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Resident Evil 4 -uncut-

Entwickler: Capcom
Publisher: Nintendo

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 47,44 €

Systeme: Gamecube

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Nach mehrmaligem Durchspielen des neuesten Resi-Ablegers habe ich jeden Winkel erforscht und alle Schrecken heil überstanden. Die ideale Grundlage für einen etwas späten aber dafür ausführlichen Testbericht. Seit den schrecklichen Ereignissen in Raccoon City (Resident Evil 2) sind für den damaligen Rookie Leon S. Kennedy acht Jahre vergangen. In dieser Zeitspanne hat sich im RE-Universum einiges getan: Während sich der ehemalige Cop zum Agent der Vereinigten Staaten mauserte, zerbrach auch der Mega-Konzern Umbrella, der für das ganze Chaos verantwortlich war und uns mehrmals schaurige Zockerstunden bescherte. Eigentlich müsste somit der Horror endgültig vorüber sein. Weit gefehlt, denn als die halbwüchsige Präsidentochter entführt wird und Leon zu einer vermeintlich routinemässigen Rettungsaktion nach Europa, genauer gesagt in den Süden Spaniens, aufbricht, entpuppt sich dieser Routineeinsatz rasch als Auftakt einer Überlebens-Odyssee sondergleichen.

Meinung:

Kaum hat man die einleitenden Szenen hinter sich gelassen und die vorfreudig zuckenden Finger ums Pad gelegt, bekommen langjährige Resi-Veteranen gleich einen Kulturschock verpasst: Die starre Kameraperspektive wurde durch eine dynamische ersetzt und hochauflösende Render-Kulissen sind Echtzeit-Umgebungen gewichen. Zudem wurde Leons Bleispritze ein schicker Laserpointer verpasst. Sich diesen viel versprechenden Neuerungen bewusst, geht man vorsichtig und erwartungsvoll auf erste Spurensuche im wäldlichen Ambiente und trifft alsbald auf ein oberflächlich menschlich anmutendes Empfangskomitee.

Zombies sind passe, da lauert etwas viel gefährlicheres
Schnell ist klar, dass in Resident Evil 4 die mittlerweile lieb gewonnenen Zombies ihre endgültige Ruhe gefunden haben und durch viel gefährlichere und schlauere Monströsitäten ersetzt wurden. Habt ihr es anfänglich mit Dorfbewohnern zu tun, erwarten euch im späteren Verlauf okkulte Mönche, kettensägenschwingende Psychos, Söldner und grausige Mutanten-Monster. Die neue Gegnerschaft hat auf den Actionanteil einen enorm positiven Einfluss. Die Gegner rennen nämlich nicht nur auf euch zu, sondern ducken sich, halten sich die Hände vors Gesicht, um den Kugeln auszuweichen und stürzen euch auch schon mal zähnefletschend entgegen. Zudem machen euch neben völlig unbewaffneten Gegnern auch Gesellen mit Sensen, Gabeln, Schaufeln, oder Armbrust das virtuelle Leben schwer. Durch das zumeist zahlenmäßig weit überlegene Auftreten der Gegner und die außerordentlich harten Bosskämpfe wird deshalb auch beim Schwierigkeitsgrad 'Normal' sehr viel Schweiß fließen. Da ist es doch nett, dass in der europäischen Version ein leichter Schwierigkeitsgrad zur Verfügung steht, in dem es etwas gemächlicher zugeht.

Ebenfalls jungfräulich in der Serie, sind die sogenannten „Quick Time Events“. In diesen interaktiven Zwischensequenzen müsst ihr durch drücken einer bestimmen Taste diversen Fallen entgehen und Fluchtmomente meistern. So flüchtet ihr in bester Indy-Manier vor heranrollenden Felsen und haltet euch Bossgegner vom Leib. Diese Events können ziemlich an den Nerven zerren, da die entsprechende Taste recht spät angezeigt wird und diese Sequenzen oft gleich nach einer Zwischensequenz folgen. Wer also das durchnässte Pad vor einer solchen Zwischensequenz unbedacht aus den Händen legt, kann im nächsten Augenblick schon das Zeitliche segnen. Ihr seht: Der Adrenalingehalt bleibt konstant hoch.

