Viva Piñata: Chaos im Paradies
Entwickler:
Rare
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
60 €
Systeme:
Xbox 360
Inhalt:
Wenn die Mexikaner Feste feiern, darf eines nicht fehlen: eine Piñata. Da die kleinen, bunten Tierchen aus Pappmaché aber auch irgendwo herkommen müssen, gibt es die Piñata-Züchter aus Chaos im Paradies.
Meinung:
Die Karriere als Züchter beginnt in einem brach liegenden Garten. Da das erste Gras bereits
vorgesät ist, werden sogleich die ersten wilden Piñatas angelockt. Jede der über 100
verschiedenen Arten hat unterschiedliche Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit sie
sich auch nur in die Nähe eines Garten wagen. Sind sie schließlich im botanischen Paradies angelangt, muss man sich weiter um die Tierchen bemühen, damit sie auch bleiben.
Ein Haufen Auswahl Die Eichhörnchen-ähnlichen Squazzils werden beispielsweise von einem Haselnussbaum angelockt. Sesshaft werden sie aber nur,
wenn sie ein paar Nüsse verspeist haben. Leider ist der
Garten zu klein, um auch nur der Hälfte aller Piñatas Platz zu bieten. So muss man kontinuierlich auswählen, welche Piñatas gezüchtet, verkauft oder
auch verfüttert werden.
Kreislauf des Lebens Um seine Piñatas zu vermehren, sollte man wieder etwas nachhelfen. Die kleinen Whirlm-Würmer fackeln nicht lange und
sind schon bereit, sobald nur ein kleines Häuschen im Garten steht. Sollen sich Hühner-Piñatas paaren, muss jeder Teilnehmer erst einmal einen Whirlm futtern. Sind die
Bedingungen erfüllt, beginnt ein Minispiel, bei dem ein Piñata durch
ein Labyrinth von Bomben geführt werden muss.
Erreicht man den Partner lebendig, kann der Paarungstanz beginnen.
Handzahm Natürlich sind diese Paarungstänze
absolut jugendfrei und werden für jede Art in einer eigenen kleinen Zwischensequenz
abgespielt. Danach wird von einem
freundlichen Helfer ein Ei eingeflogen, aus dem dann das neue Tier schlüpft. Kommt es unter
Piñatas zu Streit - die Füchse futtern gerne die kleinen Häschen auf - zerplatzt das
unterlegene Tier und gibt Bonbons aus seinem Innersten frei. Solche Streitigkeiten
kann man normalerweise durch Zäune und andere Trennungsmethoden verhindern, aber es gibt
auch größere Gefahren.
Die Schurken An erster Stelle stehen hier die sauren Piñatas. Diese
vergiften die eigenen Tiere mit schlechten Bonbons oder fressen herumliegende Samen auf,
wühlen den Boden um oder greifen andere Tiere einfach an. Allerdings kann man saure Piñatas -
wie alle anderen auch - sesshaft machen, wodurch sie zu süßen Versionen mutieren. Außerdem
bekommt man für diese Aktion ein Totem, das die saure Variante zukünftig fernhält. Ein anderes Kaliber sind Professor
Pester und seine Mannen. Der Bösewicht schickt gerne seine Jungs los, um im Garten Unruhe zu stiften, Piñatas zu
vergiften, Pflanzen auszureißen und Gebäude zu zerstören. Diesen Gesellen ist nur schwer
beizukommen. Sollte der Professor persönlich vorbeikommen, zerschlägt er gerne selbst ein armes Tier. Aber man ist ja nicht alleine im Kampf für das Gute.
Hilfe naht Im nahen Dorf lebt eine Vielzahl von Charakteren, die den
Spieler unterstützen. Gegen eine ordentliche Bezahlung versteht sich. Lottie führt einen
Laden, in dem Samenkörner, ganze Erzeugnisse, aber auch Gartenverzierungen wie Lampen und
Fliesen gekauft werden können. An sie kann man auch seine eigenen Piñatas und Früchte, die
im Garten gewachsen sind, verkaufen. Baumeister Willy hat für jedes Tier die passende
Behausung parat und kann auch für die Helfer eine Hütte bauen. Diese Helfer übernehmen
anfallende Aufgaben wie das Gießen von Pflanzen oder das Verjagen unliebsamer Gäste. Im
Accessoire-Laden dürfen Piñatas modisch etwas aufgepeppelt werden, was ihre Fröhlichkeit
und damit den Wert erhöhen kann.
Die Wüste lebt Außerhalb des Gartens gibt es in Chaos im Paradies zwei neue Gebiete, die Wüste und die
Schneelandschaft. In beiden wuseln neue Piñatas umher. Die können allerdings nicht so einfach sesshaft gemacht werden. Erst müssen sie mithilfe einer Falle und
einem passenden Köder eingefangen werden. Erst danach kann man die Falle in den eigenen
Garten schicken, das Tier dort freilassen und sich nun daran setzen, die Anforderungen zu
erfüllen. Der freundliche Frosch von der Piñata-Company versorgt den Spieler gerne mit ein paar Aufgaben. So hat man im
Vergleich zum Vorgänger ein klares Ziel, das man verfolgen kann.
Gemeinsam sind wir stark Wem der erste Teil als Singleplayer-Spiel zu
eintönig war, darf sich nun im KoOp-Modus mit einem Freund in den Garten wagen. Dabei kann
entweder über X-Box Live oder mit einem zweiten Controller auf dem
Sofa gespielt werden. Beide Spieler können unabhängig voneinander den Garten bearbeiten,
wobei der Eigentümer des Gartens einstellen kann, welche Rechte der Besucher
bekommt. Wer außerdem eine X-Box Vision Kamera sein Eigen nennt, darf die Piñata-Vision
nutzen, um kleine Karten einzuscannen, mit denen neue Gegenstände freigeschaltet werden. Die
ersten liegen dem Spiel bei, weitere gibt es bei Aktionen zu gewinnen oder können gekauft
und getauscht werden.
Präsentation Optisch gibt es kaum nenneswerte Unterschiede zum Vorgänger,
dennoch sieht alles einfach wunderschön aus. Die Piñatas sind jetzt noch niedlicher und der
Garten ist sehr atmosphärisch, wenn er zwischen Tag und Nacht wechselt und vom großen
Schatten der umliegenden Gebirge durchzogen wird. Auch die
knuffigen Zwischensequenzen wurden toll in Szene gesetzt, auch wenn für die
bereits bekannten Piñatas die Szenen aus dem ersten Teil wiederverwendet wurden. Der
Sound rundet das Gesamtbild ab und bietet eine solide Synchronisation und vor allem
zuckersüße Piñata-Geräusche.
Fazit:
Zugegeben, wirklich viel geändert hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht. Wer aber mit
dem Vorgänger wochenlangen Spaß hatte, kann sich auch im Chaos im Paradies
verlieren. Etliche neue Arten und neue Anforderungen für die bekannten Rassen sorgen für
Abwechslung. Die zwei neuen Regionen lassen den Garten interessanter aussehen. Dank KoOp
-Modus kann man sich auch jederzeit selbst Abwechslung verschaffen. Wer sein kleines
Ökosystem hegt und pflegt, wird hier jedenfalls bestens belohnt.
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