Dein Vater ist verstorben und er hat dir ein schwieriges Erbe hinterlassen, denn überwiegend hat er sich nur auf Raubtouren begeben und seine Besitztümer in seiner Heimat vernachlässigt. Unruhe hat sich ausgebreitet und jetzt kommt es darauf an, welche Richtung du selber einschlagen wirst. Wirst du in die Fußstapfen deines Vaters treten oder wirst du versuchen, deinen eigenen Weg zu gehen?
Meinung:
Ein unverhoffter Release Es ist jetzt vier Jahre her, seitdem Expeditions: Conquistador herausgekommen war. Das Spiel, das ich hier besprochen habe, war eine faszinierende Mischung aus RPG, Taktik und Adventure. Allerdings verlor es, nachdem man es durchspielte, etwas an Reiz, was vielleicht auch daran lag, dass interessante Games sich ankündigten.
Umso überraschender war der Release von Expeditions: Viking. Natürlich stellte sich dem geneigten Fan die Frage, ob und wie beide Spiele in Verbindung stehen würden, bzw. was der Unterschied zwischen den Games sein und ob Entwickler Logic Artists sich auf die Stärken besinnen würde und an den Schwächen, vor allem der schwachen Grafik, arbeiten würde.
Eine faszinierende Story Der Beginn von Expeditions: Viking setzt schon mal ein Zeichen, weniger wegen der Darstellung, als vielmehr wegen der Story. Ganz so, wie man es aus RPGs wie Baldur's Gate und Co. gewohnt ist, wird hier sehr viel über die Erzählweise transportiert. Die Kamera bleibt in einer fixen Position, sodass man sehr genau lesen muss, was geschieht und sich dann entsprechend entscheiden.
Schnell wird man in die Story reingezogen. Die wichtigsten Infos, die auch für den Rest der Story gelten, werden einem entsprechend gut vermittelt. Man spielt den Sohn eines Than-Herren, der verstorben ist und Chaos hinterlässt. Wie soll man vorgehen? Soll man brutal sein und jede Opposition eliminieren? Soll man kompromissbereit sein oder wie ein Angsthase vorgehen?
Offen und doch begrenzt Das Schöne an Expeditions: Vikings ist einfach, dass das Spiel einem selbst offen lässt, wie man vorgehen soll und trotzdem enge Begrenzungen setzt, damit man nicht zu weit vom Ziel abkommt. Es ist diese interessante Mischung aus Offenheit aber auch strikten Vorgaben, wie die Hauptstory abzulaufen hat, die das Game für RPGler durchaus interessant macht. Dabei haben die Entscheidungen, die man trifft, durchaus Konsequenzen. Es sind allerdings keine großen, sondern mehr kleinere, wie bestimmte Völker oder Personen auf einen reagieren.
Das große Ziel des Spiels ist es, das eigene Land zu behalten, doch dafür hat man nur begrenzt Zeit. Irgendwann wird man ein zeitliches Limit gesetzt bekommen, innerhalb diesem man eine Möglichkeit gefunden haben muss, erfolgreich zu sein.
Dicke Bretter warten auf das Durchbohren Gleichzeitig wird man allerdings über kurz oder lang auch die freie Welt bereisen. Hier zeigt die Story förmlich ihre Muskeln, da die verschiedenen Völker hervorragend dargestellt werden. Die Geschichte scheut nicht davor zurück, dicke Bretter zu bohren und damit auch große Themen anzugehen.
Doch natürlich lässt sich nicht alles mit Worten erledigen. Irgendwann kommt es zum Kampf, der rundenbasierend ist. Man befindet sich auf einer in Hexagon-Felder unterteilten Karte und hat verschiedene Bereiche, in denen man sich bewegen, aber auch kämpfen kann. Je nach Waffe hat man auch eine unterschiedliche Reichweite.
Hatte man das nicht schonmal? Allerdings muss man auch sagen, dass der Kampf irgendwann repetitiv wird. Trotz aller Bemühungen, ihn abwechslungsreich zu gestalten, fehlt hier das gewisse Etwas, um wirklich rund herum zu überzeugen. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, dass das Spiel einem im Kampf nur wenig Fehler zulässt. Wenn man scheitert, darf man wieder neu laden, was angesichts der langen Ladezeiten doch arg frustrierend sein kann.
Ein weiteres Problem sind die Grafiken. Hier ist das Problem, dass es immer wieder Elemente gibt, die sich wiederholen und zwar häufig. Das ist etwas schade, da die handgezeichnete Darstellung im Prinzip wunderschön aussieht.
Fazit:
Wer Expeditions: Conquistador kennt, der wird sich bei Expeditions: Viking wohlfühlen. Das Spiel ist interessant, einerseits, weil es einem offen lässt, wie man vorgehen kann, einem aber andererseits auch gewisse Grenzen setzt, die man nicht überbrücken kann. Die Story scheut nicht davor zurück, dicke Bretter zu bohren und das Kampfsystem gefällt, auch wenn es sich später zu sehr wiederholt, was leider auch für einige Grafiken gilt.
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