Rästelkost und Rätselfrust
Tja, es scheint, als hätte Capcom den Fokus diesmal ausschließlich auf brachiale Action und üppige Präsentation gelegt. Der Puzzle-Anteil wurde dagegen arg vernachlässigt, nur einige wenige Placebo-Rätseln erinnern an den Kern der früheren Teile. Alle Rätsel sind entweder sofort durchschaubar oder lassen sich durch stures Probieren lösen. So müsst ihr wie eh und je Schlüssel suchen und Objekte kombinieren, um damit Türen oder verborgene Wege zu erschließen. Zudem wechseln sich simple Texträtsel mit wenig spektakulären Schiebe- und Drehaufgaben ab.

Leon hat dazugelernt
Wie bereits kurz erläutert, wurde von alten Dogmen konsequent Abstand genommen. Anstatt wie gehabt durch vorgerenderte Szenen zu wandern und das Geschehen über eine starre Kamera zu verfolgen, spielt ihr nun erstmals in vogelfreier Third-Person Ansicht. Außerdem könnt ihr nun richtig zielen. Per Analog-Stick steuert ihr Leon, was sehr akkurat und an keiner Stelle schwammig erfolgt. Auch das Zielen mittels rechter Schultertaste kommt ernorm komfortabel daher. Gegner und auch kleinste Objekt lassen sich mühelos und pixelgenau anvisieren. Die ganze Steuerung geht sofort ins Blut über und ermöglicht auch in hektischen Situationen kontrolliertes Vorgehen. So macht es einfach bösartig Spaß, den roten Punkt auf den Kreaturen wandern zu lassen und einzelnen Körperteilen eine Kugel ins Fleisch zu jagen. Bei den meisten Antagonisten können richtige Kill-Taktiken ausgeklügelt werden, umneben den martialischen Schädelplatz-Aktionen auch munitionssparend zu agieren. Denn diese ist stets Mangelware. Kommen Widerlinge trotzdem auf Tuchfühlung, kann durch blitzschnelles drücken der A-Taste eine von mehreren Befreiungsaktionen durchgeführt werden. Und wer dann doch in gesundheitliche Schwierigkeiten gerät, was sicher vorkommen wird, glaubt mir, kann sich durch altbewährtes Konsumieren verschiedenfarbiger Kräuter wieder aufpäppeln. Ist Gesund, schmeckt aber ein wenig fad, deshalb gibt es nun auch Ei und Fisch dazu. Natürlich lassen sich die Kräuter auch wieder auf unterschiedlichste Weise kombinieren, um die Heilkraft noch zu verstärken. Aber das ist nicht alles: Mit einer speziellen Mixtur, welche an dieser Stelle nicht preisgegeben wird, kann man den Energiebalken jederzeit wieder hochschnellen lassen. Außerdem erhöht sich das Gesundheitslimit mit jeder Anwendung ein bisschen, was eure Chancen gegen beharrliche Bossgegner stark verbessert. Einige von den fiesen Obermotzen sind nämlich wirklich harte Nüsse.

Ashley never Home Alone
Habt ihr die süße Ashley aufgespürt, gilt es, diese vor der üblen Umwelt zu beschützen und so marschiert ihr ab diesem Zeitpunkt als dynamisches Duo (dass ich nicht lache…ähm, ok weiter im Text) durch die Pampa. Da Ashley über keinerlei Waffen verfügt, ist es also umso wichtiger, dass ihr sie befehligen und zum Warten oder Verstecken in Kisten auffordern könnt. Ist die unbekannte Lokalität erkundet oder die Gefahr gebannt, genügt ein Pfiff und die Blondine dackelt schnellen Schrittes zu euch hin. Solche Partnerschaften sind in der Spiele-Regel zumeist eine etwas zähe Angelegenheit. So nicht bei Resi 4 - Die junge Dame folgt anstandslos jedem Befehl (Naja, fast jedem ;p) und zickt nie rum. Sind irgendwelche böse Buben zugegen, geht sie entweder brav in die Hocke oder versteckt sich verschüchtert hinter Leons starkem Rücken. Wird sie dennoch mal angegangen, muss ihr was von den schwer verdienten Gesundmachern geopfert werden. Ashleys maximale Lebensenergie könnt ihr aber ebenfalls erhöhen und euch dadurch absichern. Unter den Gegnern die Ashley einfach nur schädigen wollen, tummeln sich oftmals auch welche, die sie kurzerhand über die Schulter werfen und entführen. Reagiert ihr nun nicht fix mit einer gezielten Attacke, geht ihr mit einem resignierenden „Oh no“ in die ewigen Jaggründe ein bzw. das Spiel gilt als verloren. Die Bedienung ist in Duo-Phasen sowie Ashley`s Solo-Tour (ja auch die gibt es) rundum gelungen.

