Spellforce Gold Edition
Entwickler:
JoWooD
Publisher:
JoWooD
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 4 3.06 GHz, 512 MB DDR RAM, GeForce FX 5600
Anforderungen:
Windows 98/2000/ME/XP ,Pentium III 1 GHz , ab 256 MB RAM, CD-ROM Laufwerk, 3D-Grafikkarte mit 32 MB
Inhalt:
Dreizehn der größten Zauberer aller Zeiten haben in ihrer unermesslichen Gier und ihrem Streben nach gottähnlicher Macht das Land in einem Strudel aus Chaos und Verzweiflung versinken lassen. Der blinden Wut rasender Elemente - von den Magiern heraufbeschworen in dunklen Ritualen - fielen ganze Erdteile zum Opfer. Kontinente wurden von den freigesetzten Urgewalten zerschmettert und hinweggefegt wie Herbstlaub im Wind, und riesige Armeen, gebunden an die Kraft uralter Runen, überzogen die Länder mit Krieg und Verwüstung. Zurück blieben einige wenige Landmassen, die sich nun wie Inseln über dem zerstörten Antlitz der Welt erheben, und deren einzige Verbindung untereinander in Form magischer Portale besteht. Jetzt, nur wenige Jahre nach Ende der Konvokation, ist das Böse zurück gekehrt - stärker und mächtiger als jemals zuvor - um das unselige Werk zu beenden, das damals begonnen wurde. Doch die Prophezeiungen erzählen von einem Menschen. Verdammt zur Unsterblichkeit, gebunden an die Macht der Blutrunen... Bald wird die Zeit kommen, da ein einzelner das Schicksal aller für immer verändern wird. Zum Guten oder zum Bösen...
Bla bla und so weiter und sofort. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Böse Macht, gute Macht, sich für eine Seite entscheiden und die Welt entweder beherrschen oder sie retten. Fantasy-Games sind doch alle irgendwie gleich. Ob Spellforce da eine Ausnahme ist? Klar. Muss ja irgendwas dran sein, sonst wäre das Spiel nicht so populär und man hätte es nicht mitsamt dem Add-On Breath of Winter als Goldpack veröffentlicht. Genau diesem Paketchen werden wir uns jetzt widmen.
Meinung:
Mix it, Baby! Man möchte zunächst meinen, es handle sich hier um ein gewöhnliches RPG. So müsst ihr, wie für dieses Genre üblich, erst einmal einen Hauptcharakter, der in Spellforce fortwährend Avatar genannt wird, erstellen. Vom Geschlecht bis zur Fratze lässt sich hier alles mögliche Einstellen, so zum Beispiel auch verschiedene Fähigkeiten, wie den Umgang mit verschiedenen Waffen und dergleichen. Auch charakterliche Eigenschaften lassen sich festlegen. Bis dahin also nichts Weltbewegendes. Auch die ersten Minuten im Tutorial offenbaren uns noch nicht das volle Potenzial dieses Spiels. Man streift durch die Lande, metzelt hier und da ein paar Untote oder Goblins nieder und das war’s dann auch schon. Bis ihr ein Menschen-Monument entdeckt. Ab hier wird deutlich, dass Spellforce kein simples Adventure-Spiel ist. Hier lassen sich nämlich Arbeiter erschaffen, mit denen ihr Rohstoffe abbauen könnt, die wiederum für den Bau von weiteren Gebäuden gebraucht werden. Wichtig sind vor allem Holz, Erz und Stein. Aber auch Substanzen wie Mondsilber, Aria und Lenya sind von großer Bedeutung, denn ihr wollt ja schließlich nicht nur gewöhnliche Soldaten haben, oder? Hallo? Wir sind hier schließlich in einer Fantasiewelt, da braucht man auch magisch begabte Leutchen, die ja irgendwoher ihre Kraft bekommen müssen. Es lassen sich nicht nur Menschen, sondern auch Elfen, dunkle Elfen, Zwerge, Trolle und Orks steuern, wobei jede Rasse spezielle Fähigkeiten, aber auch ganz eigene Bedürfnisse hat. Jede Art hat Vor -und Nachteile, so können die Menschen mit Beeren oder Silbermond nichts anfangen und sind nur mittelmäßige Zauberer, haben gegenüber Elfen aber erhebliche Vorteile im Nahkampf. Auch wirkt sich die Tageszeit auf die Fähigkeiten eurer Rassen aus. Der Clou: Ihr habt die Möglichkeit, die verschiedenen Rassen gleichzeitig zu steuern. Ihr findet das krass? Ich auch. Neben den Soldaten und Zauberern hat jede Rasse einen Titanen, der riesengroßen Schaden anrichten kann. Jedoch dauert es einige Zeit, bis ihr einen solchen heraufbeschwören könnt. Leider kann man auch nie mehr als eines von den übergroßen Tierchen halten. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Dass ihr ein Monument findet, heißt nicht, dass das Rollenspiel plötzlich in eine Aufbausimulation umschlägt. Während ihr eure Streitmacht zusammenstellt und in Schlachten zieht, mischt euer Avatar munter mit, haut kräftig drauf und beschwört mächtige Zauber, mit denen ihr dem feindlichen Gesocks ordentlich Feuer unterm Hintern macht. Je mehr Gegner ihr vernichtet, desto mehr Erfahrungspunkte bekommt euer Avatar. Typisch für RPGs lernt er dann neue Fähigkeiten und wird demnach immer mächtiger. Viele Erfahrungspunkte bringen euch auch die Quests, die ihr lösen müsst. Mal müsst ihr eine bestimmte Stufe eures Tech-Trees erreichen, mal einen Charakter oder einen Gegenstand finden und mal einfach nur alles niedermetzeln, was sich bewegt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Um den Spieler bei der Stange zu halten, gibt’s natürlich auch jede Menge Nebenquests, die man optional erledigen kann. Ständig müsst ihr Ausschau nach Runen, Schriftrollen und dergleichen halten, da ihr damit neue Technologien frei schalten könnt. Der Spielspaß liegt hier sehr, sehr hoch. Der fließende Übergang von RPG und RTS ist grandios und macht echt Laune. Mit dem Add-On Breath of Winter kommen zu dem ursprünglichen Spiel Order of Dawn eine neue Kampagne, ein neuer Spielmodus, weitere Multiplayer-Karten sowie zahlreiche andere Änderungen, die die Sache etwas praktikabler machen, hinzu. Spaßtechnisch ist das Goldpack also aller erste Sahne und räumt daher verdientermaßen die volle Punktzahl im Bereich Gameplay ab.
