Es ist das Jahr 1848. Jerrold Wilson ist ein Zeitungsangestellter, der in Brooklyn lebt. Er wartet jeden Tag auf eine Nachricht seines vor langer Zeit fortgegangenen Bruders. Eines Tages kriegt er eine solche. Er soll nach Sacramento kommen. Doch gleichzeitig wird in Kalifornien Gold entdeckt, und Jerrolds Reise wird auf einen Schlag um einiges komplizierter.
Meinung:
Es war einmal ein Abenteuer In den 80er Jahren standen die Sierra On-Line-Spiele vor allem für gute Unterhaltung. Selbst heute noch kennen Gamer die Adventures der diversen Quest-Reihen, wie King‘s Quest oder Space Quest. Zu den eher unbekannten Titeln des Entwicklers gehörte Gold Rush!, das 1988 herausgebracht wurde.
Doch es gab Fans des Spiels. Darunter auch die Menschen hinter dem Studio Sunlight Games. Sie sicherten sich die Rechte und brachten im Sommer des Jahres zunächst die Urfassung unter dem Titel Gold Rush! Classic heraus. Gleichzeitig arbeiteten sie jedoch ebenfalls an einem Remake mit dem Namen Gold Rush! Anniversary, das jetzt vor kurzem veröffentlicht wurde.
Remake? Remake! Jetzt umfasst der Begriff »Remake« ein weites Feld. Es gibt solche wie Castle of Illusion, die die Vorlage frei interpretieren und sich nur an grobe Vorgaben halten. Und es gibt eben solche wie Beyond Good & Evil HD, die sich geradezu sklavisch an die Urfassung halten und nur selten Freiheiten erlauben.
In diesem Fall trifft Letzteres zu. Die Entwickler übertrugen das damalige Spiel nur in eine zeitgemäßere Grafik. Wenn man beide Versionen miteinander vergleicht, fällt das besonders auf. Schon allein das Intro gleicht sich fast wie ein Ei dem anderen. Der einzige Unterschied sind einige wenige Animationen. Und im Hauptgameplay ist die Punkteanzeige weggefallen. Doch das ist dann auch alles.
In Media Res Dabei ist der Anfang alles andere als einfach. Man wird mitten ins Spiel geschmissen, ohne Erklärung oder eine Hintergrundgeschichte. Was muss man tun, wohin soll man gehen? Erst, wenn man wirklich jede Person angesprochen hat und jedes Gebäude aufgesucht hat, erhält man eine Ahnung, worum es in der Story geht und was man genau tun soll. Es ist unklar, ob das bei den damaligen Adventures typisch war. Aber inzwischen hat sich viel geändert, darunter auch die Gewohnheiten der Gamer. Hier hätte Sunlight den Mut aufbringen müssen, das zu ändern.
Dabei ist das Gameplay im Grunde genommen Standard-Gameplay. Alles absuchen, mit jedem reden. Und hierbei ebenfalls stets auf alle Optionen achten, da man sonst schnell sterben kann. Es ist nichts Aufsehen erregendes, besonders heutzutage, wo das Genre nach einer Durststrecke erneut Leben aufweist.
Viele Möglichkeiten zu sterben Wobei die Aufteilung in drei mögliche Routen nach dem Beginn des Games durchaus etwas für sich hat. Denn je nachdem wie viel Zeit man in Brooklyn verbringt und sich vorbereitet, kann man auf dreierlei Art reisen. Einmal mit der Kutsche, per Schiff nach Panama, durch den Dschungel um ein weiteres Schiff nach Sacramento zu erwischen. Oder über Kap Horn. Allen gemein ist, dass man bei ihnen auf unterschiedliche und teilweise unvorhersehbare Art und Weise sterben kann. Und dass alle Wege in Sacramento zusammenlaufen und es dort auf einem einzigen Spielpfad weitergeht.
Man kann Gold Rush! Anniversary übrigens entweder mit Maus oder Tastatur steuern. Letzteres ist eine Option, die sich explizit an die richtet, die das Spiel damals schon spielten. Beiden Steuerungsoptionen gleich ist, dass sie ihre Macken haben. Die Maus reagiert manchmal nicht so, wie sie soll, in dem sie zum einen gerne mal die falsche Person auswählt oder anstatt zu einem Ort zu gehen, den untersucht. Die Tastatur ist da etwas besser. Bis man sie jedoch perfekt beherrscht, kann es dauern.
Die Grafik wirkt antiquiert. Sie war vielleicht Anfang des Jahrtausends modern. Doch heutzutage wirkt sie ungelenk und detailarm. Es gibt wahrlich Spiele, die besser aussehen.
Fazit: Gold Rush! Anniversary und die Gold Rush! Classic Edition richten sich vornehmlich an alte Spieler, die bereits viele der berühmten Sierra On-Line-Adventures gezockt haben. Für die Gamer, bei denen das nicht der Fall ist, werden die Titel einen schweren Stand haben. Das Gameplay ist zu sehr Standard und bietet nichts neues. Das Remake traut sich nicht, von der Vorlage abzuweichen und hat eine mittelprächtige Grafik. Und die Steuerung ist in beiden Spielen gleichermaßen missglückt.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.