Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
44,99 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Die Welt wird von der Finsternis bedroht. Die vier Kristalle, die sie schützen, verlieren langsam an Kraft. Vier Helden machen sich deshalb auf, um das Böse zu bekämpfen.
Meinung:
Eine Hommage an die Vergangenheit, mit einem Auge auf die Zukunft Kristalle, Berufe, 4 Helden: Alles Elemente, die einst Final Fantasy ausmachten. Und einige von diesen wurden 2010 in Final Fantasy: 4 Heroes of Light aufgenommen und ins Gameplay eingebaut. Jetzt ist Bravely Default erschienen, der spirituelle Nachfolger des eben erwähnten Titels. Und das Spiel ist noch mehr Final Fantasy als der Vorgänger. Nur, dass das im Namen des Games nicht gesagt wird.
Doch es wäre fatal, daraus zu schließen, dass Bravely Default nur alte Gameplay-Elemente verwendet. Es ist in der Tat eher so, dass sich das Spiel als clevere Mischung aus alt und neu präsentiert. Und das macht bereits das Intro deutlich.
Die Realität verstärken Ein Feature des 3DS, welches nur selten genutzt wird, ist seine AR-Fähigkeit. Bravely Default benutzt eben jene. In einem eindrucksvollen Film sieht man, wie die Spielfigur Agnés Oblige den Spieler um seine Hilfe bittet. Es ist ein dramatisches Flehen, das damit endet, dass sie in einen Abgrund fällt. Und man sieht hilflos zu, denn man kann nichts tun. Die Dramatik wird durch die AR-Funktion nur noch verstärkt. Und es ist auch nicht das letzte Mal, dass diese zum Einsatz kommt.
Danach geht es mit dem eigentlichen Intro los. Man lernt die Spielfiguren kennen: Agnès, Vestalin des Windkristalls, den Schäfer Tiz Arrior, dessen Heimat Norende vor seinen Augen von einem Abgrund verschlungen wurde, den Weiberhelden Ringabel, der sein Gedächtnis verloren hat, sowie die Kriegerin Edea Lee, die zunächst auf der feindlichen Seite des Konflikts steht. Jeder dieser handlungstragenden Charaktere wird einem im Laufe der spannungsreich erzählten Geschichte ans Herz wachsen. Überhaupt hat man es hier mit einer sehr gelungenen Story zu tun, die sich wohltuend von den üblichen, klischeehaften JRPG-Erzählungen abhebt!
Die Spielfiguren leben und verändern sich im Laufe der Handlung. Das wird wunderbar durch die vielen Dialoge transportiert. Dabei unterhalten sich die Protagonisten, ähnlich wie in Tales of Vesperia, auch außerhalb der Cutscenes. Die Sprachausgabe ist Englisch, deutsch untertitelt.
Vom Beruf Stratege sein Ein weiteres Highlight ist das Berufssystem. Im Laufe des Spiels schaltet man Jobs wie Mönch, Weißzauberer oder Ninja frei. Doch kann man diese nach eigenem Gusto gestalten, was die Fähigkeiten angeht. So ist es möglich, einem Mönch zusätzlich die Diagnose-Gabe zu geben. Man ist also, anders als in einigen anderen FF-Games nicht eingeschränkt, was die Ausstattung der Spielfigur betrifft.
Was übrigens auch für den Kampf selber gilt. Hier ist es möglich, das Spielgeschehen frei und unkompliziert zu beschleunigen. Einfach die entsprechende Taste betätigen, und schon läuft alles wesentlich schneller ab.
Das Kampfsystem ist überhaupt das wahre Highlight von Bravely Default. Der Spielname leitet sich von den zwei Hauptmerkmalen des Systems ab. Mit Brave kann man Attacken aufeinanderstapeln und so direkt aufeinanderfolgend ausführen. Wenn man jedoch zuvor mit Default nicht genügend Runden ansammelte, muss man danach so lange aussetzen, bis die verfügbare Anzahl an Angriffen den negativen Bereich verlassen hat. Ein sehr schönes und gut durchdachtes System, welches man vor allem während der Bosskämpfe gut einsetzen muss.
Was ist der Sieg wert? Allerdings gibt es einen Wermutstropfen in diesem ansonsten so gelungenem Spiel. Es existiert eine Fähigkeit, die sich Bravely Second nennt. Wenn man diese aktiviert, friert der Feind förmlich ein und man kann ihn frei angreifen. Das kostet eine Aufladung. Neue erhält man entweder dadurch, dass man den 3DS acht Stunden im Standby-Betrieb laufen lässt. Oder indem man reales Geld ausgibt, um sich so neue zu kaufen. Klar, man muss es nicht. Aber es nervt, dass diese Option vorhanden ist! Denn es handelt sich hierbei um Pay to Win, eine der schlimmsten Entwicklungen im aktuellen Videospielegeschäft.
Graphisch ist Bravely Default über alle Zweifel erhaben. Zwar sind die Figuren im SD-Format dargestellt. Doch das ist quasi Standard bei den Handheld-RPGs von Square Enix. Man gewöhnt sich dran und genießt stattdessen die Optik, die gelungen ist.
Auch musikalisch ist das Spiel top! Die diversen Klänge, die einem zu Ohr kommen, vergisst man so schnell nicht. Hier wurde super Arbeit geleistet.
Fazit:
Wer auf der Suche nach neuer RPG-Nahrung für den 3DS ist, der wird um Bravely Default nicht herumkommen. Das JRPG von Square Enix ist eines der besten, die es aktuell für den Nintendo-Handheld gibt. Die AR-Funktion wird sinnvoll eingesetzt und die Geschichte ist mitreißend. Die Figuren leben und sind von ihrer Persönlichkeit her dreidimensional. Das Kampfsystem ist abwechslungsreich und hat mit den titelgebenden Brave- und Default-Funktionen strategischen Tiefgang. Optik und Musik sind ebenfalls sehr gelungen. Einziges Manko, was auch wirklich nervt, ist die "Bravely Second"-Funktion, die Pay to Win in seiner nervigsten Form darstellt.
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