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Visuelle Magie

okami01.jpgDas letzte Videospiel, das allein durch seinen Grafikstil derart starke Aufmerksamkeit erregte, war das hervorragende Viewtiful Joe, das den zweidimensional anmutenden Cel-Shading-Stil gekonnt auf die Spitze trieb. Tja, und - wen wundert es? - wie Viewtiful Joe stammt auch Okami von Capcoms Clover Studio, und tatsächlich wurden/werden beide Projekt von Producer Atsushi Inaba geleitet.

Gegen Joes schrillbunte, überdrehte Superheldenwelt wirkt Okami natürlich sehr viel ruhiger und dezenter: Hier scheint Tusche in dicken Pinselstrichen auf Reispapier aufgetragen worden zu sein, bevor das Bild mit zarten Wasserfarben koloriert wurde - ein wahrhaft einzigartiger und atemberaubend schöner Anblick. Das ungewöhnliche Gestaltungskonzept betrifft dabei nicht nur die Hintergründe, sondern auch alle 3D-Objekte in der Spielwelt: Okami sieht aus wie ein traditionelles Sumi-e-Gemälde, das zum Leben erweckt wurde. Und es wird sogar noch bezaubernder:
Wenn Amaterasu durch die Einöde läuft, hinterlässt sie dank ihrer göttlichen Kraft eine Spur aufsprießende Blumen; schwimmt sie hingegen durch einen Teich, tauchen hinter ihr Seerosen auf und verzieren das Gewässer. Okami ist also Spiel und Kunstwerk zugleich.

In Schönschrift
Amaterasus wölfischem Avatar steht das übliche Bewegungsrepertoire von Videospiel-Figuren zur Verfügung: Sie kann stattliche Doppelsprünge vollführen, und für geringere Feinde stehen ihr diverse Biss- und Ramm-Attacken zur Verfügung - eben alles, was man von einem gewöhnlichen Wolf erwarten würde. Da sie aber ja kein gewöhnlicher Wolf ist, erlernt Amaterasu darüber hinaus insgesamt 13 verschiedene göttliche Fähigkeiten, die in einem ebenso einzigartigen wie zum Grafikstil passenden Modus aktiviert werden.


Durch Drücken der R1-Taste kann der Spieler das Geschehen anhalten (zur Markierung erhält das Bild dann eine sepiafarbene Tönung) und Amaterasus Wolfsschwanz wie einen Kalligraphiepinsel steuern. Mit diesem Instrument darf dann direkt in die Welt hineingemalt werden: Reißende Flüsse macht man überquerbar, indem man eine Brücke zeichnet, und unvollständige Sternenkonstellationen werden ebenfalls mit Tusche ergänzt - so kann Amaterasu Kontakt zu himmlischen Wesen aufnehmen, die ihr bei ihrer Aufgabe helfen.

Auch im Kampf ist der "Pinsel des Himmels" äußerst nützlich: Ein gekonnt gesetzter Trennstrich durch die Körpermitte eines geschwächten Feindes zerteilt ihn buchstäblich. Weniger elegant veranlagte Naturen können den Gegner alternativ mit wildem Tintengekleckse bombardieren. Durch weitere gemalte Symbole lassen sich z.B. abgestorbene Bäume wiederbeleben, Wirbelstürme erzeugen oder Holzbarrikaden einreißen.
Der Spieler wird frei herumexperimentieren können, welcher Pinselstrich in welcher Situation zum besten Ergebnis führt. Erfahrungsberichte loben dieses Konzept als überraschend gut spielbar; Okami bietet also offenbar die perfekte Kombination aus durchkomponierter Ästhetik und revolutionärem Spielprinzip.



Special vom: 13.07.2005
Autor dieses Specials: Manuel Tants
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