Starker Mann braucht noch stärkere Waffen
Um dem Gegneransturm Herr zu werden, gibt’s natürlich ein adäquates Ballermänner-Arsenal, das wohl umfangreichste aller bisherigen RE-Spiele. Manche, aus den Vorgängern geläufige Friedensstifter sind der Umstrukturierung der Serie trotzdem zum Opfer gefallen. Die Wummen werden euch von einem mysteriösen und vielerorts anzutreffenden Händler zu teils fairen, teils horrenden Preisen feilgeboten. Nun könnt ihr euch aber nicht nur Waffen kaufen, sondern diese erstmals auch in verschiedenen Stufen aufwerten, und zwar in den vier Kategorien Kapazität, Ladegeschwindigkeit, Feuerkraft und Schussgeschwindigkeit. Als Sahnehäubchen könnt ihr das bis zum Anschlag aufgewertet Modell in ein Spezialupgrade überführen und somit das Schießeisen perfektionieren. Damit läßt sich nicht nur die Effektivität der Waffen steigern, sondern auch deren Verkaufswert. Ihr könnt nämlich alles was ihr besitzt an den Händler verkaufen, um wiederum bessere Ausrüstung erstehen zu können. Um ordentlich shoppen zu können, braucht ihr jedoch Gold, was ihr bei erlegten Gegnern oder in zerschlagenen Fässern und Kisten findet. Daneben gibt es noch spezielle Schätze die besonders wertvoll sind und euer Budget beinahe zum Überlaufen bringen. Die altbekannten Item-Kisten sind jedoch entfallen und ihr könnt auch keine Items ablegen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu benutzen, wie es etwa in Resident Evil Zero noch der Fall war. Stattdessen habt ihr für alle Schätze und sonstigen Items wie Schlüssel unlimitierten Platz. Die Waffen und gewöhnlichen Items hingegen, müsst ihr in einen Koffer zwängen. Um euch vor Platzmangel zu bewahren, könnt ihr für teures Geld größere Koffer erkaufen, um euer Sammelsurium zu verstauen. Die Idee mit der neuen Itemverwaltung ist ziemlich praktisch und unkompliziert. Zudem kann nun als Folge der entfallenen Speicherbänder bei jeder Schreibmaschine so oft wie gewollt, gespeichert werden.

Ein optischer und akkustischer Hochgenuss
Die stärkste Seite von Resident Evil 4 ist in jedem Fall die Grafik. Insbesondere die Charaktere sind enorm detailreich gestaltet und die Bewegungsabläufe sind sehr realitätsnah. Unter den Figuren ist Hauptcharakter Leon aber mit Abstand am schönsten getroffen. Die immens hohe Anzahl angewandter Polygone bei ihm, lassen faktisch jede Faser seines Körpers bzw. Kleidung erkennen. Ein beweglicher Pistolengurt und annähernd einzeln erkennbare Haare sind das i-Tüpfelchen. Daneben überzeugen geniale Witterungsgrafiken wie prasselnder Regen, spiegelnde Pfützen und heiß-grelle Blitze. Auch viele nette Partikel- und Feuereffekte sorgen für eine schöne Atmosphäre. Das 16:9 Format sorgt dazu für das nötige cineastische Feeling, kann aber besonders bei kleineren TV-Geräten ohne jegliche Breitbild Funktion einen etwas kleinen Bildausschnitt bedeuteten, wodurch wiederum eine Menge Atmosphäre flöten geht.

