Ridge Racer DS
Publisher:
Nintendo
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,95 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Die Legende ist zurück. Ridge Racer war der Kult-Racer für die Playstation, und auch auf dem N64 machte das arcadelastige Game einen erstklassigen Eindruck. Jetzt darf auch auf Nintendos DS um die Kurven gedriftet werden, was die Reifen hergeben. Dabei steht der Spaß im Vordergrund. Wenn es denn Spaß machen würde...
Meinung:
Auf dem Papier lässt sich das Ganze auch gut an. Auf eine realistische Fahrphysik wird verzichtet und man versucht, mit alten Tugenden zu punkten. Schließlich ist die Ridge Racer-Serie nicht für Realismus sondern für unkomplizierten Fahrspaß bekannt.
Null Problemo
Unkompliziert gestaltet sich auch der Einstieg. Nach einem flotten Intro gibt es die Möglichkeiten, ein schnelles Rennen zu starten, mit Freunden gemeinsam Gummi zu geben oder im Grand Prix-Modus haufenweise Pokale und Titel zu verdienen. Dazu muss man aber erst mal an bis zu elf anderen Fahrern vorbeikommen und insbesondere die Technik des Driftens beherrschen, also kurz vor der Kurve vom Gas gehen, dann wieder voll durchtreten, worauf das Heck ausbricht, und wieder gegenlenken, damit man auf der Spur bleibt. Hat man das erst mal verinnerlicht, braust man locker der Konkurrenz davon. Zwischendurch gilt es, neue Wagen freizuschalten, indem man diese in einem kleinen Rennen hinter sich lässt.
Waswardasdenn?
Hat man die ersten Rennen hinter sich gebracht, sind einem auch schon einige Unstimmigkeiten aufgefallen. Beispielsweise die unsichtbare Streckenbegrenzung, die verhindert, dass man mal von der Strecke abkommt. Oder die merkwürdige Kollisionsabfrage, die einen mal halb durch ein anderes Auto durchfahren lässt oder einen Zusammenstoß erkannt haben will, obwohl der Vordermann noch gut vier Meter entfernt war. Auch der fehlende Rückspiegel stößt sauer auf. Doch bevor man sich so richtig über all diese Dinge ärgern kann, ist das Spiel auch schon vorbei. Allzu lange braucht man nämlich nicht, um den Grand Prix zu gewinnen. Wer etwas mehr vom Spiel haben will, sollte versuchen, mit der Steuerung per Touchscreen zurecht zu kommen. Da kommt erst Freude auf...
Multitaskingfähig?
Entweder steuert man die Kisten mit dem Steuerkreuz, was ganz passabel funktioniert, oder versucht es mit dem Touchscreen. Auf diesem ist nämlich ein Lenkrad zu sehen, welches man mit dem Stylus oder dem Daumenaufsatz nach links und rechts bewegen kann. Neben der Schwierigkeit, beide Screens gleichzeitig im Auge zu behalten, führt diese Methode zur Übersteuerung des Wagens. Wodurch es nicht einfach ist, den Wagen gerade zu halten. Einen wirklichen Grund, diese Steuerungsvariante zu erlernen, gibt es nicht. Die Steuerung per Steuerkreuz ist einfacher, schneller erlernt und tut es auch.
Aus wenig viel machen
Strecken gibt’s nur drei, die aber immer wieder variiert werden und dem Spieler so eine Vielfalt vortäuschen, die leider nur Augenwischerei ist. Bei den Wagen ist das ähnlich. Zwar kann man zig verschiedene Boliden freispielen, doch im Prinzip leiten diese sich immer von drei Grundtypen ab, da sich die Steuerung und das Fahrgefühl nicht wesentlich unterscheiden.
Schwach auf der Brust
Zwar läuft das Spiel immer hübsch flüssig, doch die Grafik fordert die Hardware des DS auch nicht sonderlich. Wirkt alles recht pixelig, unspektakulär und irgendwie veraltet. Auch der Motorensound und die Geräuschuntermalung eines Crashs wirken alles andere als überzeugend. Einzig der Soundtrack kann gefallen, da er wirklich nicht übel ist und gut zur Rennaction passt.
Fazit:
Es sind ja schon einige Jahre ins Land gegangen, seit Ridge Racer auf der Playstation und dem N64 für Furore sorgte. Schaut man sich die Neuauflage für Nintendos DS an, scheint allerdings die Zeit stehen geblieben zu sein. Altbackene Grafik, eine miese Kollisionsabfrage, viel zu kurze Spielzeit, armseliger Sound und und und. Kurz gesagt: „Ridge Racer DS“ ist stinklangweilig und rausgeschmissenes Geld. Keine Ahnung, was Namco da geritten hat, dass sie so leichtfertig den Ruf der Marke auf’s Spiel setzen. Auf Sonys PSP macht „Ridge Racer“ ja einiges her, gerade in Sachen Technik. Auf dem DS dagegen kommt keine Lust am Spielen auf. Also nicht das Mutti mühsam aus dem Kreuz geleierte Taschengeld für dieses Spiel verbraten. Es lohnt sich einfach nicht.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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