Genre:
Action USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Conan Exiles betrat vor einigen Tagen die hart umkämpfte Bühne der Survival-Spiele, deren Platzhirsch zumindest auf der PS4 ARK ist. Ich habe mich in die raue und erbarmungslose wie blutige Welt des weltberühmten Conan gestürzt und hatte, das kann ich hier verraten, extrem skurrile Momente. Man besucht übrigens keine bekannten Orte, sondern es verschlägt unseren Helden in ein Gebiet, in dem Verbannte ausgesetzt werden. Man ist also kein Held, sondern ein Verbrecher. Ich bin ziemlich jungfräulich ohne viel Vorwissen in Conan Exiles gestartet. Ich wollte alles lieber selbst entdecken - was wäre das auch für ein Survival-Abenteuer, wenn man sich vorher alles Wissen durch Youtube-Videos einflößt.
Meinung:
Wer Angst vor Nacktheit, sollte Conan Exiles meiden. Sie begleitet einen vom Start weg hin bis tief ins das Spiel hinein. Im Charaktereditor ein Gesicht zaubern, das kennt jeder, aber einen Regler namens Ausstattung findet man wohl nie und damit ist ganz sicher nicht die erste Bleibe des Charakters gemeint. Wer also schon immer mal einen Elefantenrüssel zwischen den Beinen haben wollte, für den ist Conan Exiles das richtige Spiel. Zusätzlich wählt man, spielerisch wesentlich entscheidender, sein Volk und vor allem Gottheit. Der gewählten Gottheit kann man später Opferschreine bauen, um Boni zu erhalten.
Der Start Bevor man so weit ist, vergeht einiges als Zeit. Man startet nackt in einer Wüste, ausgerüstet mit Hunger und Durst. In der Ferne erblickt man Felsformationen. Also hin da, denn hier in der Wüste wartet nur der Tod. Schnell lernt man, dass man in Conan Exiles so schnell es geht, so viel wie möglich sammelt. Ich habe das nicht gemacht. Als Greenhorn wurde ich so von zwei weiteren Verbannten, in Form von halbnackten Frauen, erschlagen. Man spawnt immer am letzten Übernachtungspunkt, je nach Schwierigkeitsgrad ohne seine gesammelten Sachen. Die liegen noch bei der eigenen Leiche. Aus ersten Ästen, Steinen und Blattwerk, bastelt man sich einfache Kleidung und Werkzeuge, um effektiver Dinge abbauen zu können. Ihr kennt das Prinzip. Nach einigen Stunden hat man eine erste Bleibe aus Steinen gezimmert und ein paar einfache Waffen. Dann geht es weiter in die große weite Welt!
Die Welt Conan Exiles ist groß! Die ersten Stunden, in denen man sich erst zurechtfinden muss und eine Basis des Überlebens aufbaut, verbringt man in einem eher kleinen Bereich. Irgendwann kommt man dort aber nicht mehr weiter. Es warten dunkle Dungeons mit bösartigen Kreaturen, kalte Gebirgsregionen, unzählige, monumentale Stätten und mittendrin immer das Sammeln von Ressourcen. Aus einfachen Steinschwertern werden stählerne Zweihänder, aus Lumpen barbarische Rüstungen. Dazwischen blutige Kämpfe mit einem simplen Kombosystem und Statuseffekten je nach Waffe. Überraschen kann Conan Exiles weniger, man kennt die Elemente. Aber die weite, stimmige und raue Welt und das stetige Verbessern des eigenen Charakters und seiner Behausungen machen Spaß.
Dabei ist das Spiel ganz klar nur für Erwachsene. Das ist nicht nur wegen der Nacktheit, sondern wegen der Brutalität und Spielmechanismen so, die zwar in die Welt von Conan gehören, aber nicht in Kinderhände und wohl auch nicht jedem Erwachsenen schmecken. Hier gibt es Enthauptungen, man brät sich Menschenfleisch, was spielerisch gegenüber anfänglichen Maden eine Wohltat ist und kann seine Gefangenen versklaven. Dazu kommen sie aber zuerst aufs Folterrad, um sie gefügig zu machen. Danach sind sie eine Erleichterung für die eigene Stätte, die man baut, weil sie allerhand Dinge verrichten können. Man kann sie natürlich auch seinem Gott opfern. So befremdlich das erstmal wirkt, ist diese Andersartigkeit und authentische Umsetzung der barbarischen Welt der größte Pluspunkt.
Zweifelhafte Technik Weniger glänzen kann bei Conan Exiles die Technik. Klar muss man Abstriche machen, da vieles eben abgebaut werden muss und wir hier ein typisches Survival-Spiel haben und kein Triple-A Adventure und Conan Exiles ist auch jederzeit spielbar. Aber unsaubere Animationen gehören ebenso zum Alltag wie ständige Framerate-Einbrüche. Auch ist manch Tutorial-Text noch auf PC-Stand. Das muss eigentlich nicht sein. Insgesamt läuft die PC-Version wesentlich besser.
Kniffliger Charakterausbau Wer darüber hinwegsehen kann, erlebt dann auch ein Spiel mit Tiefgang. Es müssen Attribute ausgebaut und Handwerkskillbäume beackert werden. Bei den Attributen muss man sich früh entscheiden, welche Attribute man stärkt, ansonsten sind mächtige Sonderfähigkeiten nicht möglich. Man kann definitiv nicht die Eierlegendewollmilchsau abgeben. Aber man will es! Das tut dem Spiel gut. Auch muss der eigene Spielstil beachtet werden. Eher Baumeister, Packesel oder doch Krieger? Und will man eher in den Nahkampf oder als Jäger mit dem Bogen von der Ferne angreifen? Die Attribute sollten zum Spielstil passen.
Multiplayer Zum Abschluss noch einige wichtige Infos zum Multiplayer. Wer kooperativ mit Freunden spielen will, der kann diese in sein Singleplayerspiel einladen. Man kann sich aber nicht weit voneinander entfernen und Freunde sind an den eigenen Speicherstand gebunden. Wer flexibler unterwegs sein möchte, muss sich als Heimat einen PvE-Server suchen. Hier sind dann allerdings noch andere Spieler unterwegs. Als Alternative gibt es noch PvP-Server, auf denen sich die Spieler untereinander das Leben zur Hölle machen oder PvE-Server, die dies zeitweise ermöglichen.
Fazit: Conan Exiles läuft auf der PS4 alles andere als perfekt. Framerateprobleme und so manche Animation wirken nach Beta-Phase. Wer direkt von God of War kommt, der muss sich kurz umgewöhnen. Technik-Schock! Aber auch wenn die technischen Probleme bleiben, war es mir am Ende herzlich egal. Als alter Age of Conan-Veteran wurde ich schnell in diese Welt hineingezogen. Überall lauert die Gefahr, sei es durch das Überleben an sich, die vielen wilden Stämmen die einem an die Haut wollen oder die vielen mystischen Orten, ich will immer noch schnell zur nächsten Ecke. Die Brutalität und bisweilen grenzwertigen Spielmechnanismen wie Versklavung sorgen für ein atmosphärisch richtiges Conan-Gefühl. Der Baueditor wie auch das gesamte Handwerk sind dabei mit Tiefgang gesegnet, sodass auch dieser Part für ordentlich Motivation sorgt. Man hat zwar vielleicht anfänglich nur eine Hütte, aber im Kopf steht schon der Palast. Wer sich an dem brutalen Szenario nicht stört, sollte einen Blick riskieren.
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