Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40,66 €
Systeme:
PlayStation 4, Switch
Inhalt:
Wie gemein! Da macht man als Höllenprinz für zwei Jahre ein kleines Nickerchen und wird dann rüde aus dem Schlaf geworfen und das nur, weil zwischendurch der Vater gestorben ist und die Mehrheit einen seitdem vergessen hat. Da nicht sein darf, was nicht sein kann, macht man sich daher an die Aufgabe, die Hölle zu erobern. Vielleicht kann man danach erneut ein Schläfchen halten.
Meinung:
Es fing alles mit einem kleinen Höllenprinzen an 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass mit Disgaea: Hour of Darkness NIS America ein Taktik-RPG in Europa herausbrachte, das seinesgleichen suchte. Das Spiel war bunt, laut und übertrieben. Gleichzeitig faszinierte es mit seiner nicht einfach zu beherrschenden Spielmechanik all diejenigen, die es spielten. Es folgten viele Neuauflagen, Fortsetzung sowie Spinoffs für diverse Plattformen, wie die PSP oder den PC. Doch der Ursprung war und blieb immer die Geschichte um den kleinen Höllenprinzen Laharl, der den Tod seines eigenen Vaters verschlief.
Nach 15 Jahren erscheint mit Disgaea 1: Complete nun ein Remake des ersten Teils für die PS4 und die Nintendo Switch. Also für jemanden, der dieses Spiel noch nie spielte, die perfekte Chance, das erste Mal seine eigenen Erfahrungen zu machen.
Durchgeknallt und liebenswert Man steuert das Geschick von Laharl, dem Sohn des toten Unterweltherrschers Krichevskoy, der das Erbe seines Vaters antreten will. Unterstützt wird er dabei von Charakteren wie zum Beispiel Etna oder Flonne, sowie den Prinnys, tote Seelen, die in ein Pinguinkostüm eingenäht sind und die das Markenzeichen der Disgaea-Reihe sind.
Das Besondere an der Geschichte ist, dass sie absolut übertrieben präsentiert wird. Mehr als ein Mal wird man über die Eskapaden der Charaktere lachen. Laharl wirkt wie ein arroganter Thronfolger, der bei hübschen Worten wie »Liebe« das Würgen kriegt. Etna ist sarkastisch und nimmt es mit der Ehrlichkeit nicht so genau. Flonne hingegen ist ein Engel in der Ausbildung und mit ihrer Naivität und ihrem Optimismus der vollkommene Kontrast zu den Höllenbewohnern. Die Figuren werden einem ans Herz wachsen und die Story wird einen fesseln, was unter anderem an ihrer Unvorhersehbarkeit liegt. Wiederholt gibt es Storytwists, die man so nicht hat kommen sehen.
Ein guter Wurf ist ein guter Zug Dabei ist der Dreh- und Angelpunkt von Disgaea 1 Complete der Kampf. Wie bei Taktik-RPGs üblich blendet das Game auf eine Karte um, bei der man anschließend abwechselnd mit dem Gegner am Zug ist. Gleichzeitig muss man unterschiedliche Zielvoraussetzungen erfüllen, die jedoch in den meisten Fällen darauf hinauslaufen, dass man Feinde eliminieren muss.
Das Besondere ist, dass diese Mission nicht nur durch simples Ziehen der Spielfiguren zu erreichen ist, sondern ebenfalls durch das Ausnutzen der Spielmechanik. So kann man Charaktere stapeln und werfen, wodurch sie umso schneller größere Distanzen überwinden können. Das Interessante hierbei ist, dass die Prinnys bei diesem Manöver explodieren, was man zu seinem eigenen Vorteil nutzen sollte.
Es gibt immer eine Lösung! Dann gibt es ebenfalls noch die Geo Panels. Dabei handelt es sich um bestimmte Felder, die teilweise verschieden koloriert sind. Je nach Kolorierung geben sie unterschiedliche Boni oder Mali. Mal können sie die HP von Feinden verstärken oder alle Einheiten, die sich in ihrem Einflussbereich befinden, unverwundbar machen. Mit so genannten Geosymbolen kann man außerdem beeinflussen, was die Wirkung der beeinflussten Gebiete sein soll. Ebenso lassen sich die Felder auch zerstören.
Wenn man all dies berücksichtigt, lässt sich jedes Gefecht gewinnen. Es gibt immer mindestens einen Lösungsweg, mit dem das zu erreichen ist. Diesen Weg herauszufinden, macht den Charme dieses Games aus.
Es fühlt sich, ich weiß nicht, alt an? Dabei ist Disgaea 1 in seiner Gameplaymechanik hemmungslos übertrieben. Schaden über 9999 Punkte sind irgendwann keine Seltenheit und so manche Spezialattacke wird äußerst episch inszeniert.
Allerdings muss man ebenso betonen, dass in vielen anderen Bereichen das Spiel sich verhältnismäßig alt anfühlt. Die Steuerung beispielsweise fühlt sich unnötig überladen an. Es ist zum Beispiel schwierig, sich mit dieser im isometrischen Gitterfeld, das über dem Spielfeld liegt, zurechtzufinden oder die passenden Figuren auszuwählen, da man sich dafür häufig durch das gesamte Spielfigurenensemble arbeiten muss. Ganz zu schweigen davon, dass einem die Option fehlt, einen Kampf zu beschleunigen, was bei vielen heutigen Taktik-RPGs Standard ist.
Unglaubliche Musik Grafisch sieht das Game solide aus. Allerdings merkt man an einigen Stellen, seien es Charakterdarstellungen oder Kartendetails, Disgaea 1 Complete sein Alter an. Hier hätte NIS mehr Arbeit investieren sollen, damit es wirklich gelungen aussieht.
Akustisch ist das Spiel jedoch sehr gelungen. Die Synchronsprecher treffen den perfekten Ton, um die übertriebene Story lebendig wirken zu lassen. Auch die Musikstücke gehen einem in Mark und Bein über.
Fazit:
Disgaea 1 Complete ist die perfekte Gelegenheit, den ersten Teil der Reihe kennenzulernen. Das Gameplay kann als "gut gereift" bezeichnet werden, da es komplex und herausfordernd ist. Schade sind nur die misslungene Steuerung und die nicht ganz so gut gealterte Grafik.
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