Es ist eine Geschichte so alt wie die Zeit. Von einer Person, die auszieht, jemanden Nahestehendes zu retten. Von einer Person, die dabei gegen ein uraltes Böses antritt, um dann am Ende die Welt zu retten. Kurz gesagt, von einer typischen Heldin!

Es war 2017, als das allererste Blossom Tales, mit dem Beinamen The Sleeping King erhältlich wurde. Das Game kriegte damals durchaus gute Bewertungen, weshalb es auch kein Wunder war, dass es 2022 eine Fortsetzung gab. Dieses Mal mit dem Namen The Minotaur Prince. Und diese wieder erhielt jetzt eine physikalische Switch-Fassung von Limited Run Games. Was wir zum Anlass genutzt haben, um uns näher mit dem Titel zu beschäftigen.

Bekentniss zu dem großen Vorbild
Das Spiel beginnt gemütlich. Mit einem Opa, der am Lagerfeuer sitzt und seinen Enkelkindern, einem Jungen und einem Mädchen, eine Geschichte erzählt. Nämlich wie einst ein altes Böse aufwachte und in einem fernen Land einen Jungen entführte. Was sich dessen Schwester natürlich nicht gefallen ließ und sich deshalb aufmachte, ihren Bruder wieder zu befreien.

Blossom Tales 2 trägt dabei seine Inspiration offen vor sich her. Das Game ist eindeutig von der The Legend of Zelda-Serie inspiriert. Und da vor allem von dem All-Time-Klassiker dem SNES-Klassiker A Link to the Past. Dieser Einfluss ist überall zu spüren.

Und es ist auch nichts Verkehrtes an der Sache, dass das Game sich so offen von dem Klassiker beeinflusst zeigt. Nicht umsonst hat jenes SNES Action-Adventure jede Menge Nachahmer, Klone und Kopien im Laufe der Jahre erzeugt. Ebenso heißt es ja, besser gut geklaut als schlecht erfunden.

Ja, aber
Doch bei Blossom Tales 2 muss man bei diesem Spruch ein „Ja, Aber...“ hinzufügen. Das Game ist gut gemacht worden. Wagt sich aber selten, auch mal wirklich etwas eigenes dem Gameplay hinzuzufügen. Stattdessen orientiert es sich sehr nahe an der Vorlage und variert diese nur leicht.

Dementsprechend verfügt die Prinzessin über einen Wirbelangriff. Wird die Gesundheit via Herzen dargestellt. Und wirkt das Layout mancher Häuser wie aus dem 16bit-Zelda übernommen. Gleichzeitig steht Blossom Tales 2 auch dazu, dass es das Abenteuer des grüngewandten Jungen als Vorlage genommen hat. An einer Stelle wird sogar eine Anspielung darauf eingebaut.

Es wäre allerdings zu kurz gegriffen, zu behaupten, dass das Spiel zu wenig innovativ sei. An dem Manko ist zwar etwas dran. Doch wenn du dich etwas näher mit dem Titel beschäftigst, fällt einem auf, dass diese Aussage so nicht ganz richtig ist.

Mut zur Änderung
Es stimmt, dass Blossom Tales 2 sich stark an A Link to the Past orientiert. Doch gleichzeitig beweist es vor allem in den späteren Dungeons Mut zu einer gewissen Innovation. Denn dann dreht es auf und kann mit herausfordernden Kämpfen und Rätseln lösen. So manches Mal habe ich mich dabei ertappt, dass ich innehalten musste und richtiggehend meine grauen Gehirnzellen anstrengte, um weiterzukommen. 

Doch ehe es so weit ist, musst du Geduld beweisen. Denn der Beginn ist sehr simpel geraten. Schon fast zu simpel. Es kann durchaus sein, dass dies viele potentielle Gamer abschreckt, die sich eher nach einer Herausforderung sehnen.

Auch ist es nervig, dass du nicht die Belegung der Knöpfe verändern kannst. Denn so hast du die Standardsteuerung, in der der Interaktionsknopf derselbe ist, wie der fürs Canceln einer Aktion und nicht für eine Bestätigung. Mit der Konsequenz, dass, wenn man nicht haarscharf aufpasst, etwas abbricht, anstatt mit jemanden zu reden.

Blossom Tales 2: The Minotaur Prince zeigt sich deutlich von The Legend of Zelda: A Link to the Past inspiriert. Was jetzt kein Manko ist, dass sich das Game deutlich dazu bekennt. Gleichzeitig beweist es im späteren Spieleverlauf, dass es, anders als die Vorlage, durchaus bereit ist, den Spieler herauszufordern. Doch um soweit zu kommen, musst du den täuschend einfachen Beginn überstehen und sich an die Steuerung gewöhnen, bei der die Tastenbelegung nicht geändert werden kann.