Puzzle Chronicles
Entwickler:
Konami
Publisher:
Konami
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
22,97 €
Systeme:
DS, PSP, Xbox 360
Inhalt:
Puzzle Quest avancierte vor etwas mehr
als 2 Jahren zu einem unerwarteten Hit. Die mutige Kombination aus
Rollen- und Puzzlespiel sprach nicht nur Hardcorezocker, sondern
auch den auf neudeutsch sogenannten Casual Gamer an. Anstelle von
taktischen Rundenkämpfen oder etwas actionbetonteren
Echtzeitscharmützeln, wie man es normalerweise von einem Rollenspiel
gewohnt ist, lieferte man sich hier kniffelige Schlachten nach dem
Bejeweld-Spielprinzip. Der Erfolg bestätigte nicht nur diesen
interessanten Genre-Mix, sondern zog zahlreiche Nachahmer mit sich.
Ein äußerst gelungener Vertreter ist das erst neulich erscheinende
Might and Magic: Clash of Heroes für den Nintendo DS. Jetzt schickt der
Puzzle Quest-Entwickler Infinite Interactive einen Konkurrenten ins
Feld, welches nach dem nicht ganz so gelungenen Puzzle Quest
Galactrix etwas frischen Wind ins Genre bringen soll.
Meinung:
Startet man Puzzle Chronicles auf der Plattform seiner Wahl - also auf PSP, Nintendo DS oder als Download über den Xbox Live-Marketplace, sticht einem sofort das nicht gerade gelungene Artwork des Spiels ins Auge. Einfach gezeichnete Charaktere und Hintergründe begleiten einen auf der Reise mit seinem Alter Ego durch die barbarische Fantasywelt. Auf einer Übersichtkarte bewegt man sich hierbei von einem interessanten Fleck zum nächsten, und kann dort Aktionen ausführen. In der Regel ziehen solche Aktionen Konfrontationen mit feindlich gesonnenen Lebewesen nach sich. Ab und an darf man sich aber in Geschäften auch ausrüsten oder Gespräche führen, um Informationen zur Hauptquest - der Suche nach Freunden, die von brutalen Sklaventreibern entführt wurden - zu erhalten.
Mit farbigen Blöcken gegen den Feind Um nicht komplett ins kalte Wasser geworfen zu werden, spendiert der Entwickler Puzzle Chronicles ein Tutorial, welches die Spielmechanik mit all seinen Möglichkeiten zumindest ansatzweise gut erklärt. Anders als bei den meisten Konkurrenten laufen die Kämpfe und andere Minispiele nämlich nicht rundenbasiert ab, sondern in Echtzeit. Das bedeutet mehr Hektik - und man muss ein Gefühl für das richtige Timing von bestimmten Aktionen entwickeln.
Die Kämpfe finden auf einem breiten Spielfeld, welches in der Mitte geteilt ist, statt. Von links fallen nun Ketten - bestehend aus drei bunten Steinen - hinunter, die es farblich zu kombinieren gilt. Eine Mischung aus Colums und Tetris kommt einem hierbei als erstes in den Sinn. Doch nur farbige Steine zu kombinieren bringt einen nicht ans Ziel. Um einen Kampf zu gewinnen, gilt es die Spielfeldteilung nämlich immer weiter in Richtung des Gegners zu verschieben und das erreicht man, indem man Schaden macht. Dazu gibt es neben den farbigen Steinen noch farbige Totenköpfe und Sterne. Baut man zusammenhängende, gleichfarbige Blöcke aus Totenköpfen und normalen Steinen, benötigt man nun einen Stern der entsprechenden Farbe um den Block zu sprengen. Die dabei zerstörten farbigen Steine füllen die Energie gleichfarbiger Zaubersprüche auf, und Totenköpfe werden am linken Spielfeldrand angezeigt. Hat man fünf Stück - egal welcher Farbe - zerstört, startet man einen Angriff und der Gegner verliert eine Spalte seines Spielfeldes – im Grunde also vergleichbar mit Puzzle Quest. Desto kleiner das Spielfeld, desto weniger Handlungsmöglichkeiten hat man; und so verliert man den Kampf, wenn man ähnlich wie bei Tetris seine Blöcke nicht mehr platzieren kann.
Von Magie und anderen Fähigkeiten Um das Spielgeschehen aufzupeppen und mehr in Richtung Rollenspiel zu bewegen, gibt es natürlich allerhand Fähigkeiten und Zaubersprüche, die bestimmte Effekte aufs Spielfeld haben. Leider sind diese Auswirkungen auf den ersten Blick nicht immer ganz ersichtlich, und es fällt auch schwer die meisten Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt einzusetzten, auf Grund des hektischeren Spielgeschehens.
Alles was ein Rollenspiel ausmacht Fehlen dürfen natürlich auch keine Artefakte und andere Ausrüstungsgegenstände, die bestimmte Attribute des Helden verbessern und sich auf die Kämpfe auswirken. Solche erhält man als Belohnung für gewonnene Känpfe und erledigte Aufgaben, oder man kauft sie in einem Laden. Leider ist das Verwalten der Gegenstände etwas umständlich und unübersichtlich.
Mit der Zeit gewinnt der Held natürlich auch an Erfahrung und steigt in seiner Stufe auf. Dabei wird mit jedem Stufenanstieg eine von vier Fertigkeiten erhöht, die im Zusammenhang mit den vier verschiedenen Farben auf dem Spielfeld und den Zaubern und Fähigkeiten stehen. In der Heldenentwicklung liegt natürlich einer der Hauptmotivationsfaktoren, wie in den meisten Rollenspielen eben.
Innen hui, außen pfui Nervig sind zumindest in der getesteten PSP-Version die häufigen und recht langen Ladezeiten. Bei der einfachen Optik und der nicht gerade aufwendigen Klangkulisse eine Kuriosität. Bei den Kämpfen kommt es, wenn viel auf dem Spielfeld passiert, dann auch zu minimalen Slow Downs, die den Spielfluß im wesentlichen aber nicht hindern.
Fazit:
Mit Puzzle Chronicles gelingt Infinite Interactive zwar erneut nicht der große Wurf eines Puzzle Quests, aber der gewohnte Suchtfaktor der gelungenen Rollen- und Puzzlespiel-Mischung stellt sich sehr schnell ein. Das größte Hindernis ist am Anfang dabei die Spielmechanik, die man erstmal durchschauen muss. Das liegt keineswegs daran, dass diese zu kompliziert ist, sondern eine Menge Feinheiten bietet. Trotzdem stellen sich erste Erfolge schnell ein, so daß man auch motiviert ist, weiter zu machen. Über die Aufmachung des Titels bewahrt man am besten Stillschweigen. Was hier zählt, sind die inneren Werte! Und da schafft es Puzzle Chronicles, einen erneut Kampf um Kampf vor den Bildschirm zu fesseln.
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Autor der Besprechung:
Sebastian Köller
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