Genre:
Simulationen USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 49,99 €
Systeme:
PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Ich bin eingefleischter Konsolero, weshalb ich eigentlich nie neidisch auf die PC Spieler*innen schaue. Schließlich gibt es auch auf den Konsolen genügend tolle Spiele in so gut wie jedem Genre. Auf ein Spiel war ich aber doch neidisch. Denn als jemand, der Aufbau- und Wirtschaftssimulationen mag, hätte schon gerne Planet Zoo gespielt. Doch leider gab es das Spiel auf den Konsolen eben leider nicht. Zumindest bis jetzt. Denn nach viereinhalb Jahren brachte Frontier Developments nun endlich die bei mir (und vielen anderen) heißersehnte Console Edition heraus, die ich natürlich auch sofort ausgiebig auf Herz und Nieren getestet habe.
Meinung:
Wer von Planet Zoo bisher noch nie etwas gehört hat, sei hier zunächst einmal gesagt, worum es bei dem Spiel generell geht. Ganz einfach gesagt, übernimmt man hier in vier unterschiedlichen Spielmoldi (Karriere-Modus samt Kampagne, Franchise-Modus, Herausforderungs-Modus und Sandbox-Modus) alle nur erdenklichen Aufgaben eines Zoos – vom Aufbau, über die Pflege der Tiere bis hin zum wirtschaftlichen Management. So einfach, wie es sich anhören mag, ist es dann aber doch nicht. Denn im Gegensatz zum Zoo Tycoon, der ja bekanntermaßen zum Release der Xbox Series X/S veröffentlicht wurde, geht Planet Zoo bei all den Sachen sehr Tief ins Detail.
Artgerechte Gehege Da wäre als Allererstes der Bau-Aspekt. Anders als in Zoo Tycoon, welches ja bereits seit Jahren auf der Xbox Series X/S erhältlich ist, hat man hier keine vorgefertigten Gehege, die man einfach hintereinander anreiht. Stattdessen hat man hier, ganz wie in Planet Coaster, das ebenfalls von Frontier Developments stammt und auch schon seit längerer Zeit auf den Konsolen erhältlich ist, vollkommene Kontrolle darüber, was man errichten will. Von der Größe und Form, über die Architektur bis hin zum Einrichten der Gehege, kann man sich hier voll und ganz ausleben. Wer will, kann sogar ganz eigene Gebäude aus zahlreichen unterschiedlichen Einzelteilen errichten und so seinen eigenen Stil kreieren. Das Einzige, wo dran gebunden ist, sind die Bedürfnisse der Tiere. Schließlich steht hier, wie in jedem (ordentlichen) Zoo, das Wohl der Tiere an allererster Stelle. Und so sollte man, bevor man mit dem Bau oder dem Einrichten anfängt, zunächst nachschauen, welche Bedürfnisse die Tiere haben, die man vorhat in das Gehege zu setzen. Hierbei lohnt es sich auch mal, sich weitere Tierarten anzuschauen. Denn viele der Tiere haben ähnliche Bedürfnisse und können deshalb mitunter sogar in ein Gehege gesetzt werden – vorausgesetzt, sie vertragen sich miteinander. Tiere, die das gleiche Habitat bevorzugen und zum Beispiel auch in etwa gleich viel Anteile an Wasser in ihrem Gehege benötigen, können so problemlos zusammenleben.
Hegen und pflegen Mit dem Bau eines artgerechten Geheges ist es aber noch lange nicht getan. Auch anschließend wollen die Tiere gehegt und gepflegt werden. Dazu zählt nicht nur das Füttern und Reinigen der Gehege, welches man seinen angestellten Tierpflegern überlässt, sondern zum Beispiel auch das Einstellen der richtigen Temperatur eines Terrariums. Wenn es zu kalt oder zu heiß ist, schadet das nämlich so manchem Tier, woraufhin sie krank werden oder gar sterben können. Um das zu verhindern, sollte man sich also immer alle Informationen, die es zu jeder Tierart gibt, genauestens durchlesen.
Alles unter Kontrolle Aber auch damit ist noch lang nicht genug. Denn beim Management des Zoos, also dem wirtschaftlichen Part, geht Planet Zoo ebenfalls ungemein Tief in die Materie hinein. Denn hier gibt es ebenso wesentlich mehr zu tun, als einfach nur Angestellte einzustellen. Mann kann Tiere und Gegenstände erforschen sowie Tiere züchten und auswildern. Zudem kann man die Preise für alle Verkaufsstände und Shops festlegen und zig Statistiken über alle nur erdenklichen Dinge anschauen.
72 und noch viele mehr Doch noch einmal kurz zurück zu den Tieren. Von denen gibt es nämlich bereits in der Standard-Version so einige. Um genau zu sein, 72 Arten, wobei vom Afrikanischen Elefanten bis hin zum Goliathkäfer alle Größen vertreten sind. Und auch Tiere, die einem eventuell nicht sofort etwas sagen, gibt es hier. Oder hast Du schon mal etwas vom brasilianischen Riesenläufer oder den Gangesgavial gehört? Wenn nicht, dann ist hier die Gelegenheit dazu, dies zu ändern. Wer noch mehr Arten in seinem Zoo haben möchte, kann zusätzlich noch vier DLCs erwerben, die noch viele weitere Tiere ins Spiel bringen. Während das Southeast Asia Animal Pack (u.a. ist dort der Schabrackentapir enthalten) und das Wetlands Animal Pack (enthält unter anderem den wilden Wasserbüffel) auch Teil der Deluxe Edition sind, müssen das Europe Pack- DLC, in dem fünf typisch europäische Tierraten wie etwa der Alpensteinbock enthalten sind und das North America Animal Pack-DLC der einem u.a den Elch ins Spiel bringt, zusätzlich gekauft werden. Bis März 2025 werden zudem noch zehn weitere DLCs folgen, die dann noch mehr Tiere enthalten werden.
