Bioshock
Entwickler:
2K Games
Publisher:
2K Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45,89 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
Dual Core Duo2 E6600, 2048 RAM, Geforce 7900 GTX
Anforderungen:
Pentium4 2,4 GHz, 1GB RAM, DirectX 9.0c Grafikkarte mit 128 MB
Inhalt:
Jacks Flugzeug stürzt ab und zerschellt beim
Aufprall auf dem Wasser. Helden überleben so etwas, und Jack ist bekanntlich einer! Gurgelnd taucht er an der Wasseroberfläche
auf. Ab sofort schlüpfe ich in Jacks Rolle und
schwimme auf einen in der Nähe befindlichen Turm zu, der Gott
verlassen mitten im Ozean steht. Während der ersten Minuten ist
klar, Bioshock setzt in Sachen Naturgewalten neue grafische Maßstäbe!
Nie war Wasser nasser und Feuer leuchtender!
Meinung:
Im Turm angekommen, kurz die opulente
Optik bestaunt, gehe ich brav die Treppe hinunter bis mich der Weg
zu einer Tauchkugel führt. Jack ist furchtlos, also rein in die
Kuppel. Es geht rasant abwärts. Unten angekommen erwartet mich "Rupture" –
eine riesige utopische Wasserstadt. Schnell wird klar, dass hier
etwas schief gelaufen ist, denn vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel übrig.
Vieles wirkt verfallen, Wasser dringt ein und um die Stromversorgung ist es auch schlecht bestellt. Über ein Funkgerät nehme ich Kontakt zu "Atlas"
auf, der mich durch das gesamte Spiel begleitet. Man schließt
einen Deal: Er hilft mir bei der Flucht aus "Rupture", dafür
muss ich seine Familie aus den Händen der "Splicer", ehemals menschlicher
Einwohner der riesigen Unterwasserstadt,
befreien.
Nachdem ich mit der Brechstange die ersten
grotesken Mutanten niedergeknüppelt habe, erklärt mir Atlas,
warum die einstige Metropole dem Untergang geweiht ist. Schuld ist die Substanz "Adam", die einen schöner,
stärker, einzigartiger aber eben auch verrückt macht. Genau die finde ich nach wenigen Minuten in Form einer riesigen Spritze, mit
dem geschätzten Fassungsvermögen einer handelsüblichen
2 Liter PET Flasche. Jack fackelt nicht lange, ohne zu zögern
wird das Ding in den Arm gejagt. Und, oh Wunder, ich kann jetzt Blitze schleudern! - Grafisch bewegt sich "Bioshock" klar auf Championsleague-Niveau, dramaturgisch eher auf Augenhöhe
von Groschenromanen.
Das Spiel nimmt fahrt auf! Was Jack nicht schafft, macht Rupture
zum Glück wieder wett! Diese Welt ist einzigartig und fesselnd! Der Spieler stolpert durch einen Albtraum der menschlichen Psyche! Bioshock ist ein grandioser Trip, der
spielerisch zwar linear ist, inhaltlich aber selbst in jedem
Nebensatz einen dramatischen "Wumms" offenbart.
Auf meiner Odyssee durch die Unterwasserstadt gibt es jede
Menge "Slicer" zu erledigen und dafür braucht man natürlich
Waffen! Bioshock hält hier nicht nur die üblichen
Schießprügeln bereit, die man zusätzlich mit drei
verschiedenen Munitionsarten bestücken kann, sondern stattet meinen Helden auch mit speziellen Fähigkeiten aus. Durch den Einsatz von "Plasmiden" kann Jack Blitze, Feuerbälle und sogar Eiszapfen verschießen. Mit der rechten
Maustaste wechselt man schnell zwischen Schusswaffen und
den geslotteten Plasmiden. Der Wechsel ist extrem wichtig, da
Munition Mangelware und so taktisches Vorgehen gefragt ist.
