Rayman Origins
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27,90 €
Systeme:
3DS, PC, PlayStation 3, PlayStation Vita, Wii, Xbox 360
Testsystem:
Intel Core2Duo E8400, 4GB Ram, ATI HD6850
Anforderungen:
DualCore CPU, 1GB Ram, WinXP/Vista/7, 2,5GB HDD, 256MB Graka
Inhalt:
Lange, nämlich über acht Jahre, mussten die Fans des gliederlosen Jump'n'Run-Helden Rayman warten, um an seiner Seite wieder ein waschechtes Hüpfabenteuer erleben zu dürfen. Nach Rayman 3 aus dem Jahre 2003 gab es eigentlich nur noch Neuauflagen der alten Titel – oder Ableger wie das Partyspiel Rayman: Raving Rabbids, welches gleichzeitig auch die Geburtsstunde der anarchistischen Chaoshasen darstellt. Im letzten Winter erschien mit Rayman Origins ein klassisches 2D-Jump'n'Run auf den Konsolen, das – wie schon der Name verdeutlicht – zurück zu den Wurzeln des flapsigen Helden gehen sollte. Mit einigen Monaten Verspätung wurde nun auch die PC-Version veröffentlicht.
Meinung:
Rayman und seine durchgeknallten Freunde faulenzen auf einem Baum und ziehen durch ihr Lärmen den Zorn der Unterwelt auf sich – es kommt kurzerhand zu einer Invasion. Das können Rayman, Globlox und Co. natürlich nicht mit ansehen, und so machen sie sich auf den Weg, die Welt von den mies gelaunten Unterweltbewohnern zu befreien. Schon im Intro sticht einem die herrlich alberne, überzogene, und vor allen Dingen liebevoll gezeichnete Cartoongrafik ins Auge. Und die bleibt einem zum Glück auch im Spiel erhalten, denn es handelt sich bei Rayman Origins um einen Plattformer der alten 2D-Schule!
Old-School-Jump'n'Run
Auf dem Weg, die Kräfte der Unterwelt zu vertreiben, ist man hauptsächlich in klassischer Jump'n'Run-Manier unterwegs: Man hüpft von Plattform zu Plattform, auf Gegner, und sammelt Extras. Mit der Zeit lernt man neue Aktionen wie Tritte und Schläge. Das Bewegungsrepertoire bedient sich üblichen Jump'n'Run-Konventionen. Die Steuerung ist dabei sehr genau. Wie es sich für eine gute PC-Umsetzung gehört, ist diese auch beliebig frei konfigurierbar. Am besten spielt sich Raymans neustes Abenteuer natürlich mit einem Gamepad, aber auch mit der Tastatur hat man Rayman und seine Freunde gut im Griff.
Abwechslung
Die insgesamt zehn Welten gestalten sich sehr abwechslungsreich, so gibt es Dschungel-, Fabrik- oder Südseeinselsettings. Die Level sind unterschiedlich lang und je nach Länge mit mehreren, fair verteilten Checkpoints versehen. Hin und wieder gibt es actionreiche Flugeinlagen, die an klassische Sidescroller erinnern. Am Ende einer jeden Welt wartet natürlich ein Bossgegner. Diese sind kniffeliger als die vielen Standardgegner. Hat man aber einmal deren Bewegungs- und Angriffsmuster durchschaut, ist es eigentlich kein Problem diese zu besiegen. Es gibt auch kniffelige Passagen, etwa wenn man unter Zeitdruck entlaufene Schatzkisten verfolgt. Dabei kommt es dann auch auf punktgenaue Timings an – und man sollte Frustresistenz aufweisen, wenn man ein und den selben Abschnitt des öfteren wiederholen muss. Für gestandene Jump'n'Run-Fans fängt hierbei natürlich der Spaß erst richtig an. Insgesamt ist das Spiel aber fair und gut schaffbar.
Abrechnung
Am Ende jedes Levels kann man Münzen gewinnen, indem man eine bestimmte Zeit unterbietet oder gefangene Bewohner befreit, und möglichst viele Glühwürmer – auch Lums genannt – einsammelt. Mit den Münzen lassen sich dann weitere Level und Extras freischalten. Gerade alle Lums einzusammeln ist nicht ganz so leicht und man wird hierfür bei vielen Leveln mehrere Durchgänge brauchen, da die Kleinen teilweise gut versteckt sind. Manchmal kann man für kurze Zeit auch erwirken, dass die eigentlich gelben Lums rot werden und beim Einsammeln mehr Punkte geben. Gerade dann sollte man aufmerksam und konzentriert spielen.
Vierfacher Spaß
Ein Highlight des Spiels ist der Vierer-Koopmodus. Mitspieler können jeder Zeit fließend ins Spiel ein- und wieder aussteigen. Wie bei New Super Mario Bros Wii geht es mit vier Spielern auch ordentlich chaotisch zu. Wie bei Mario kann man hier seine Mitspieler auch ärgern, indem man sie zum Beispiel schlägt. Andererseits kann man sich aber auch helfend unter die Arme greifen. Weitere Spieler können aus drei verschiedenen Freunden Raymans wählen, die minimale Unterschiede in ihren Fähigkeiten aufweisen.
Die Extraportion Gute Laune
Ein Extralob gebührt einfach der Gute-Laune-Atmosphäre, die das Spiel unablässig versprüht. Die abwechslungsreichen, bunten und lebendigen Welten warten mit vielen liebevollen Details auf, die meisten Gegner sehen herrlich bekloppt aus. Die Lums, die man möglichst zahlreich in den Levels sammeln sollte, trällern fröhlich vor sich hin und der anspornende Soundtrack passt wunderbar zum Spielgeschehen. Man fühlt sich hierbei sehr häufig an Locoroco erinnert. Auch für gute Laune bei vielen PC-Spielern dürfte der Fakt sorgen, dass Ubisoft auf seine übliche DRM-Maßnahme in Form des Ubi Launcher verzichtet hat.
Fazit:
Rayman Origins ist auch auf dem PC ein hervorragendes Jump'n'Run geworden und macht in erster Linie einfach richtig Spaß. Die gezeichnete 2D-Grafik kann mit ihrem Stil sowie auch technisch überzeugen. Der Soundtrack lässt einen permanent mit dem Fuß mitwippen. Sofern man einen oder mehrere Joypads sein Eigen nennt, kann man sich auch mit bis zu vier Spielern vor dem heimischen Monitor versammeln und den großartigen Koopmodus genießen. Die abwechslungsreichen Levels motivieren durch die Jagd auf versteckte Extras und Lums zum erneuten Spielen. Der Schwierigkeitsgrad ist auf einem gesunden Level, wird aber Spielern, die Mega Man, Super Meat Boy oder Donkey Kong Country Returns ohne mit der Wimper zu zucken komplett durchspielen eventuell etwas zu leicht sein. Der faire Preis sollte auch den letzten zögernden Jump'n'Run-Freund davon überzeugen, dass Rayman Origins ein absoluter Pflichttitel ist.
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Autor der Besprechung:
Sebastian Köller
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