PixelJunk Shooter
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
8 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Download-Spiele gehen nicht selten einen Weg, den man im Bereich der Retail-Spiele riskant nennen würde, der dem geneigten Spieler aber auch fantastische Dinge zu bieten hat. Auch das PSN ist eine Fundgrube solcher Spiele. Während ich von Flower sofort begeistert war, und Braid schon auf der Xbox 360 genial fand, war ich bei PixelJunk Shooter etwas skeptisch. Das mag auch daran liegen, dass ich mich für die Vorgänger Monsters und Racers nicht erwärmen konnte. Und ehrlich gesagt, die ganzen grellbunt glitzernden, neumodischen Shooter im Stil von Geometry Wars gehen mir so langsam auf den Keks. Doch Pixeljunk Shooter gehört nicht in diese Kategorie, und von den Begriffen „Junk“ und „Shooter“ sollte man sich erst recht nicht in die Irre führen lassen.
Meinung:
Die obligatorische Hintergrundstory ist schnell erzählt und verpackt das Gameplay lediglich etwas hübscher: Man befindet sich mit seinem Raumschiff auf einer Rettungsmission und eilt einer Minenkolonie zu Hilfe. Mehr als diese Kurzfassung braucht man nicht, um sich im Setting des Spiels zurechtzufinden. Wahlweise ein oder zwei Spieler starten mit ihren Rettungsshuttles vom Mutterschiff aus und erkunden die zweidimensionalen Höhlen des fremden Planeten.
Unterirdische Pracht Auch Gameplay und Steuerung sind nicht schwer zu verstehen: Mit dem linken Stick steuert man das Schiff, mit dem rechten richtet man es zum Feuern aus. Drück man beide Sticks in dieselbe Richtung, wird das Schiff schneller. So steuert man durch die unterirdische Minenwelt voller Lavabecken, Seen, Vulkanen und Wasserfällen. Mit R2 entledigt man sich den Monstern, die in den Höhlen lungern, die aber nicht zu Hauf auftreten; mit L2 kommt der Greifhaken zum Einsatz, mit dem man Arbeiter und Wissenschaftler rettet, sowie Edelsteine und Power-Ups einsammelt. An manchen Stellen darf man auch besondere Gegenstände ergreifen und durch die nichtlinearen Levels bewegen. Soweit das Grundprinzip, welches sehr klassisch daherkommt.
Alles fließt Was die Schönheit von Pixeljunk Shooter ausmacht, sind vor allem die verschiedenen Flüssigkeiten und Substanzen, bzw. wie diese sich verhalten. Das tun sie nämlich enorm realistisch, was durch die gemalte Grafik sehr kunstvoll aussieht. Das herabfließende Wasser drückt das Schiff herunter, es spritzt, wenn man hindurch feuert, und schwappt, wenn man aus einem See fliegt. Einzelne Tropfen verdampfen auf der Lava, in Massen erkaltet das Wasser das erhitzte Gestein wieder – nun ein leichtes Opfer für die Bordkanone. Später kommt noch entzündbares Gas hinzu. Nicht zu vergessen das Eis, das von der Lava geschmolzen wird, und bei Berührung wiederrum das fließende Wasser gefriert.
So spielt man mit den Substanzen, lässt Wasser von Schwammkreaturen aufsaugen, um diese dann per Greifhaken über dem Lavabecken zu schwenken. Beim Feuern auf die Monster oder dem Wegschießen von Gesteinsschichten ist allerdings auch Obacht angesagt. Schnell gerät ein Forscher ins Kreuzfeuer, oder es wird ein Trupp Arbeiter von der tödlich heißen Lava überschüttet. Und ohne genug eingesammelte Schätze werden die nächsten Level nicht freigeschaltet. Die Klunker sind oft gut versteckt, hinter Gesteinsschichten, im Wasser, in der Lava oder aber auch in Geheimgängen, wo es auch eine Menge… ich nenne sie mal Münzen (weil 100 davon uns ein Extraleben bescheren) gibt. Bisher hatte ich jedenfalls keinen Mangel an One Ups, auch wenn mein Schiff des Öfteren abgestürzt ist.
The Heat Is On Um das fertig zu bringen, bedarf es keiner leeren Energieleiste, denn die Hitze gibt den Ton an. Je näher man an die Lava kommt, desto heißer wird das Schiff. Fliegt man durch Gas, oder wird man von Gegnern getroffen, wird es ebenfalls heiß. Und das Feuern von zielsuchenden Raketen sorgt rasend schnell für Überhitzung. Im Wasser kühlt man sich selbstverständlich wieder ab. So kann es sein, dass ein schon taumelndes Schiff doch noch gerettet wird, fällt es ins Wasser. Ab und zu gibt es jedoch Hitzeschilde einzusammeln, welche die Rettungsmission erleichtern. Am Ende jeder Episode wartet dann noch ein Endgegner darauf, dass man ihn besonders elegant erledigt.
Physik kann so entspannend sein Das Gameplay von PixelJunk Shooter ist alles andere als hektisch, die Grafik ist sehr schön anzusehen und die Musik hört man gerne – obwohl keine Ohrwürmer dabei sind. Die Physik und das Verhalten der Gase bzw. Flüssigkeiten ist sehr gelungen, und auch wenn Q-Games bekannte Spielelemente verwendet hat, so wurden diese doch geschickt eingesetzt und vor allem neu verpackt. Das clevere Leveldesign sollten sich einmal so manche Entwickler von Vollpreisspielen anschauen. Das einzige, was mich gestört hat, war die Art, wie man das Schiff mit dem rechten Stick ausrichtet. Das fand ich etwas weniger intuitiv als in anderen Spielen. Alles in allem hebt sich PixelJunk Shooter aber weit von anderen Ballereien ab, erweckt auf eine sehr schöne Art ein gewisses Retrofeeling und bleibt dennoch spielerisch wie technisch auf der Höhe der Zeit.
Fazit:
Ich hätte nicht geglaubt, dass sich Q-Games nach den Vorgängern PixelJunk Racers und PixelJunk Monsters so steigern kann! PixelJunk Shooter ist genau das richtige Spiel für Gamer, die es klassisch und doch modern mögen. So schnell man sich mit der Steuerung und dem Gameplay vertraut gemacht hat, so schnell zieht einen das Spiel auch in seinen Bann. Ein sehr gelungenes Leveldesign, nichtlineares Gameplay und viele Geheimgänge sowie versteckte Edelsteine; und das Beste ist einfach das Zusammenspiel mit Lava, Wasser, Gas, Eis, usw. Es macht einfach Spaß, sieht schön aus, ist nicht hektisch und einfach jeden Cent des Preises von 7,99 Euro wert. Dann werde ich mir jetzt mal die Demo von PixelJunk Eden ansehen.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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