Fable
Entwickler:
Lionhead Studios
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Xbox
Inhalt:
Ein kleiner Junge, der sein ganzes Leben noch vor sich hat, erlebt das Schrecklichste, was jemandem passieren kann. Nach dem unnatürlichen Tod seiner Familie hält ein Magier seine schützenden Hände über ihn und führt ihn zu dessen Lager. Doch welche verborgenen Wünsche und Träume schlummern in dem Kind? Wird er ein weiser Held oder der größte Schurke, den die Welt je gesehen hat?
Meinung:
Auch wenn Fable stark nach einem Märchen gebastelt scheint, gibt es gewisse Ecken und Kanten, die nicht ins Gesamtbild passen. Was es nun wirklich ist, das lässt sich schwer sagen, aber eines weiß man bereits nach den ersten Minuten: Fable ist eines der besten Adventures für die XBox. Zahlreiche, teils versteckte, Möglichkeiten liegen dem anfangs neutralen Helden zu Füßen. Man kann sich bei bestem Willen nicht von einem Ort fortreißen lassen und verspürt stets den Drang noch einmal alles abzulaufen. Da muss doch noch mehr sein…
Ich hatte eine schreckliche Kindheit Werfen wir aber erst einmal einen Blick in die Vergangenheit, an den Anfang des Spiels. Erst scheint die Welt noch in Ordnung zu sein und mit einem soeben gekauften Geschenk, wollen wir einen nahe stehenden Menschen erfreuen. Doch was ist das? Plötzlich geschieht etwas Schreckliches, das Böse sucht euer Dorf heim und macht aus dem Helden einen Waisen. Glücklicherweise nimmt sich ein barmherziger Magier eurer Situation an und verhilft euch wieder Fuß zu fassen. Doch wie geht es nun weiter? Was soll man denn mitten in irgendeinem Dorf tun? Tja, das liegt nun ganz bei euch. Ihr könnt frei entscheiden, ob ihr eure Nachbarn verhauen geht, das süße Dorfmädchen umwerbt, Hühner jagt oder einfach nur Angeln geht. Das alles und noch viel mehr ist innerhalb dieses Spieles möglich. Es gibt nahezu nichts was es nicht gibt.
Hey Kleiner, grins doch mal! Am besten setzt ihr erst einmal ein Lächeln auf oder eine böse Mine, je nachdem ob ihr einen Heiligenschein erhalten wollt oder lieber kleine Hörnchen. Jedoch werdet ihr um die Interaktion mit den zahlreichen Passanten nicht herum kommen, denn dieses Feature kann einen über Stunden hinweg faszinieren. Leute schlagen, sich entschuldigen, flirten, heiraten, randalieren, helfen… Hier spiegelt sich wirklich die eigene Seele wieder oder doch die eigene Neugier? Jedenfalls erkennt man bereits früh den Drang Fable zwei Mal durchzuspielen, nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Arten des Durchspielens, sondern auch wegen der unendlichen Detail- und Handlungsvielfalt. Kommen wir noch mal zurück zum Aussehen des Hauptcharakters. Neben den Hörnchen und dem Heiligenschein, kann man natürlich auch andere Merkmale editieren. Ein Barbier zaubert uns eine neue Frisur, beschert eine Rasur oder wir kaufen Stiefel, lassen Tattoos machen, die Optionen sind endlos.
Eine Geschichte wie im Märchen Die Hauptstory, die ihren roten Fäden im Spiel hinterlässt kann innerhalb von wenigen Stunden durchgespielt sein. Doch nach jeder neuen Etappe, wird dem begeisterten Zocker die Möglichkeit geboten im aktuellen Abschnitt zu verweilen und fortführend zu erkunden. Natürlich sollte man diese Gelegenheit nutzen, um weitere Geheimnisse dieser mystischen Welt zu erkunden. Wenn einer behauptet, dass er alles gesehen habe, was Fable zu bieten hat, dann ist das eine Lüge. Denn alleine die zahlreichen Gesten, die man im Laufe seines Lebens an den unterschiedlichsten Orten erlernen kann, nuanciertes Lachen, hinterhältige Grinsen, böse Minen und vieles mehr ermöglichen eine Interaktion mit seiner Umwelt, wie es nicht einmal die Sims in ihrer extra dafür geschaffenen Welt hinbekommen.
Schluss mit dem Gefasel Doch das Leben besteht leider nicht immer nur aus den positiven Dingen, manchmal kommt es auch zu erbitterten Kämpfen. Hierbei kann sowohl auf Nah- als auch auf Fernkampfwaffen zurückgegriffen werden. Über Markierungen der Gegner bearbeitet man stets den gewünschten Feind und kann über die unterschiedlichsten Zauber auch kurz den zu attackierenden Pöbel wechseln, um eine geballte Packung Mana auf einen hinterrücks angreifenden Charakter zu schleudern, bevor man sich dem ersten Gegner erneut zuwendet. Die Kampfsteuerung ist sehr leicht und genau ausgefallen. Bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man komplizierte Kombos mit diversen Zaubersprüchen gepaart über die Horden der Angreifer streuen.
Das Auge staunt mit Es sind nicht nur die unbegrenzten Möglichkeiten, die Fable einzigartig machen, es ist auch die liebevolle Grafik, die die Grasspitzen im Wind wirbeln lässt, die Sonne zieht ihre Bahn und taucht das Land in stetig wechselnde Farbtöne, die ihrerseits Eindruck und differenzierte Ansichten der detailreichen Landschaften bieten. Wer sich Zeit nimmt, kann Schmetterlinge auf herrlichen Wiesen beobachten oder die Aufteilung der Bäume und Sträucher bewundern. Es sieht einfach alles so täuschend echt aus. Zwar ist der Gesamteindruck der eines Cartoons, aber eines so liebevollen Cartoons, in den man sich gerne einmal hinein versetzen möchte. Steuern tut ihr euren Charakter aus der Verfolgerperspektive. Lediglich während der Benutzung des Bogens steht es dem Spieler frei aus der Ich-Perspektive zu zielen und zu schießen.
Das Ohr auch Musikalisch hat das Spiel ähnlich wie bei der Grafik nur exzellentes Material zu bieten. Je nach Situation ertönt eine passende Musik und untermalt die Verfassung des Charakters. In Kämpfen ertönt eine wilde, chaotische, klassische Musik, wohingegen sie im Dorf entspannende und relaxte Töne von sich gibt.
Fazit:
Fable ist einfach schwer zu beschreiben. Man muss es selbst einmal gespielt haben, um sich über sämtliche Details und Optionen zu informieren. Ich schwärme jedenfalls von diesem Titel und behaupte, dass die kurze Dauer des eigentlichen Story-Parts durch die zahllosen zusätzlichen Quests und Ideen mehrfach gut gemacht wird. Die eigentliche Spieldauer wird somit auf wenigstens 40 Stunden erhöht, wobei diese Zeitspanne noch immer nicht genug sein dürfte. Wer sich für Märchen interessiert, die aber stock und steif behaupten keine zu sein, oder einfach nur neugierig ist, welche der zahlreichen Versprechen letztendlich ihren Weg in das fertige Fable gefunden haben, dem ist Molineux’s Werk wärmstens zu empfehlen. Alle anderen sollten wenigstens Probespielen!
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Autor der Besprechung:
Christian Tillack
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