Stehen zum Beispiel "Slicer" in Wasserpfützen, erledigt ein gezielten
Blitzschlag alle Bösewichter auf einen Streich. Hier hebt sich Bioshock ganz
klar von anderen Egoshootern ab. Zusätzlich gibt es noch
passive Plasmide, die man in eine begrenzte Anzahl von Slots setzen
kann. Die erhöhen den Schaden von Nahkampfschlägen,
machen einen widerstandsfähiger oder ermöglichen eine
schnellere Heilung! Wenige Slots in Verbindung mit vielen
unterschiedlichen Plasmiden ermöglichen eine Art
Charakterentwicklung.
Das Gewissen Einer der Highlights in
Bioshock ist die Auseinandersetzung mit den "Little Sisters" und deren
Beschützern, den Big Daddys. Die Little Sisters sind kleine
Mädchen, denen ein Parasit eingepflanzt wurde, mit denen Sie "Adam"
aufnehmen können! Somit sind Sie die "Adam"- Lieferanten von
Rupture. "Adam" wollen alle, also werden die kleinen Mädels von
den Big Daddys beschützt! Diese stählernen Kolosse sind die mächtigsten Gegner in ganz Rupture und verlangen auch dem geübten Spieler einiges ab.
Liegt der Big Daddy endlich im Staub,
sinkt die Little Sister wimmernd zu Boden. Nun hat man zwei Möglichkeiten:
Entweder man tötet den Parasiten, erhält eine winzige Menge Adam und entlässt ein fröhliches Mädchen in die Freiheit, oder man saugt ihr das
gesamte Adam und damit auch ihre Lebensenergie aus.
Ich hack mich rein! Zur taktischen Shooterkost gesellen sich noch einige spielerische
Feinheiten! Das Hacken von Geschützen, Türen oder
Munitionsautomaten ist ein elementarer Bestandteil von Bioshock! Vor einem hackbaren Gerät
die Taste „V“ gedrückt, öffnet sich ein Fenster, in dem
dem man einen "Stromkreislauf" herstellen muss. Der Strom fließt dabei durch ein Röhrensystem, das unter Zeitdruck in die richtige Position gebracht werden muss.
Grandiose Präsentation Musik, Effekte und die hervorragende komplett lokalisierte Sprachausgabe sind einfach der Hammer. Auch optisch ist das Spiel ein Hochgenuss. Die
Mischung aus Science-Fiction und 50iger Jahre Flair sorgt für eine einzigartige Kulisse.
Fazit:
Der Held der Geschichte bleibt
blass, das Spielerlebnis äußerst linear und Waffen im Zusammenhang mit besonderen Fähigkeiten hat man auch schon in
Deus Ex erlebt. Trotzdem beschert uns Bioshock ein Erlebnis der besonderen
Art! Die Spielkulisse ist einzigartig, absolut krank und hochgradig faszinierend. Grafik und Sound gehören zum Besten, was die Spieleindustrie derzeit zu bieten hat. Wer nicht wasserscheu ist, sollte unbedingt einen Trip nach Rapture
wagen!
Bioshock ist eine Shooterperle, mit der es nur wenige andere Spiele aufnehmen können. Die beklemmende Atmosphäre und die unglaublich spannende Story fesseln einen so sehr an den Bildschirm, dass man die Zeit vergisst. Zwar löst Bioshock kein Gefühlschaos aus, wie es "The Darkness" geschafft hat, macht aber dennoch Männer zu Memmen. Die Optik bewegt sich auf sehr hohem Niveau, ist allerdings nicht fehlerfrei, was an der ein oder anderen billigen Textur liegt. Gerade die Ölspuren wirken grässlich schlecht. Auch bei den Gegnern hätte ich mir ein bisschen mehr Details gewünscht. Etwas nervig an der Xbox 360-Fassung sind die Game-Freezes, die hier und da auftauchen, wenn man sich neue Plasmide angelt. In Sachen Sound ist das Game eine Wucht. Wer sich dieses Spiel nicht holt, verpasst einen Meilenstein der Videospiel-Geschichte. (Alex Voirin)
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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