Naturnahe Darstellung und das Wohl der Gäste Was alle Tiere, egal, ob von Anfang an im Spiel enthalten oder durch DLCs dazugekauft, verbindet, ist ihre naturnahe Darstellung. Ganz gleich, ob Aussehen, Bewegungen (wobei es hier aktuell noch ein paar Probleme gibt und manche Tiere sich nicht ganz so natürlich bewegen, wie sie sollten) oder das Verhalten, wer wissen möchte, wie sich Tiere in der Natur verhalten, kann hier einiges lernen. Lernen ist ohnehin ein großer Bestandteil von Planet Zoo. Wir können die Tiere nämlich nicht nur beobachten, sondern ebenfalls tatsächlich alles Wichtige über sie lesen. Dazu gibt es nämlich extra ein sogenanntes Zoopedia, in dem zu jeder einzelnen Art alles Wichtige drin steht. Wenn wir dann alles wissen, gilt es auch, unsere Zoobesucher mit Infotafeln, Arterhaltungsschildern, Audioguides und Ähnlichen über die Tiere informiert werden. Was sich hier ein wenig überflüssig anhört, ist allerdings ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Denn genau wie ein schön gestalteter Zoo, Sitzgelegenheiten, Toiletten und Verkaufsstände, tragen auch diese Informationen dazu bei, dass sich die Besucher im Zoo wohlfühlen. Und genau das ist es, was wir wollen. Schließlich bringen die Besucher das Geld ein, mit dem wir dann den Tieren ein artgerechtes Leben bieten können.
Alles wie Du es willst Das die Tiere gut dargestellt werden, habe ich ja nun bereits gesagt. Aber das auch das restliche Spiel gut aussieht, noch nicht. Doch genau das ist der Fall. Zwar wirkt alles ein wenig Comichaft, dennoch sieht das, was man auf dem Fernseher zu Gesicht bekommt, verdammt gut aus. Vor allem, wenn man sich beim Bau seines Zoos wirklich Mühe gibt. Wer will, kann mit der Gestaltung seines Zoos nämlich unzählige Stunden verbringen. Denn genau wie die Gehege lässt sich auch der gesamte Zoo ganz individuell und nach den eigenen Wünschen errichten. Seien es verschieden Gebäude, die man frei setzen und erstellen kann; Pflanzen, Bäume und Steine, die man ganz nach Belieben stellen kann oder Wege, die man nahezu in jeder nur erdenklichen Art und Weise errichten kann – der eigenen Fantasie sind hier wirklich kaum Grenzen gesetzt. Und wer will, kann seinen Zoo ebenfalls noch mit unzähligen Dekorationen ausstatten oder Gedenktafeln für leider verstorbene Zoobewohner aufstellen. Wer selber nicht ganz so kreativ ist, kann glücklicherweise auch auf die Community setzen. Wie in so gut wie jedem Paradox-Spiel gibt es auch in Planet Zoo die Möglichkeit, Kreationen anderer Spieler*innen herunterzuladen. Neben fertigen Gehegen, Gebäuden oder Dekoelementen, kann man hier sogar bereits fertige Zoos herunterladen und mit diesem loslegen. Auch hier kann man sich stundenlang durch die einzelnen Kreationen klicken – nur der begrenzte Speicherplatz gibt einem hier ein Limit vor.
Die Frage nach der Steuerung Bei einem so komplexen Spiel wie Planet Zoo stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob das alles auch gut mit einem Controller handelbar ist. Schließlich gibt es doch sehr viele Menüs und Untermenüs und dann natürlich auch noch das Bauen. Ganz ehrlich gesagt, braucht es wirklich ein wenig, bis man sich nicht nur in den Menüs besser zurechtfindet, sondern auch die Steuerung richtig im Griff hat. Zu Anfang braucht man für jede einzelne Tätigkeit, sei es beim Bauen oder beim Blick in ein bestimmtes Menü, eine halbe Ewigkeit. Schon bald hat man aber alles besser im Griff und dann geht auch das exakte Ausrichten verschiedener Gegenstände oder die Suche nach einer bestimmten Statistik flott von der Hand.
Fazit:
Ich persönlich habe mich über viele Jahre drauf gefreut, Planet Zoo endlich auf meiner Konsole spielen zu können. Und jetzt, wo es endlich so weit ist, freue ich mich noch mehr, dass sich das Warten gelohnt hat. Zwar gibt es noch immer ein paar kleine Kinderkrankheiten (manche Tiere bewegen sich ruckartig), aber das ändert nichts daran, dass es ebenfalls auf den Konsolen eine Menge Spaß bereitet, seinen eigenen Zoo aufbauen und managen zu können. Die Möglichkeiten, die einem das Spiel bieten, sind auch auf den Konsolen nahezu grenzenlos, weshalb man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann und so viele Stunden damit verbringen kann, seinen perfekten Zoo zu erbauen. Das Einzige, was einem am Anfang ein wenig den Spielspaß raubt, ist die Steuerung. Diese ist nämlich doch recht fummelig und verschachtelt, was aber eben auch der Komplexität des Spiels geschuldet ist. Nach ein paar Stündchen hat man aber ebenso diese verinnerlicht und dann steht dem Spielspaß wirklich nichts mehr im Weg.
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