Beim Launch der PlayStation 3 in Japan waren nur knapp 100.000 Einheiten verfügbar, bei der Markteinführung sprach Sony selbst von einer Million Geräten, im Nachhinein lässt sich aber errechnen, dass es wohl doch nur etwas weniger als 500.000 Konsolen waren. Dieser Mangel sorgte dann natürlich auch bei nicht ganz so langen Warteschlangen vor den Kaufhäusern dafür, dass die Konsole trotz des hohen Preises und des noch sehr mageren Aufgebots an Spielen recht bald ausverkauft war.
Unmusikalisch
Erste Tests mit der Abwärtskompatibilität der US-Konsolen ergaben, dass zumindest eine meiner Lieblins-Spielserien auf der PS3 nicht in gewohnter Weise laufen wird, nämlich die famosen Guitar Hero-Titel: Zwar kann man die für den Spielspaß essenziellen Gitarrencontroller zumindest per Adapter an die Konsole anschließen. Da man beim Start von PS2-Spielen aber den neuen Extra-Button auf dem Sixaxis-Controller drücken muss, der für die Online-Navigation gedacht ist, die Plastikklampfen diesen Knopf aber natürlich nicht haben, nützt der Adapter hier leider gar nichts - und so werde ich wohl oder übel auch der alte PS2 weiterhin ein Plätzchen in meinem Wohnzimmer einräumen müssen.
Garantiert lizensiert?
Zusätzlichen Ärger verursacht zwischendurch eine Meldung aus den USA, nach der Sony sich bei einigen Kunden mit defekten PS3s weigerte, den Garantieansprüchen nachzukommen. Grund der Ablehnung: Die Kunden hätten Zubehör verwendet, das von Sony nicht offiziell lizensiert wurde - ein entsprechender Passus findet sich auch in der Garantieerklärung des PS3-Handbuchs. Dass die Garantie erlischt, nur weil man die Konsole über ein nicht von Sony produziertes oder abgesegnetes Kabel mit dem TV-Gerät verbindet, gehört zweifellos zu den radikaleren Standpunkten, die man als Unternehmen seinen Kunden gegenüber beziehen kann ...
Emulator statt Emotion
 Im Februar 2007 wurde meine Gelassenheit hinsichtlich der Launch-Verzögerung dann doch noch ein wenig erschüttert, denn Sony gab bekannt, dass die PAL-Geräte die ersten sein würden, die aus Kostengründen nicht mehr den die "Emotion Engine" der PS2 eingebaut bekommen würden. Stattdessen werde ein Software-Emulator für die Darstellung der PSOne- und PS2-Titel sorgen. Da sich nicht alle Entwickler strikt an die technischen Vorgaben Sonys gehalten haben und gerne undokumentierte Befehle verwendeten, hat dieser Emulator aber Probleme mit einer ganzen Reihe alter Games. Damit hat einer meiner Hauptgründe für den Kauf deutlich an Bedeutung verloren. Naja, ich muss ja eh schon für Guitar Hero die ältere Schwester-Konsole vor der Einmottung bewahren.
Und laut Sony sind mit der aktuellen Firmware 1.60 immerhin rund 1200 alte Spiele auch auf der PS3 einsetzbar. Da steht Microsoft im direkten Vergleich noch deutlich schlechter da, denn in Redmond hat man ja vor wenigen Wochen gänzlich aufgegeben, an der Erweiterung der Abwärtskompatibilität der Xbox 360 zu arbeiten, so dass es bei den rund 300 Titeln der ersten Xbox-Generation bleiben wird, die auf der 360 laufen - angeblich wolle ja angesichts der vielen, tollen neuen Games ohnehin niemand mehr die alten Spiele spielen.
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