Anforderungen:
Windows 7 64bit; Prozessor: Intel Core i3-2100 oder ähnlicher AMD; Grafikkarte: NVIDIA GTX 650 2GB oder AMD HD7770 2GB; RAM: 6GB; Freier Festplattenspeicher: 25GB; DirectX 11; Steam-Registrierung/Konto erforderlich
Inhalt:
Im Jahr 2013 gelang Crystal Dynamics mit dem Reboot der Tomb Raider-Serie ein großer Wurf, denn auch wenn die Fachpresse ins Besondere im Nachhinein durchaus den einen oder anderen Kritikpunkt anzubringen weiß, wurde der Titel zum bisher erfolgreichsten Serien-Ableger und hauchte der mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Figur Lara Croft neues Leben ein.
Kurze Rekapitulation: Mit einem Expeditionsschiff strandete Lara auf der sturmumwitterten Insel Yamatai. Auf der Insel herrschten seltsame Wetterverhältnisse und schon bald gerieten die Überlebenden in einen Konflikt mit einer Art Sonnenkult. Ein, wie ich finde, spannendes Abenteuer mit vielen spaßigen Spielmechanismen und sehr ansehnlicher Grafik nahm seinen Lauf. Lara glänzte mit natürlichen Proportionen und Bewegungen sowie anpassbaren Waffen und anderen modernen Spielelementen.
All das sind natürlich gute Argumente für die Entwickler von Crystal Dynamics, an den Erfolg anzuknüpfen und vielleicht die eine oder andere alte Tugend der Serie wieder stärker in das Gameplay zu integrieren. Mal sehen, wie gut das geklappt hat.
Meinung:
Am Ende des (neuen) ersten Teils ist Lara endgültig klar geworden, dass
die scheinbaren Hirngespinste ihres Vaters mehr als bloße Einbildung
gewesen sind und dass sie seine Suche fortführen wird. Im Wesentlichen
ging es dabei um die Suche nach dem ewigen Leben. Ein Gedanke, der Mr.
Croft nach dem tragischen Verlust seiner Frau nicht mehr losließ.
Durch die Aufzeichnungen ihres Vaters gerät die mittlerweile
erwachsene Lara auf die Spuren des Geheimordens Trinity, der schon seit
vielen Jahrhunderten ganz eigene Ziele mit allen Mitteln zu verfolgen
scheint und es zuletzt auf Laras Vater und dessen ungewöhnliche Arbeit
abgesehen hat. Dieser glaubte kurz vor seinem Verschwinden, das Grab des
Propheten in Syrien gefunden zu haben. Seine abenteuerlustige Tochter
geht dem kurzerhand direkt vor Ort auf den Grund und es kommt, wie es
kommen musste: auch an ihre Fersen heftet sich eine kleine Armee schwer
bewaffneter Fanatiker.
Schnell stellt sich heraus, dass es nicht so einfach ist, das Grab
und die sagenumwobene Quelle der Macht des Propheten zu finden. Eine
Odyssee durch ganz Sibirien von eisigen Gebirgsgipfeln durch noch
eisigere Gletscherhöhlen über eingefrorene Byzantiner-Galeeren bis in
alte Sowjetbasen beginnt und wir sind mitten drin.
So wunderschön ist Sibirien und natürlich Lara Schon 2013 sah die Insel ziemlich beeindruckend aus, aber in den letzten 3 Jahren hat sich noch einmal einiges getan bei Crystal Dynamics. Schon länger ist die hauseigene Foundation Engine im Einsatz, die nun um weitere Details ergänzt wurde. Die Texturen sehen auch gegenüber der schon einige Monate alten Xbox-Version noch einmal detailreicher aus. Das macht gerade auf vereisten Oberflächen oder bei Holz und Vegetation viel aus, aber nicht nur im Detail sondern auch beim Design der Areale haben sich die Künstler verwirklicht. Nun steht nicht mehr nur eine verregnete Insel zur Verfügung, sondern die ganze Weite Sibiriens. Die Vegetation wirkt glaubwürdiger und der Tiefschnee behindert Lara sogar beim Rennen (und natürlich hinterlässt sie Spuren). In Mauern steckende Objekte oder plötzlich aufpoppende Texturen habe ich beinahe vergeblich gesucht, die investierte Mühe scheint sich also auch hier bezahlt gemacht zu haben.
