Dadurch werden diese Figuren in richtigen Kämpfen gegen
andere Spieler so gut wie nutzlos, weil keine vernünftigen Combos ausgeführt werden können.
Ebenso fällt auf, dass viele Charaktere über Attacken verfügen,
die sie der Story zufolge noch gar nicht kennen dürften. Auch sind zu viele Witz-Charaktere dabei, die nicht wirklich für ernste Kämpfe benutzt werden können
wie etwa Hanataro, dessen Attacken den Gegner heilen und ihn nicht verletzen. Die Spaßcharaktere wären nicht so schlimm, wenn dafür nicht zu viele wichtige
Figuren komplett fehlen würden. Gerade bei einem Fan-Spiel läuft man damit Gefahr, genau den Liebling eines Fans außen vor zu lassen.
Kartenspiel Was in Japan immer gut anzukommen scheint, ist die Implementierung eines Sammelkartenspiels. So gibt es auch hier Karten, die
im Kampf gespielt werden können, um die eigene Figur zu verstärken oder den Gegner zu behindern. Am Anfang kann man sich eines der selbst erstellten Decks
aussuchen, aus dem dann 6 Karten ausgewählt werden. Im Verlauf der Story können weitere Karten freigespielt werden, um die eigenen Decks auszubauen. Wem
dieser Kartenaspekt nicht zusagt, kann ihn zum Glück in den Optionen auch komplett ausschalten.
Spielbrett Die Story wird auf einem Raster von einzelnen Ereignisfeldern ausgetragen, nach deren Abschluss sich neue Wege zu weiteren
Feldern öffnen. Die meisten dieser Felder beherbergen natürlich einen Kampf nach bestimmten Regeln. So kann es ein einfacher 1 gegen 1-Kampf oder aber auch
das Besiegen einer Schar von 20 Feinden sein. Manche Felder beinhalten Spezialaufgaben, bei denen ein Wettessen gewonnen werden oder Schmetterlinge
eingefangen werden sollen.
Alles findet aber in den normalen Kampfarenen statt. Auf diesem Spielbrett gibt es dadurch eine relativ freie Weggestaltung, wobei
viele Felder rein optional sind und lediglich neue Karten und Figuren freischalten anstatt die Story voranzutreiben. Will man alle Felder im Spiel
abschließen, muss der Storymodus nach dem ersten Durchspielen noch zwei weitere Male betreten werden.
Spielmodi Neben der Story gibt es natürlich noch weitere Spielmodi. Im Arcade-Mode geht es darum, einen Kampf nach dem anderen zu
absolvieren, der Trainingsmodus erklärt sich von selbst, ebenso wie der Kartendeckbau. Im Urahara-Shop können freigeschaltete Items und Charaktere sowie
Galerie-Bilder für das hart erkämpfte Geld des Storymodus erstanden werden. Im Versus-Mode darf man gegen bis zu drei andere Spieler antreten, wahlweise
gegen Computer, Freunde in näherer Umgebung oder über die WiFi-Connection. Dabei können alle Einzelheiten des Matches in den Optionen wie etwa die
Kartenverwendung, Zeitlimits oder die Verwendung der zwei Ebenen eingestellt werden.
Technik Die Grafik ist, obwohl das Spiel in Japan bereits im Februar 2007 auf den Markt gekommen ist, immer noch absolute
Spitzenqualität. Die Figuren sind sauber animiert, die Spezialeffekte sehen super aus und für die Bankai-Attacken wurden grandiose Zwischensequenzen
entworfen. Dafür gibt es in der Story nur bewegungslose Bilder mit Texttafeln. Diese sind vernünftig ins Deutsche übersetzt worden, während die Sprachsamples
während der Kämpfe auf Englisch sind. Die Steuerung mittels Steuerkreuz und Buttons für die Kämpfe an sich und der Touchscreen für Spezialattacken und
Kartenauswahl gehen nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schnell ins Blut über. Wer den ersten Teil auf dem DS gespielt hat, wird sich aber schnell zurecht
finden.
Fazit:
In Bleach: Dark Souls treffen verschiedene, qualitative Regionen aufeinander. Das Kampfsystem ist ausgeklügelt und bietet mit zwei Ebenen, dem Quick
Step und umfangreichen Spezialattacken viele Möglichkeiten. Die Grafik ist super und auch der Sound kann überzeugen. Dank Onlineunterstützung ist Dauerspaß
garantiert und es gibt eine Unmenge an Charakteren und Items freizuschalten.
Leider gibt es zu viele Charaktere, die nicht ihren Weg ins Spiel fanden und stattdessen generischen Hollows und Spaßcharakteren weichen mussten. Außerdem wurden viele Figuren durch das Balancing
zerstört, sodass die Auswahl zusammenschrumpft. Wer kein Fan der Serie ist, wird sich außerdem in der Story kaum zurecht finden können und
von der Masse an Figuren überfordert sein.
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