Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
59,99 €
Systeme:
Switch, Wii U
Inhalt:
Nach einem 100-jährigen Schlummer in einer Kammer erwacht Link wieder. Eine Stimme spricht zu ihm und gibt ihm eine Mission: Nach Hyrule Castle zu reisen und dort Prinzessin Zelda zu helfen, Ganon zu bekämpfen.
Meinung:
Neues aus Hyrule The Legend of Zelda ist neben der Super Mario-Reihe
Nintendos Vorzeige-Franchise. Nahezu jeder Titel, der herausgebracht wird, war
ein Erfolg. Auch wenn man in der letzten Zeit das Gefühl hatte, dass Nintendo
sich auf seinen Lorbeeren ausruhen würde, denn das letzte neue Spiel der Reihe für stationäre Konsolen kam für die Wii heraus und war Skyward Sword. Abgesehen davon wurden „nur“
HD-Versionen für die Wii U publiziert. Wer sich nach
Nachschub sehnte, der war bei den Handhelds besser aufgehoben, denn dort
erschien unter anderem mit A Link Between Worlds eines der besten Zelda-Games
aller Zeiten.
Doch dann verkündete Nintendo die Entwicklung eines neuen
Zelda-Spiels und präsentierte bald einen ersten Teaser, der zeigte, wie Link
mit einer Art mechanischem Monstrum kämpfte. Nach und nach wurden
immer mehr Details bekannt. Wesentlichen Anteil daran trug auch die
Präsentation während der E3 2016, als der neuste Titel im Mittelpunkt des
Treehouses stand und wirklich tagelang präsentiert wurde. So erfuhr man zum
Beispiel, dass das Startgebiet des neuesten Games ungefähr genauso groß sein
würde, wie das gesamte Gebiet von Ocarina of Time.
Vollkommene Offenheit Nach der E3 erfuhr man, wann das neue Spiel, das jetzt
Breath of the Wild hieß, erschienen würde und dass es, anstatt wie
ursprünglich geplant, nicht mehr nur Wii U-exklusiv herauskommen, sondern
vielmehr auch für die neueste Nintendo-Konsole, die Switch erhältlich sein werden würde. Parallelen zum Release von Twilight Princess
kamen dem geneigten Konsolenveteranen auf, das damals ebenfalls für zwei Plattformen
herauskam, nämlich für den GameCube und die Wii.
Am besten beschreibt man das neueste Zelda-Spiel kurz und
bündig mit: Vollkommene Offenheit. Praktisch von dem
Moment an, in dem man aufwacht und die Shieka-Tafel kriegt, kann man tun und
lassen, was man will und das ist nicht übertrieben!
Mache ich jetzt B, C oder A? Egal! Es ist das Markenzeichen von Breath of the Wild, dass das
Spiel es einem selbst überlässt, ob und wie man vorgeht. Das zeigt sich
besonders schön im Startgebiet, das im Vergleich zum restlichen Spiel noch
verhältnismäßig restriktiv ist. Man muss drei Schreine besuchen, um vom Tableau,
auf dem man sich befindet, runterzukommen. Doch die Reihenfolge, in der man vorgeht, ist egal.
So befindet sich ein Schrein in einem eiskalten Gebiet, in
das man mit der normalen Kleidung nicht so ohne weiteres vordringen kann, ohne
Schaden zu erhalten. Wie also dorthin gelangen? Zum Beispiel, indem man sich
ein Gericht aus Chilischoten erstellt, was einem für eine gewisse Zeit
Kälteresistenz gibt. Oder aber man absolviert eine Quest, in der man als
Belohnung wärmende Kleidung erhält. Wie man vorgeht, liegt an einem selbst.
Über Schreine Doch was sind die Schreine? Der Ersatz für Dungeons? Nicht
ganz, denn es gibt noch längere Stages, in denen man viel Zeit verbringen kann.
Schreine hingegen sind kürzere Herausforderungen, in denen man meistens Rätsel
lösen muss. Mal gilt es, Gegner zu besiegen, mal eine Kugel ins Ziel zu
befördern, ein anderes Mal überhaupt ans Ziel zu gelangen. Es gibt viele verschiedene
von diesen Schreinen, an deren Ende man von einem Weisen eine Seelenkugel
erhält. Je 4 von diesen sorgen dabei entweder für ein Health- oder ein
Staminaupgrade, je nach Wahl des Spielers. Übrigens ist die Wahl, wie man beim Lösen vorgeht, genauso offen, wie auch das allgemeine Gameplay an sich!
Ein wesentlicher Anteil bei der Lösung der Rätsel sind dabei
die Fähigkeiten, die man dank der Sheikah-Tafel erhält. Man kann Gegenstände für
kurze Zeit in Stasis packen, Eisplattformen aus Wasser entstehen lassen oder mit
Bomben oder Magneten arbeiten. Wie man diese einsetzt, liegt ganz an einem
selbst.
Vorsicht, zerbrechlich! Gleichzeitig gibt es da auch die Türme, die in allerbester
Assassin’s Creed-Tradition aufdecken, was einen in einem neuen Gebiet erwartet, ohne dabei jedoch alle Orte auf der Karte zu markieren. Die muss man schon noch selbst entdecken und genau wie bei den Schreinen, sind die Türme eine zusätzliche Herausforderung., denn nicht immer ist der Zugang zu ihnen simpel und einfach. Mal muss man erst
ein paar Feinde erledigen, die den Turm bewachen, mal braucht man mehr
Stamina, um einen längeren Aufstieg bewältigen zu können.
