Thor - God of Thunder
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
46,79 €
Systeme:
DS, PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Für die Comicverlage Marvel und DC, sowie die entsprechenden Filmstudios, die für die Leinwandabenteuer der Comichelden zuständig sind, gehört eine crossmediale Vermarktung mittlerweile zum guten Ton. Nicht verwunderlich, dass die Fangemeinde der Marvel-Supderhelden parallel zum Kinofilm die Gelegenheit bekommt, den blonden Donnergott Thor auch an der Konsole seinen Kriegshammer schwingen zu lassen. Willkommen in Asgaard!
Meinung:
Nach den blätternden Comicseiten die mittlerweile jeden Film und
jedes Spiel mit dem Marvel-Logo einleiten (Wie die Lampe von Pixar)
sehen wir den Bifröst. Für Freunde des Donnergottes kein unbekanntes
Szenario. Die Asen ähneln den Menschen und wurden früher auf der Erde
als Götter verehrt. Odin, Thor und Loki sind nur die bekanntesten!
Allvater Odin, der Vater des namensgebenden Hünen herrscht mit weiser
Strenge. Die Erde (Midgard) ist eine der acht Nachbarwelten auf dem
Weltenbaum. Menschen und Asen (So heißen die Bewohner Asgards) sind
jedoch nicht alleine. Eisriesen, Trolle und andere Kreaturen bevölkern
jede der Welten.
Die Spiel-Optionen sind zu Beginn sehr übersichtlich. Wir können
zwischen zwei von insgesamt vier freispielbaren Outfits wählen und erahnen,
dass sich weitere Farben für die geschleuderten Blitze freispielen
lassen. Ebenso sind drei von vier Schwierigkeitsgraden auswählbar. Der
schwierigste muss freigespielt werden. Schnell und übersichtlich. Jetzt
zur Action!
Ihr wagt es Thor Odinsson anzugreifen!? Ein stimmungsvoller Erzähler erklärt uns, während eines Kameraschwenks über das golden schimmernde Asgard, dass der Schein trügt. Asgard wird angegriffen und die Jötunen (Eisriesen) haben einen Plan geschmiedet, Odin zu stürzen. Wir sehen Thor beim Training mit seinem Bruder Loki und einer Kampfgefährtin, als die Jötunen den Sohn Odins angreifen! Plötzlich ist der Spieler mitten im Geschehen.
Ein kleines, rundes Element in der linken oberen Bildschirmecke ist schon alles, was wir bei Thor als Statusanzeige benötigen. Als Donnergott haben wir Kontrolle über Wind, Donner und Blitz. Ein entsprechendes Symbol zeigt uns welche Kraft momentan aktiviert ist. Links daneben stellt ein blutroter Streifen unsere Lebensenergie und rechts ein blauer unsere Odinskraft (Mana) dar.
Hammer oder Controller? Während die Finger noch nicht so recht wissen wohin, und mehr oder weniger über das Gamepad stolpern, erläutern Texte mit hervorgehobenen Tastenkürzeln wie man als Thor richtig Spaß haben kann. So sind Schlagen, Blocken, Sprinten, Hammerwürfe und die Elementarkräfte auch für Anfänger leicht zu meistern. Grundsätzlich haben wir drei Möglichkeiten Schaden anzurichten: Schläge, Elementarkräfte oder Hammerwürfe. Alle drei Varianten machen richtig Laune. Es gibt eine wirklich erschlagende Anzahl unterschiedlicher Spezialattacken. Je nach Gegner sind bestimmte Kräfte besonders wirkungsvoll.
Wem das doch zu schnell geht, der kann im jederzeit einblendbaren Menü alle bereits entdeckten Moves nachschauen und somit seine B-Note beim Vermöbeln der Monster steigern.
Halbbrüder Die einzelnen Kapitel des Spiels sind mit kurzen, erzählenden Video-Sequenzen in Spiel-Grafik verbunden. Immer wieder taucht Thors Bruder Loki auf. Die Dialoge der ungleichen Götterbrüder sind professionell synchronisiert und enthüllen nach und nach, was im Reich der göttergleichen Asen wirklich gespielt wird. Der Spieler landet von Rache getrieben auf der Eiswelt der Jötunen oder kämpft sich auf der Suche nach dem Heimweg durch einen sumpfigen Dschungel voller Trolle. In unregelmäßigen Abständen finden wir Runensteine, die als Speicherpunkt und/oder Tankstelle für Odinskraft und Lebensenergie dienen. Lästiges immer und immer wieder Spielen einzelner Szenen, ist auf Grund der fair verteilten Speicherpunkte selten notwendig.
Asen-Express Längere Fußwege muss ein Gott natürlich nicht in Kauf nehmen. Schwingt Thor seinen Hammer und peilt dabei einen der glühenden Teleportationspunkte an, fliegt der Recke in Windeseile zum Ziel. Das nennt sich dann Mjölnir-Sprung (nach dem magischem Hammer benannt). Eine kurzweilige Lösung die sich angenehm vom Teleporter-Einheitsbrei abhebt.
Auch in der vertikalen weiß der Gott des Donners sich elegant zu bewegen: An einigen Stellen im Spiel müssen kleinere Kletterpartien bewältigt werden. Die entsprechenden Griffe sind glänzend markiert. Thor greift zu und fliegt vom Schwung Mjölnirs getragen gleich einige Meter nach oben. Da das Spiel ganz klar auf Action und nicht auf Balance-Akte á la Lara Croft ausgelegt ist, wurde hier eine gute Variante gefunden um den Spielfluss nicht zu bremsen und dennoch etwas Abwechslung in den streckenweise recht monotonen Abläufen zu bieten.
Zusätzliche Anreize Im Verlauf des Spiels kann der hammerschwingende Hüne diverse dauerhafte Verbesserungen erringen, indem in jeder Welt eine bestimmte Anzahl an Sammelobjekten gefunden wird. Darüber hinaus können wir viele „Heldentaten“ vollbringen und damit „Heldenmut“ sammeln.
Mit dem mühsam errungenen Heldenmut können wir im Spielmenü unseren Donnergott entsprechend unseres persönlichen Kampfstils aufrüsten: Mehr Lebensenergie, mehr Odinskraft, stärkere Hammerwürfe oder verheerendere Elementarkräfte bringen einen Hauch Rollenspiel-Atmosphäre mit sich.
Fazit:
Die ersten Minuten machen gleich Spaß. Ohne große Einstiegsbarriere können wir uns mit den ersten Eisriesen prügeln, erlernen spielerisch immer mehr verschiedene Bewegungen und rennen auf der Suche nach neuen Herausforderungen durch Eishöhlen oder fliegen quer durch Asgard.
Das Ganze sieht dabei nett aus, da die Texturen schick und die Animationen flüssig sind. Auch in der Xbox 360 steckt jedoch wesentlich mehr Power als Thor ausschöpft. Ein paar mehr Details hätten den Landschaften oder der Fauna nicht geschadet. Grafikfehler jedoch haben Seltenheitswert und die Steuerung ist nur gelegentlich bei der Anpeilung eines Sprungpunktes oder dem Greifen eines Gegners etwas sperrig. Die Soundeffekte fallen nicht negativ auf und die Synchronsprecher arbeiteten auf hohem Niveau. Trotzdem ist das Spielprinzip mitunter eintönig und weist Längen auf. Dadurch verlieren nette Ideen an Reiz. Gute Unterhaltung ohne große Überraschungen.
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