Noch was zum Spaltter-Faktor: Im aktuellen Teil geht es wahrlich sehr blutig und brutal zu, der rote Lebenssaft sprudelt nur so und die immer wieder explodierenden Schädel sind auch nicht ohne. Das schlägt sogar den auf der PSone indizierten 2. Teil. Das Spiel gehört definitiv nicht in Kinderhände. Die atmosphärische und teils morbide Hintergrundmusik sowie sämtliche Soundeffekte, viele der Gegner geben verstörende und einschüchternder Laute von sich, halten das Sound-Niveau konstant hoch, während die englische Synchronisation, die glücklicherweise erhalten geblieben ist, das Film-Flair der Zwischensequenzen positiv hervorhebt.

RE 4 ist nicht gleich RE 4
Nun zu einem Punkt, der die Gemüter verständlicherweise erhitzt hat: In der deutschen Version sind nämlich die zwei Boni-Spiele “Assignment Ada“ und “The Mercenaries“, welche euch eigentlich nach einmaligen Durchzocken erwarten, gestrichen worden. Ersteres ist eine Art Überlebensparcours auf dem Insel-Komplex mit Ada Wong. Als Belohnung für das Bestehen dieser Mission winken die enorm durchschlagenden Wummen „Chicago Typewrite“ und „Handcannon“. Im zweiten Bonusspiel gilt es, alles abzuballern, was einem vor die Flinte kommt und den Highscore in einer bestimmten Zeit zu knacken. Um die nötige Punktzahl zu erreichen sind in den vier Maps zahlreiche Zeiteinheits-Goodies zu finden, welche euch wieder etwas Luft bis zur Deadline verschaffen. Als Geschenk winken hier Ada, Krauser, Hunk und Wesker.

Grund für den Eingriff: Als die USK im letzten November die deutsche Version prüfte, waren die Bonus-Games noch nicht enthalten. Um einer etwaigen Indizerung vorzugreifen, wurden diese kurzfristig noch rausgenommen. Darum auch die um eine Woche verschobene Veröffentlichung.
Ach Gottchen, die USK versteht es vortrefflich uns das Gamer-Leben in regelmäßigen Abständen zu versauen. Hardcore – Fans, die bisher aufgrund dessen noch nicht zugriffen, können sich an einen Import-Händler wenden. Die komplette Version ist in der Schweiz und in Österreich nämlich problemlos erhältlich.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Mario Näf Capcom hat das geschafft, was Konami mit Silent Hill 4 nicht gelang: Das Entwicklerteam um Shinji Mikami war mutig genug einen Stilbruch zu wagen und ein angestaubtes Spielkonzept, das zwar immer noch seine Anhängerschaft hatte, konsequent auseinander zu nehmen und mit frischen Komponenten wieder zusammenzusetzen. Es brauchte bis zum Endprodukt auch etwa vier Anläufe! Die neuen, gewiefteren Gegner und das neue dynamische Kampfsystem und der deutlich actionorientiertere Spielverlauf heben das Genre in ungeahnte Höhen. Zudem punktet der nie da gewesene 20-stündige, schnörkellose Edel-Horror, durch reichlich Abwechslung. Die Story ist ergo nicht gerade das gelbe vom Ei und etwas platt ausgefallen. Einigen wird wohl auch die geballte Action, die auf Kosten des früheren Suspense-Flairs Einzug in die Serie gehalten hat, nicht schmecken. Dennoch: Dieses Spiel gehört einfach in jede ernstzunehmende Spiele-Sammlung, außer ihr habt eine Allergie gegen geballte Action. Basta!

Resident Evil 4 -uncut- - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Mario Näf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.25 Grafik: 9.50
Sound: 9.25
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.00
Wertung: 9.25
  • Geballte 20-stündige Horror-Action
  • (Alb-)Traum-Optik
  • Famose Soundkulisse
  • Riesiges Waffenarsenal
  • Kinderleichte Steuerung
  • Schwächelnde Story
  • linearer Spielaufbau
  • 16:9 Format (kleine TV`s)
  • Banale Rätsel

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Rezension vom: 09.05.2005
Kategorie: Action
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