Breath of the Wild bricht mit vielen Traditionen der Serie. Das
merkt man auch an den Waffen. Man kann jetzt jederzeit zig verschiedene
aufsammeln, auch von besiegten Gegnern. Allerdings gehen diese bei Benutzung
kaputt. Das ist vielleicht die gewöhnungsbedürftigste Neuerung überhaupt und
auch eine, die einem, wenn man sich nicht auf sie einstellt, schnell auf die
Nerven gehen wird, denn die Haltbarkeit der Waffen nimmt nicht nur dann ab,
wenn man damit auf Gegner einschlägt. Auch wenn man sie in die Luft schlägt,
verlieren sie an Haltbarkeit. Einerseits bringt das einen natürlich dazu, sich
mehr mit den Waffen zu beschäftigen, aber andererseits passt diese Logik nicht
zum Spiel, das so viel auf eine glaubwürdige Welt setzt.
Es gibt mehr zu tun, als nur zu kämpfen! Diese Welt ist aber auch gleichzeitig gewöhnungsbedürftig, wenn man
Breath of the Wild mit anderen Open World-Spielen vergleicht, denn die Offenheit, was die Spielweise
angeht, erkauft sich das Spiel durch eine gewisse Leere, was vor allem
interagierbare Figuren angeht. Damit sind sowohl Feinde als auch NPCs gemeint.
Dadurch wirkt die Welt auf den ersten Blick leblos und langweilig, doch je mehr Zeit man im Spiel verbracht hat, desto deutlich
wird, dass Nintendo dem etwas entgegensetzt. Vor allem die Fähigkeit von Link,
alles zu erklimmen, was möglich ist, sorgt dafür, dass diese Leere nicht so
sehr ins Gewicht fällt. Vielmehr ist es so, dass man sich dadurch umso mehr auf
die Spielumgebung konzentriert und auf die vielen kleinen Details, denen man
begegnen kann. Gras, das in Windrichtung abbrennt, Bäume, die man erklimmen
oder abholzen kann, essbare Gegenstände, die man einsammeln kann und auch
sollte oder, oder, oder. Es gibt mehr als ausreichend zu tun, wenn man sich
auf die Spielwelt einlässt.
Was gibt es denn heute Leckeres? Vor allem das Essen sollte man dabei nicht vergessen, bzw. das Kochen, denn anders als noch in den vorherigen Zelda-Spielen lassen besiegte Monster
keine Herzen fallen noch kann man welche im hohen Gras finden. Vielmehr spielt
die Nahrung eine wichtige Rolle. Man kann aus einer Vielzahl an Zutaten die
unterschiedlichsten Rezepturen zubereiten und sich so zum Beispiel einen
Gesundheitsbonus oder Resistenz gegen Wärme verschaffen. Es macht einfach einen
Heidenspaß, Zutaten auszuwählen und dann einfach herumzuexperimentieren.
Man wird dann sehen, was dabei herumkommt.
Jetzt habe ich viel über das Gameplay geredet, aber bislang
nichts über die Story geschrieben und das hat seinen triftigen Grund, denn die
Hauptstory ist quasi nicht existent. Im Vergleich zu anderen Zelda-Games ist
sie aufs absolute Minimum reduziert worden, was auch daran liegt, dass Nintendo
Rücksicht auf die offene Welt genommen hat. Zwar wird die Story durch
auffindbare Erinnerungen und die Dungeons ausgebaut, aber vor allem im
Vergleich zu Ocarina of Time oder A Link between Worlds ist sie trotzdem
enttäuschend.
Die Stille der Natur! In Sachen Optik setzt Breath of the Wild Maßstäbe und zwar
sowohl als auch. Die Spielwelt beeindruckt durch ihre Interagierbarkeit und
Realismus, was eben auch an kleinen Details wie dem brennbaren Gras sich
ausdrückt. Aber andererseits gibt es auch Passagen, in denen die Framerate in
die Knie geht. Das geschieht zwar nur selten, aber auf der Switch kann es unter
anderem vorkommen, dass man bei hohem Gras am Berg mitbekommt, dass auf einmal
Frames verloren gehen. Auf der Wii U sollen es übrigens andere Stellen sein. Dann kann es auch noch passieren, dass das Spiel während einiger
Explosionen ins Stocken gerät.
Auch bei der Musik von Breath of the Wild wurden viele
Traditionen über Bord geworfen. Man wird zwar auf bekannte Melodien stoßen,
doch die tauchen dann meistens unter anderen Umständen auf, als man es
eigentlich erwartet hätte. Auch die Tatsache, dass man der musikalischen
Untermalung zunächst nicht so gewahr wird, dürfte irritieren. Dabei sind die
jeweiligen Stücke durchaus super zu hören.
Fazit:
Breath of the Wild ist ein gewöhnungsbedürftiger Bruch mit der Zelda-Reihe, doch es lohnt sich, dem Spiel eine Chance zu geben. Die offene Spielwelt nimmt einen nach einiger Zeit gefangen und sorgt durch ihre andere Vielfalt dafür, dass man sich hier austoben kann. Es gibt viel zu tun und zu entdecken, was eben auch den Hauptanreiz des Spiels macht. Da kann man es verschmerzen, wenn die Hauptstory enttäuschend ausfällt oder die Grafik an einigen Stellen einbricht.
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