Genre:
Simulationen USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Nachdem sich PC-Spieler bereits 2015 über ein aufgehübschtes HD-Remake des Wirtschafts-Simulations-Klassikers Industrie Gigant 2 erfreuen durften, dürfen nun auch Konsolen-Spieler jubeln. Vor wenigen Wochen fand der Industrie Gigant 2 HD nämlich auch den Weg auf die Xbox One und PS4.
Meinung:
Am guten alten Spielprinzip hat sich auch mit dem Sprung auf die Konsolen nichts geändert. Wie im Original bzw. der 2015 via Steam erschienenen PC- HD-Version geht es auch hier darum ein Industrie Imperium aufzubauen und so viel Geld zu scheffeln, wie es nur möglich ist. Um dieses hoch greifende Ziel zu schaffen, müssen perfekt funktionierende Wirtschafts-Kreisläufe errichtet werden, die vom Abbau der Rohstoffe, über deren Lagerung und Weiterverarbeitung bis hin zum Verkauf in verschiedenen Geschäften genau geplant sein wollen.
Die freie Auswahl
Auf welche Ressourcen und Produkte man dabei setzt, ist einem frei überlassen. Zur Auswahl stehen verschiedene Industrien in denen man insgesamt rund 150 Produkte, die aber natürlich erst nach und nach freigeschaltet werden, herstellen kann. Wer möchte, kann sich zum Beispiel der Nahrungsmittel-, der Mode-, oder der Verlagsindustrie widmen.
Vorausschauend agieren
Ganz egal, für welchen Industriezweig man sich schlussendlich auch entscheidet, zu Anfang eines neuen Spiels, das immer im Jahr 1900 startet, ist die Auswahl noch überschaubar, weshalb man zunächst auch wenig Probleme hat, es zu führen oder Lieferwege zu erstellen. Doch mit fortlaufenden Jahrzehnten (das Spiel endet in der nahen Zukunft), werden natürlich immer neue Produkte erfunden und somit auch der Bedarf an neuen Rohstoffen und Fabrikationsgebäuden immer größer. Da diese natürlich auch immer von A nach B gebracht werden müssen, sollte man also genauesten überlegen, wo man was hin baut - ansonsten fressen einen schon die Transportkosten jeglichen Gewinn auf. Auch die Frage, mit welchem Transportmittel die Produkte transportiert werden, ist eine wichtige Frage. Denn manchmal kann auch eine Bahnstrecke, obwohl sie zunächst teurer erscheint, auf Dauer preiswerter sein, als LKWs oder gar Flugzeuge. Auch hier muss man also genau Planen und am besten vorausschauend agieren.
Letzteres ist aber nicht nur beim Erbauen der Fabrikationshallen und Transportwege extrem wichtig. Auch bei der Auswahl der Produkte sollte man stets den Blick nach vorne haben, um nicht plötzlich ein finanzielles Desaster zu erleben. Denn neben der Tatsache das mit der Zeit immer neue Produkte erfunden werden und andere quasi ersetzen (das beste Beispiel dafür ist wohl die Zeitung, die erst durch das Radio und später durch das Internet zu einem unrentablen Produkt wird), spielt auch noch die aktuelle Jahreszeit eine wichtige Rolle. Je nachdem, welche Jahreszeit gerade herrscht, erfreuen sich bestimme Produkte nämlich großer Beliebtheit, während andere gar nicht gefragt sind oder sogar erst gar nicht produziert werden können.
Hilfreiches Tutorial
Der Industrie Gigant 2 bietet also ein durchaus komplexes Gameplay, dessen Kniffe man erst einmal richtig begreifen muss. Aus diesem Grund empfehle ich auch jedem, der das Spiel vorher noch nie gespielt hat, zunächst das Tutorial auszuwählen. Hier werden einem zwar leider nicht alle einzelnen Spielelemente so detailliert vorgestellt, wie man es gerne hätte (manche werden sogar gänzlich ausgelassen), aber dennoch ist es sehr hilfreich, um das Spiel besser zu verstehen.
Probleme
Obwohl der Industrie Gigant 2 sich schon immer eher wie ein Aufbaustrategiespiel gespielt und auf tief greifendes Micromanagement verzichtet hat (man kann zwar rudimentäre Dinge wie etwa die Gehälter festlegen), ist die Steuerung mit dem Controller dennoch einer der großen Kritikpunkte. Denn auch ohne nerviges eingeben von Preisen oder dem Punktgenauen festlegen von Routen, wirkt die Steuerung doch sehr überladen. Beinahe jeder Button ist doppelt belegt und führt in zahlreiche Menüs, die zwar den Charme von früher besitzen, ohne Maus und Tastatur aber wenig intuitiv zu nutzen sind. Zudem haben die Entwickler wohl auch nicht bedacht, dass Konsolenspieler in der Regel nicht nur wenige Zentimeter vom Bildschirm entfernt sitzen. Denn wenn sie dies bedacht hätten, hätten sie sicherlich die Schriftgröße dahin gehend geändert, dass man auch aus mehr als 1 Meter Entfernung alles problemlos lesen kann. Doch leider haben die Entwickler daran eben nicht gedacht, weshalb man sich entweder direkt vor seinen Fernseher setzen oder die Augen fest zusammenkneifen muss, um etwas zu entziffern - so oder so, freut sich am Ende mit Sicherheit der Augenarzt.
Die Spielgrafik könnte vielen ebenfalls missfallen. Denn trotz HD-Aufpolierung bekommt man hier vor allem flache Karten mit verpixelten Objekten drauf zu sehen.
Fazit:
Die Grafik ist veraltet, die Schriftgröße so klein, dass man beinahe in den Fernseher klettern muss, um etwas zu entziffern und die Steuerung ist überladen - all das spricht nicht gerade für den Industrie Gigant 2. Und dennoch hatte ich meinen Spaß mit dem Spiel, und zwar nicht nur, weil ich damals auch schon das Original Stunde um Stunde gespielt habe, sondern, weil es einfach befriedigend ist zuzusehen, wie sein eigenes Wirtschafts-Imperium im Laufe der Jahrzehnte immer weiter anwächst. Wer mit den genannten Problemen leben kann und Fan von klassischen Wirtschaftssimulationen/Aufbaustrategiespielen ist, wird mit dem Industrie Gigant 2 HD Remake auch auf den Konsolen also seine Freude haben.
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