Zumba Fitness: Core
Entwickler:
Zoë Mode
Publisher:
505 Games
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 bis 50 €
Systeme:
Wii, Xbox 360
Inhalt:
Das könnte uns Spieletestern so passen. Das kalte Wetter ignorieren, rauf auf die Couch, und die neuesten Spiele testen. Ab in die amerikanische Revolution, in den Weltraum, aufs nächste Schlachtfeld, ins Pilzkönigreich oder in die Zombie-Apokalypse. Und das alles, ohne auch nur ein bisschen ins Schwitzen zu kommen oder den Körper sonstigen Gefahren, die obige Schauplätze normalerweise mit sich bringen, auszusetzen. Ich ahnte allerdings schon, dass das Core in Zumba Fitness: Core (wir haben die Xbox360/Kinect-Version bekommen) nicht für Core-Gamer steht...
Meinung:
Das kalte Wetter kann man aber trotzdem ignorieren, wenn man die Spieledisc von Zumba Fitness: Core in die Konsole einlegt, allein schon wegen den heißen Rhythmen der lateinamerikanischen Musik, welcher Zumba zu Grunde liegt. Und schnell erkennt man, dass das Core im Titel keineswegs zu Unrecht da steht: Wo ein Just Dance eben ein Casual-Tanzsspiel darstellt, wird eine, in Zumba so einiges mehr abverlangt, aber der Reihe nach.
Vom Grundschritt bis zum Stundenkurs Im Grunde gibt es drei grundlegende Modi bei Zumba Fitness: Core. Man kann sich z.B. einen kompletten Kurs aus mehreren Liedern aussuchen, die alle eine bestimmte Länge besitzen und bestimmten Zweck erfüllen. Da gibt es kurze Kurse von ca. 20 Minuten, normale von etwa 45 Minuten, und komplette Kurse, die eine Stunde lang sind – plus/minus ein paar Minuten. Die Lieder kann man aber auch alle einzeln auswählen. Hier zeigt sich eine große Vielfalt an verschiedenen Musikrichtungen und -stilen. Sie alle haben aber eins gemeinsam: Sie sind definitiv nicht Mainstream, und das ist auch gut so. Insgesamt 40 verschiedene Stücke hat das Spiel im Angebot, eine Trackliste würde jedoch vielen kaum etwas sagen, daher lassen wir das dieses Mal einfach weg.
Als letzten Modus gibt es noch die Grundschritte, die man zuerst anwählen sollte, wenn man aus der Übung ist, den einen oder anderen Tanz kaum noch kennt, oder blutiger Neuling ist. Einen entsprechenden Tanz- bzw. Zumba-Grundkurs können diese Grundschritte natürlich nicht ersetzen, dennoch ist es sehr schön, dass es eine solche Einführung gibt. Man darf hier übrigens die Grundschritte zu Salsa, Samba, Merengue, Reggeaton, Cumbia und Bollywood üben. Ob es in den früheren Versionen mehr, weniger oder komplett andere Grundschritte zum Erlernen gab, konnte ich leider nicht herausfinden. So konnte ich zwar etwas von Rumba oder Mambo lesen, ob diese jetzt als Grundschritte oder nur in den Tänzen vorhanden waren, war daraus nicht ersichtlich.
Tanz im Spiegel In den Tanzübungen selbst kommen nämlich noch viele andere Stile und Moves vor, natürlich auch solche, die an Fitnessübungen erinnern, was ja aber wohl der Sinn und Zweck war: Tanzen und Gymnastik zu verbinden. Wenn man nicht gerade gleich am Anfang die schwersten Titel wählt, so dies stellt auch – etwas Rhythmusgefühl vorausgesetzt – nicht unbedingt eine Hürde dar. Man ahmt die Bewegungen des Tänzers bzw. der Tänzerin auf dem Bildschirm nach, muss sich dies einfach als Spiegelbild vorstellen. Damit man aber nicht von neuen Moves überrascht wird, kündigt eine kleine, animierte Einblendung die nächste Bewegung an. So fällt es nicht sehr schwer, Zumba Fitness: Core zu erlernen.
Im Social Network und der echten Welt Das Meistern ist es jedoch, was nicht so einfach ist. Denn schnelle Lieder und herausfordernde Bein- und Armbewegungen gibt es genug. Damit man aber nicht gleich aufgibt, haben die Entwickler einige gelungene Zusatz-Features eingebaut. So kann man sich selbst Ziele setzen, Community-Ziele mit anderen vereinbaren, sich nicht nur über Xbox Live, sondern auch über Facebook vernetzen. Anhand von Statistiken und ein Fortschrittsverlauf kann man gut überprüfen, was man bisher so erreicht hat. Ist man in Liedern und Kursen besonders gut, darf man auch Videos mit Original-Zumba-Trainern freischalten. Zusätzlich kann man noch nach Zumba-Kursen in seiner Umgebung suchen, was in meinem Fall auch wirklich geklappt hat.
Kinect hört nicht auf mich Technisch gesehen ist das Spiel in Ordnung, die Präsentation passend. Die Bewegungen werden auch gut vom Kinect-Sensor erkannt, wenn nicht immer hundertprozentig. Was leider gar nicht funktioniert hat, waren die Sprachbefehle, auf die man im Menü hingewiesen wird. So soll man „links“ oder „rechts“ sagen können, um durch die Listen von Liedern und Kursen zu schalten. Da passierte jedoch überhaupt nichts. Da die entsprechenden Pfeile auf dem Bildschirm aber sofort reagieren, wenn man den Handcursor auf sie bewegt, muss man einiges an Geduld beim Durchsuchen der Listen mitbringen. Oder man bewegt sich eben vorsichtig.
Fazit:
Zumba Fitness: Core ist ein gelungener Mix aus Tanz- und Fitnessspiel, welches sich durch den Fokus auf den lateinamerikanischen Bereich gut von ähnlichen Spielen abhebt. Mir hat das Spiel viel Spaß gemacht, besonders die Möglichkeit, diverse Grundschritte zu üben, was einem ja nicht nur vor der Konsole nützlich sein kann, hat mir gefallen. Jetzt, da ich gelesen habe (im Spiel selbst habe ich das nicht mit bekommen), dass Zumba Fitness: Core hauptsächlich mit seinen Tanzübungen den Bauch im Visier hat, sollte ich auch wohl gleich wieder vor den Kinect-Sensor treten...
| |
Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
|