Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
59,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Es ist so weit. Prinz Noctis bricht gemeinsam mit seinen Freunden und Leibwächtern Prompto, Ingis und Gladiolus auf, um zu seiner Hochzeit mit dem Orakel Lunafreya zu fahren. Doch dann hat ihr Auto unterwegs einen Schaden und bleibt liegen. Was allerdings ihr geringstes Problem ist, als sie bald darauf erfahren, dass ihre Heimat überfallen und besetzt wurde. Was sollen sie tun?
Meinung:
Es war einmal eine Spielereihe Die Spielereihe Final Fantasy ist die bekannteste J-RPG-Serie überhaupt. Seit Jahren und Konsolengenerationen versorgt sie jetzt schon den Leser mit Games, über die man sich freuen kann. Wobei einige Teile sehr umstritten waren.
Besonders die Lightning-Trilogie, bestehend aus Final Fantasy XIII, XIII-2 und Lightning Returns hat viel Schaden angerichtet. Die Games hatten sich zwar gut verkauft, doch sie wurden von der Kritik und von den Fans sehr kritisch aufgenommen.
Eine neue Chance Diese Kritik muss auch zu Square Enix selbst vorgedrungen sein, denn sie beschlossen, den ursprünglich als Versus-XIII geplanten neuen Final Fantasy-Titel in XV umzubenennen und ihn 2013 von Grund auf neu zu entwickeln. Dabei fuhren sie eine große Marketingkampagne auf, mit dem Film Kingsglaive und dem fünfteiligen Anime Brotherhood. Hinzu kommt noch, dass all diese Sachen im Rahmen einer Großveranstaltung präsentiert wurden. Es war klar, das Square Enix wollte, dass das neue Final Fantasy-Spiel ein Erfolg wird.
Und dazu gehören auch die verschiedenen Demos, die sie im Laufe der Zeit herausbrachten. Diese führten den Spieler in die Welt und das Gameplay von Final Fantasy XV ein. Höhepunkt war damals unter anderem der Kampf gegen den Behemoth und das Auftauchen von Ramuth.
Ein gutes Spiel Jetzt ist XV seit einiger Zeit im Handel erhältlich. Die ersten Reaktionen haben auch nicht lange auf sich warten lassen: wie es bei solchen Spielen üblich ist, schwankten diese zwischen großer Begeisterung und teils heftiger Kritik. Welche Seite lag denn richtig?
Zunächst einmal muss man betonen, das Final Fantasy XV ein gutes Spiel ist. Es macht Spaß. Es hat aber auch einige große Macken, die man nicht übersehen kann.
Freunde für immer Da ist zunächst einmal die Story zu nennen. Die Kameradschaft zwischen Prinz Noctis und seinen Kampfgefährten wird hervorragend dargestellt. Jede dieser Figuren hat eine eigene Persönlichkeit und Eigenschaft. Noctis wirkt schwermütig und überhaupt nicht glücklich. Gladiolus ist hingegen der große Bruder. Ignis ist der Planer und der Koch, derweil Prompto der Spaßvogel ist, der regelmäßig übers Ziel hinausschießt. Man fühlt und leidet mit diesen vieren.
Nur leider sind sie die Einzigen, bei denen das der Fall ist. Die anderen Figuren, wie zum Beispiel Lunafreya, sind vorhanden, aber man fühlt nicht mit ihnen. Sie sind existent und werden kaum in ihrer Persönlichkeit ausgebaut. Sie lassen einen schlimmstenfalls kalt!
Vorwissen gesucht Ebenso sollte man das Wissen über Kingsglaive und Brotherhood mitbringen, um bestimmte Storyelemente zu verstehen. Speziell der Übergang vom ersten in den zweiten Akt macht nur dann richtig Sinn, wenn man den Film gesehen hat. Ist dem nicht der Fall, hat man ein großes Fragezeichen über dem Kopf.
Gleichzeitig ist es auch so, dass man das Gefühl hat, das Final Fantasy XV aus zwei verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist. Die erste Hälfte, wo die Story nur langsam in den Gang kommt und man jede Menge zu tun hat, sowie die zweite Hälfte, wo die Möglichkeiten sich auszutoben, deutlich eingeschränkter sind und die Story düsterer wird.
Eine merkwürdige Mischung Oder um es so zu formulieren: Die erste Hälfte ist eine Art Open World. Die zweite das exakte Gegenteil. Und merkwürdigerweise stört einen dieser Kontrast nicht. Jedenfalls nicht allzu sehr.
Das liegt eben auch an den vielen Möglichkeiten, mit denen man sich beschäftigen kann. Man kann Königswaffen sammeln, Jagdmissionen absolvieren, liegengebliebene Fahrzeuge wieder flott machen oder die Jagd nach den besten Nudeln absolvieren. Hier beeindruckt die Vielfalt, wenn auch weniger die Originalität. Aber es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den Freunden quasi auf die Pirsch zugehen und sich dabei an dem gelungenen Kampfsystem erfreuen.
