Dollar Dash
Entwickler:
Kalypso Media
Publisher:
Kalypso Media
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 10 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Inhalt:
Zu Zeiten, als Konsolen noch nicht onlinefähig waren, und man sich vor einem Bildschirm zum Multiplayerspiel versammelte, war die Vogelperspektive äußerst beliebt. Bis zu vier Spieler in einem Level, der etwa so groß wie das Bild ist, eine Menge Extras und natürlich ein Spielziel, bei dem nur einer auf dem ersten Platz landen konnte war z.B. das Rezept für den Klassiker Bomberman. Kalypso Media hat dies aufgegriffen und brachte nun Dollar Dash auf Xbox Live Arcade sowie auf Steam für PC/Mac heraus.
Meinung:
Dollar Dash ist ein reines Multiplayer-Spiel, es gibt keine Singleplayer-Kampagne. Man kann es mit bis zu vier Spielern online, aber auch lokal spielen. Außerdem gibt es Bots, deren Schwierigkeit man einstellen kann.
Schwere Jungs
Das Prinzip ist einfach: Man steuert einen Einbrecher, der so viel Geld wie nur möglich zum Fluchtwagen bringen möchte. Auf den Maps sind so einige Hindernisse verteilt, die einem dieses Vorhaben erschweren. Das wären z.B. Polizisten, Wachen, Alarmanlagen, oder einfach nur bewegliche Elemente, welche einem plötzlich den Weg abschneiden, oder auch eine willkommene Fluchtmöglichkeit bieten können. Zur Verteidigung hat der Dieb dabei zunächst nur seine Fäuste, kann aber Extras aufsammeln. Das wären allerhand Waffen, zu denen Feuerwerksraketen, Taser und Feuerlöscher gehören, die man mit den Schultertasten abfeuern kann - das Zielen funktioniert mit dem rechten Stick. Zusätzlich kann man aber auch mit B selbst Hindernisse wie Öllachen, Bomben (ja, solche schwarzen mit Zündschnur), Bärenfallen oder Ghetto-Blaster aufstellen. Mit X verwendet man schließlich Items, die dem Einbrecher selbst positive Effekte wie ein Schutzschild, Heilung, Unsichtbarkeit oder einen Geschwindigkeitsboost bescheren. Die Unsichtbarkeit ist dabei ein zweischneidiges Schwert, denn da sich ja alles auf nur einem einzigen Bildschirm abspielt, sieht man sich selbst nur noch anhand der hinterlassenen Fußspuren. Extras und Waffen gibt es wirklich massig, wobei die Entwickler bei der Gestaltung viel Humor bewiesen haben.
Langfinger haben's auch nicht leicht
Natürlich rennt man bei einem Multiplayerspiel nicht alleine herum, und so sind die ganzen Waffen und Fallen nicht nur dazu gut, Wachen aufzuhalten oder Alarm-Steuerpulte zu zerstören. Sie sind vielmehr eher für die anderen Spieler bestimmt. Wird man getroffen, verliert man nämlich etwas vom gesammelten Geld, das nun die anderen Spieler aufsammeln können. Sieger ist, wer als erstes, die erforderliche Summe in den Fluchtwagen gebracht hat. Dabei gibt es auf den zehn verschiedenen Karten allerlei Variationen: Mal spawnt das Geld immer an der gleichen Stelle, mal fahren Autos und Züge durchs Bild, die den Zaster verlieren - unachtsame Diebe kommen dabei nicht selten unter die Räder. Oder das Fluchtfahrzeug ist nicht ständig in Reichweite, sondern hält nur ab und zu, und taucht auch noch an unterschiedlichen Stellen auf. Für Vielfalt ist also gesorgt.
Panzerknacker
Neben Dollar Dash gibt es noch zwei weitere Modi. In Überfall geht es nur darum, sich gegenseitig die Fäuste und Items um die Ohren fliegen zu lassen. Trifft man einen Gegner, gewinnt man Dollars, wird man getroffen, werden welche abgezogen. In Rette den Tresor muss man dagegen einen Tresor aufnehmen und ihn so lange wie möglich behalten. Wer am Ende den Tresor am längsten getragen hat, der gewinnt. Online werden diese Zusatzvarianten aber nicht gespielt, jedenfalls nicht dann, wann ich es ausprobieren wollte. Dollar Dash setzt dann einfach Bots ein, wenn man ein schnelles Spiel innerhalb der Zusatzmodi sucht. Aber wie gesagt kann man auch wunderbar offline zu viert spielen, und falls man nur zu zweit ist, auch die Anzahl der Bots verändern. Denn mitunter kann das Spiel je nach Map auch ganz schön hektisch und chaotisch werden.
Einnahmen und Ausgaben
Mit den ganzen Dollars, die man so sammelt, kann man natürlich auch etwas anfangen, nämlich im Shop Hüte, Masken und anderen Gesichtschmuck, Gesten sowie Tänze kaufen, die aber nur kosmetischer Natur, bzw. zum Provozieren der Gegenspieler da sind. Als nützlicher erweisen sich da die Upgrades und Perks, mit denen man z.B. für bestimmte Waffen mehr Power bekommt, oder auch mehr Dollars auf einmal einsacken kann. Jeweils ein Upgrade und ein Perk kann man verwenden, zum Freischalten muss man nicht nur mit seinen grünen Scheinen bezahlen, sondern gerade bei den besten Sachen auch eine bestimmte Anzahl an Spielen gewonnen haben.
Die Comicgrafik passt super zum spaßigen Gameplay, die Diebe gehen stilistisch in Richtung Panzerknacker, und die sehr gelungene Musik würde auch zu den Fällen des Inspektors aus der Zeichentrickserie "Der rosarote Panther" passen.
Fazit:
Dollar Dash ist ein spaßiges Multiplayerspiel für bis zu vier Spieler online oder lokal. Leider sind die Server nicht gerade gut besucht, und die 800 Microsoft-Points bzw. 10 Euro für die PC-Version erscheinen mir auch etwas zu viel für ein Spiel ohne Singleplayer- bzw. Koop-Kampagne und mit diesem Umfang. Zwar sind die Karten alle abwechslungsreich gestaltet, ich hätte den Preis aber eher bei 600 oder gar 400 Punkten festgesetzt. Vielleicht würden dann auch mehr Leute das Spiel herunterladen und spielen. Wer aber öfter mal zu Hause mit Freunden und Familie an einer Konsole spielt, sollte sich Dollar Dash jedoch auf jeden Fall mal anschauen.
Auch auf dem PC ist Dollar Dash ein spaßiges Spiel, zumindest solange man es mit mehreren Leuten bestreitet, natürlich am besten an einem Monitor - der legendäre Bomberman hat hier ganz offensichtlich Pate gestanden. Für Einzelspielernaturen bietet das Spiel allerdings nicht wirklich viel, da man einen Bot, dem man wieder kurz vor der Übergabe das Geld abluchst, einfach nicht so schön fies angrinsen kann, wie einen Mitspieler. Man sollte aber am besten Joypads zur Hand haben, weil die Steuerung damit einfach am besten von der Hand geht.
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