Licht und Schatten Es ist nicht alles Gold, was glänzt. So sieht’s auch mit der Steuerung aus, die im Großen und Ganzen überzeugen kann. Die Menüführung ist übersichtlich, man gelangt schnell dahin, wo’s brennt. Auch das Kampfsystem ist recht gut ausgefallen. Klick 'n' Fight heißt die Devise. Hier könnt ihr zunächst auf einen Feind klicken und bekommt dann die möglichen Aktionen aufgelistet. Um die gewünschte Aktion durchzuführen klickt man einfach nur auf das entsprechende Symbol und schon geht’s ab. Dieses System bietet dem Spieler nur Optionen an, die auch wirklich sinnvoll sind, was die Sache erheblich erleichtert. Zudem kann mittels TAB-Taste auch der Stärkste Gegner ausgewählt werden. Außerdem wird jeglicher Firlefanz ausführlich erklärt. Viel falsch machen kann man in Spellforce also nicht.
Allerdings gibt es erhebliche Nachteile, was die Kameraführung angeht. Diese kann man zwar frei bewegen und sich in alle möglichen Winkel begeben und zoomen, wie man gerade Lust hat. Jedoch ist diese Steuerung etwas hakelig und bisweilen auch unpräzise.
Sonne, Mond und Sterne Grafisch kann Spellforce auftrumpfen, jedoch nicht in allen Bereichen. Die Karten sind sehr detailliert und mit hübsch animierten Pflanzen und Tieren versehen. Allerdings handelt es sich bei den Karten mehr oder weniger um Plattformen, das heißt, jede Karte ist praktisch eine Insel für sich und von einer undefinierbaren Flüssigkeit (Wasser?) umgeben. Passt irgendwie nicht so ganz zum Rest. Auch der Himmel könnte etwas ausgeschmückter sein. Grandios ist der Reichtum an Details bei den Gebäuden und den Einheiten. Mann kann nah heranzoomen und dabei zusehen, wie die Arbeiter Baumstämme transportieren, in den Minen schuften oder Tiere jagen. Auch die Gebäude sind hübsch animiert. Wird es dunkel, sieht man Lichter in den Häusern brennen, was wirklich toll aussieht. Die Schatteneffekte sind ebenfalls genial. Aber die Grafik ist eben nicht perfekt. So scheinen die Avatare unter dem durch Verknüpfung von RTS und RPG bedingten stufenlosen Zoomen von Vogel- bzw. Iso-Pserpektive in die Verfolgeransicht etwas gelitten zu haben. Sie sind nicht so toll ausgearbeitet wie man es von anderen RPGs gewohnt ist. Auch wirken sie etwas kantig. Wer erwartet, die scharfe Braut vom Cover im Spiel anzutreffen, wird leider enttäuscht. So gut sehen die Charaktere leider nicht aus. Probleme gibt’s auch beim Wechsel der Tageszeit. Fließende Übergänge? Fehlanzeige. Wirkt irgendwie viel zu abgehackt, das ganze. Insgesamt kann sich die Grafik von Spellforce aber sehen lassen und braucht sich keineswegs verstecken. Zudem gibt’s fetzige Cutscenes, die einen voll und ganz in die Fantasie-Welt eintauchen lassen.
Zum Einschlafen... ... Ist die Musik. Elend langweilig. Mag ja vielleicht zum Spiel passen, weil mystisch und so. Aber etwas mitreißender hätte sie ja schon ausfallen können. Die Sprachausgabe dagegen lässt keine Wünsche offen. Klare Stimmen, viele Dialoge, hübsch synchronisiert. Nervig ist nur das knapp bemessene Repertoire der Arbeiter und der Soldätchen.
Fazit:
Die Spellforce-Saga hat einen Fan mehr. Die Story mag zwar nur Fantasy-Durchschnitt sein, doch das Games ist eine der genialsten Kreationen, die je den Weg auf meine Festplatte gefunden hat. Was da abgeht, ist einfach nur geil. Der ideale Mix aus Echtzeitstrategie- und Rollenspiel. Dazu optisch ansprechend und einfach zu handhaben. Spellforce fesselt wirklich stundenlang an den Rechner. Das ganze wird auch noch für einen unverschämt günstigen Preis angeboten, da kann man einfach nix verkehrt machen. Einen Blick auf die Homepage sollte man auch mal werfen, denn hier wird man mit Tonnen an Hintergrundinfos gefüttert. Wer’s noch nicht hat, sollte unbedingt zugreifen!
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
Nich so lahmarschig!! Boah sind die dick, Mann... Kampf der Giganten Miezekatze Echtes Kaff-Feeling Ninja-Kampf-Elfe? Mein Bodyguard
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