Quake 4
Entwickler:
Raven Software
Publisher:
Activision
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,90 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD Athlon 64 3400+, 2048 MB DDR RAM, Radeon X600XT
Anforderungen:
2 GHz, 512 MB RAM, 3D-Karte, 2,8 GB HD
Inhalt:
Lange hat man warten müssen, jetzt ist es endlich
soweit: Quake 4 ist da! Die Ballerorgie geht in die nächste Runde. Wieder
stürzt man sich in den Kampf gegen böse, menschenfressende Glibberfressen, die
Stroggs. Nachdem Quake 3 eher auf Multiplayer ausgelegt war, wird hier der
Schwerpunkt wieder in Richtung Einzelspieler verlagert.
08/15 Ihr übernehmt die Rolle von Mathew Kane, einem
Elite-Soldaten, und ballert euch durch das Schlachtfeld auf Stroggos. Mehr muss
zur Story eigentlich nicht gesagt werden, denn sie ist leider sehr genretypisch
ausgefallen und total linear. Fairerweise muss man aber eingestehen, dass es
eine kleine überraschende Wendung im Geschehen gibt, wenn man weiter
voranschreitet. Was das aber genau ist, wird nicht verraten.
Meinung:
Den Weg durch das Kriegsgebiet müsst ihr zum Glück nicht
ausschließlich allein antreten. Oft steht euch eine kleine Gruppe von Soldaten
zur Seite, die euch bei euren Missionen unterstützt. Dabei mähen sie nicht nur
feindliches Gesocks nieder. Medics heilen eure Wunden, Techniker reparieren
eure Rüstung, falls ihr eine habt. Auch erlangt ihr von den Soldaten manchmal
Upgrades wie bessere Waffen, größere Magazine usw.
Lieber schlecht
gefahren als gut gelaufen Ständig zu Fuß unterwegs sein ist doof. Das denkt sich wohl
auch unser Protagonist und schwingt sich ans Steuer bzw. hinter die Kanonen
diverser Fahrzeuge und heißt den Stroggs mächtig ein, was eine willkommene
Abwechslung für Quake-Zocker darstellen dürfte. Wer allerdings „freie“ Fahreinlagen
im Sinne von FarCry erwartet, wird wohl enttäuscht sein. Zeitpunkt und Strecke
der holprigen Touren sind leider strikt vorprogrammiert.
Mix it, Baby! Recht ansehnlich ist das Waffenarsenal, das alle üblichen
Spielzeuge wie Shotgun, Blaster, MG, Granatwerfer u.a. beinhaltet. Für all
diejenigen, die aufgrund des Taschenlampen-Features in Doom3 keine ruhige Nacht
mehr verbracht haben, gibt es eine gute Nachricht: Blaster und Maschinengewehr
sind mit einem Lämpchen versehen, sodass ihr auch im Dunkeln kämpfen könnt,
ohne ständig irgendwelche Utensilien wechseln zu müssen.
Action total Das ist auch dringend nötig, denn man bekommt in diesem
Actionfeuerwerk kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn im Vergleich zu Doom 3 liegt
der Schwerpunkt hier eindeutig bei der Ballerei. Dazu trägt auch der Eindruck
eines Kriegsschauplatzes bei, den die Umgebung vermittelt. Ständig gibt es
Gefechte, dauernd explodiert irgendwas, Wrackteile von Fightern stürzen vom
Himmel und und und. Wer auf kompromisslose Action steht wird hier bestens
bedient.
Harmloser Multiplayer Leider gilt dies nicht für den Multiplayer, der absoluter
Durchschnitt ist und nur das allernotwendigste bietet. Quake 4 hat hier nichts,
was alle anderen Shooter nicht auch schon haben. Zu wenige Modi, zu wenige
Maps. Blöd. Wer aber auf ein schnelles Spielchen im Arena-Stil abfährt, wird
einigermaßen gut bedient sein. Aber da gibt es durchaus besseres. Zum Beispiel
Quake 3.
Gut, aber nicht neu Grafisch bewegt sich Quake 4 auf hohem Niveau, bietet aber
nichts Neues. Genauer gesagt sogar weniger als Doom3, trotz der gleichen
Engine. Die Charaktere kommen deutlich weniger detailliert rüber. Umgebung und
Leveldesign scheinen an vielen Stellen 1:1 aus Doom 3 übernommen, nur eben ohne
die düstere Stimmung aus dem Horror-Shooter. Das ein oder andere Mal wird’s
auch in Quake recht gruselig, das Spiel bietet aber insgesamt keine
vergleichbare Atmosphäre. Außerdem wären Spielereien mit der Physik recht
wünschenswert gewesen. Wie in Doom kann man auch hier nur ab und zu mal ein
Fässchen umstoßen. Die Umgebung bleibt leider sehr starr. Strahlt ihr einen
Soldaten mit eurer Lämpchen an, bekommt ihr trotz höchster Schatteneinstellung
keinen Schatten zu sehen. Und dabei frisst das Game so dermaßen viel an
Ressourcen, dass man mit seiner Kiste fast Mitleid haben könnte. Allerdings
sieht Quake 4 auf niedrigen Einstellungen sehr schwach aus. Doom 3 bot
seinerzeit auf minimalen Einstellungen immer noch ein optisches Erlebnis der
Extraklasse. In Quake 4 bekommt man da nur Matsch zu sehen.
Auch die Steuerung unterscheidet sich so gut wie überhaupt
nicht von der aus Doom3, was man dem Game aber durchaus positiv anrechnen darf,
da sie unkompliziert ist und gut von der Hand geht.
Wuchtig Quake 4 bietet zwar weniger angsterzeugende Nebengeräusche als Doom 3,
kommt dafür aber mit einer Wucht daher, die für ein Actionspiel nötig ist.
Ständig sind Explosionen, Schüsse und Kampfgeschrei zu hören. Wie auf einem
Schlachtfeld! Die Sprachausgabe ist vortrefflich und bringt – beispielsweise
wenn euch jemand über Comlink um Hilfe bittet - die passende Kampfstimmung rüber. Die Musik passt ebenfalls gut, ein
wenig mehr in Richtung Heavy Metal hätte es aber auch sein dürfen. Passt
einfach besser zur Action. Insgesamt fällt der Sound erwartungsgemäß gut aus.
Fazit:
Man nehme Doom 3, mache die Umgebung etwas heller,
streiche die Horrorsequenzen und erhöhe die Gegnerzahl. Heraus kommt Quake 4,
ein simples Ballerspiel, dass das Hirn weniger fordert als die Aufgabe, einen
Eimer Wasser zu leeren. Es ist ganz gewiss kein schlechtes Spiel, aber ich
persönlich habe mir einfach sehr viel mehr von einem Game mit so großem Namen
erhofft. Der vielversprechende Titel bietet absolut nichts Neues. Fans der
Reihe können ruhig zugreifen, der Rest besorgt sich lieber F.E.A.R.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin

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