Einfach, aber komplex Denn das besticht durch das bekannte Prinzip: Einfach aber komplex. Man braucht zwar nur wenige Knöpfe, um sich zu verteidigen oder anzugreifen. Jedoch kommt es auch noch darauf an, dass man die richtige Waffe oder Magie zur Verfügung hat, denn die Feinde sind nicht immer gleichermaßen schwach gegenüber den Angriffen. Immerhin kann man im Wartemodus herausfinden, wo die Schwäche besteht. Somit muss man immer wieder zwischen den verschiedenen Waffen hin- und herswitchen, bzw. auch die besonderen Fähigkeiten der Gefährten einsetzen.
So kann Noctis sich zu bestimmten Punkten in der Landschaft warpen und von dort aus verheerende Warpangriffe durchführen. Doch auch die Kameraden haben nützliche Fähigkeiten, die man im Laufe des Spiels mit den erworbenen EP freischalten kann. Prompto entpuppt sich so später als tödlicher Schütze, derweil Ignis schon früh den "Sammel"-Befehl beherrscht, mit dem die Gruppe zusammenkommt und sich heilt.
Kann sein, das ich zu stark bin? Allerdings muss man bedenken, dass das Spiel mit alten Level-Up-Gewohnheiten bricht. Anstatt direkt nach jedem Kampf Erfahrungspunkte zu verteilen und in den Leveln aufzusteigen, ist es dieses Mal so, dass man erst einkehren muss, ehe dies geschieht. Dazu kann man campen, caravanen oder in einem Hotel einkehren. Ersteres ist kostenlos, letzteres kostet Geld. In jedem Fall ist es so, dass nach der Einkehr man ein Gericht von Ignis auswählen kann, das einen temporären Buff gibt. Und während man in einer schönen Cutscene sieht, wie die Gruppe sich entspannt, werden die gewonnen Erfahrungspunkte verteilt und man kann dann neue Fähigkeiten freischalten.
Gleichzeitig besteht auch die Gefahr, dass man überlevelt. Denn durch die vielen Sidequests kann man im Level schnell höher steigen, als es die Hauptquests eigentlich vorsehen. Mit dem Ergebnis, dass die Kämpfe zu einfach werden und dementsprechend auch zu langweilig.
Massig Post-Game Content Übrigens ist das Spiel erst dann endgültig Game Over, wenn Prinz Noctis stirbt. Und der klammert sich mit aller Macht an sein Leben. Denn selbst wenn er alle Lebenspunkte verloren hat, hat man immer noch eine Chance ihn zu retten. Dafür muss man nur eine Potion einsetzen. Und ja, das muss man am besten wirklich selbst machen, da die KI der Kameraden diesbezüglich zu wünschen übrig lässt.
Und wenn man mit dem Spiel durch ist? Gibt es immer noch mehr als genug zu tun. Zum Beispiel, in dem man sich an die Bonusdungeons wagt, die teilweise gut versteckt sind. Diese stellen noch einmal eine höhere Herausforderung dar, etwa in dem man keine Magie benutzen darf.
Bitte warten, bitte warten, bitte warten ... Worauf man sich allerdings einstellen muss, sind die langen Ladezeiten. Zum Glück wird nicht oft geladen. Aber wenn dies passiert, dann kann man sich auf eine lange Wartezeit gefasst machen, ehe das Spiel fertig ist.
Graphisch sieht das Spiel beeindruckend aus. Die Landschaften und Charakterdesigns sind wirklich großartig geworden. Und ja, das betrifft auch die Designs zum Beispiel der Mechanikerin Cidney. Aber alles wirkt stimmig und richtig. Und das ist es auch, worauf es ankommt.
Der Score des Spiels ist fantastisch. Man kann, während man im Auto fährt, sich zum Beispiel auch die Soundtracks vergangener Final Fantasy-Spiele anhören, was natürlich für einen besonderen Nostalgieflash sorgt. Doch auch so ist die Musik genial. Nicht so gut ist hingegen die Deutsche Synchronisation geworden. Wie gut, dass man die Sprachausgabe jederzeit verändern kann und auch entsprechende Untertitle selektieren kann.
Fazit:
Ist Final Fantasy XV der erhoffte große Wurf geworden? Es ist ein gutes Spiel, hat aber auch sehr viele Schattenseiten. Man kann sich in den Sidequests verlieren, wodurch man allerdings das Risiko eingeht, für die Mainquests zu stark zu sein. Man kann die Kameradschaft genießen, muss dafür aber auch wissen, dass die anderen Charaktere kaum dargestellt werden. Das Spiel besteht aus zwei Hälften, die beide extrem unterschiedlich sind. Es gibt eben viel Licht und Schatten. Trotzdem ist Final Fantasy XV ein guter neuer Vertreter der Final Fantasy-Reihe.
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