Ein besonderer Hingucker sind auch Laras Haare. Dutzende einzelner Strähnen wippen beim Laufen und passen sich jeder Drehung des Kopfes an. Auch die Mimik der Heldin lässt keine Wünsche offen und legt die Messlatte für real wirkende Heldenfiguren sehr hoch. Die Schauspielerin hinter dem virtuellen Avatar ist, wie auch schon im letzten Teil, Camila Luddington. Im Internet ist zu lesen, dass die detailreiche Mimik durch ein fluoreszierendes Spray erreicht wurde, das die Schauspielerin im Gesicht tragen musste. So konnten von der Spezialkamera bis zu 7000 Punkte erkannt werden. Die erwachsene Lara klingt auch anders. Vermutlich hat fast jeder die Stimme von Nora Tschirner im Vorgänger erkannt. Meiner Meinung nach eine großartige Besetzung, denn an den entscheidenden Stellen hat sie bockig gewirkt, verzweifelt geklungen und mit dem Schicksal gehadert. Für die ältere Protagonistin hat man sich nun für Maria Koschny entschieden – besser bekannt als die deutsche Stimme von Jennifer Lawrence – eine tolle Besetzung.
Kletteraxt und Steinzeitbogen Die rote Kletteraxt, mit der man sich Eiswände oder poröse Felswände emporhangeln kann, ist wieder mit dabei und auch einen Bogen baut sich die findige Archäologin schon ganz zu Beginn des Abenteuers. Ansonsten starten wir serientypisch mit wenig Ausrüstung und müssen uns diese erst bauen oder „besorgen“. Schon am ersten Lagerfeuer fällt auf, dass dem Upgraden der Waffen und dem Herstellen eigener Ausrüstungsgegenstände nun noch mehr Platz als im Vorgänger eingeräumt wird. Ich persönlich finde das toll, denn es ist ungeheuer motivierend auf die Jagd nach Hasen, Vögeln, Hirschen oder sogar Bären zu gehen, wenn man aus den erbeuteten Materialen zum Beispiel einen Köcher oder eine bessere Sehne für den Bogen basteln kann.
Auch die drei Fähigkeitenbäume zum Jagen, Kämpfen und Überleben wurden übernommen: Je nach Spielweise und vergeben Talentpunkten kann Lara beispielsweise lernen, Tiere aufzuspüren (per Knopfdruck werden interagierbare Objekte und dann auch Tiere eingeblendet), mehr Munition zu tragen oder nach bestimmten Ausweichmanövern tödlich zurückschlagen.
Apropos Ausweichmanöver: Die Grabräuberin ist älter geworden und hat augenscheinlich nicht alles, was sie unter Blut, Schweiß und Tränen in Yamatai gelernt hat, wieder vergessen. So sind tatsächlich einige Mechanismen, die dort erst erlernt werden mussten, jetzt tatsächlich von Anfang an verfügbar, wie etwa das Ausweichen und die darauf folgende Hinrichtung. Das Kampfsystem ist im Prinzip unverändert und die Waffe, mit der wir uns ins Getümmel stürzen, lässt sich via Schnellmenü wählen. Am besten spielt sich das ganze Spiel übrigens mit einem Controller. Insbesondere die Menüführung im Bereich Charakterentwicklung und Crafting ist eindeutig darauf ausgelegt und dürfte mit Maus und Tastatur ein klein wenig fummelig sein.
Für alle, die nicht so gerne schleichen und aus dem Hinterhalt angreifen, gibt es natürlich auch größere Kaliber wie einen stilechten Revolver, eine Pumpgun oder ein Gewehr.
Sammeln, entdecken, Achievements abstauben Natürlich kann man immer dem eingeblendeten Marker folgen und der spannenden Geschichte Videosequenz für Videosequenz hinterherjagen, doch das Konzept "Open World" macht auch vor Tomb Raider nicht halt und so gibt es auch dieses Mal in jedem Gebiet Dokumente, Relikte, Truhen, alte Münzen, geheime Gräber und dergleichen mehr zu finden. Insbesondere die Gräber erfordern meist eine Kombination von Fingerfertigkeit und Köpfchen. Die Mühe lohnt sich allerdings, da die Gräber als Belohnung mitunter wichtige Gadgets enthalten wie etwa einen Dietrich oder ein Manuskript, das Lara beibringt hintereinander zwei Pfeile zu verschießen.
Fazit:
Lara ist hübscher denn je und als ob das allein nicht als Kaufargument reichen würde, darf auch noch mehr gerätselt und geknobelt werden als im Vorgänger. Wer einen Controller besitzt oder bereit ist, für das Spiel einen zu kaufen, sollte zugreifen und mit Frau Croft durch Sibirien streunen.
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