Empire Earth 2
Entwickler:
Sierra Entertainment
Publisher:
Sierra Entertainment
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Anforderungen:
Windows98/ME/2000/XP, 1,5GHz Intel Pentium oder vergleichbarer AMD Athlon, 256MB RAM Arbeitsspeicher, 1,5GB freier Festplattenspeicher
Inhalt:
Seit vor fast 15 Jahren „Sim City“ und „Die Siedler“ auf den Videospielmarkt erschienen, hat sich auf dem Sektor Strategiespiele einiges getan. Neue Serien haben sich etabliert, wie etwa C&C, das richtungsweisend war, Age of Empires, das großen Anklang fand oder Anno 1602, das zahlreiche Preise einheimsen konnte. Vor 3 Jahren trat ein Spiel in das Licht der Öffentlichkeit, das das Genre um einige originelle Punkte erweitern konnte, da es sich nicht ausschließlich auf eine Epoche versteifte, sondern dem Spieler die Möglichkeit gab sich durch die Weltgeschichte zu spielen. Jetzt steht der zweite Teil dieser Serie in den Startlöchern und will wieder mit netten Features punkten. Ob „Empire Earth 2“ aber wirklich der erhoffte Überstrategiehit ist, werden wir gleich erfahren.
Meinung:
Im Zeitalter von Grafikhypes wie Half-Life 2 oder Doom 3 sind die Erwartungen unter Zockerfans enorm gestiegen. Selbst bei Strategiespielen liegt spätestens seit "Act of War" die Messlatte sehr hoch. "Empire Earth 2" kann zwar mit hübschen Effekten aufwarten, leider ist aber nur Standartgrafik herausgekommen. Da wäre mehr drin gewesen.
Der Sound ist dafür recht gut gelungen. Für jede Epoche haben sich die Entwickler etwas Passendes ausgedacht. Überragendes ist aber auch hier nicht dabei, da wurden Strategiespieler schon mit besserem versorgt (etwa „Die Siedler“ oder C&C: Generäle). Was bleibt, ist eine durchschnittliche Präsentation, die aufgrund der großen Konkurrenz nicht wirklich punkten kann. Dafür besitzt „Empire Earth 2“ umso mehr spielerische Schmankerl. 5000 Jahre Menschheitsgeschichte Die Szenarien von "Empire Earth 2“ umfassen knapp 5000 Jahre Menschheitsgeschichte. Aus vierzehn Völkern darf der Spieler wählen und jedes hat seine eigene Geschichte. Insgesamt besteht die Möglichkeit in den fünfzehn Epochen die wichtigsten Stationen der Weltgeschichte nachzuspielen. Allein die deutsche Kampagne umfasst 8 Missionen.
Unter den verschiedenen Zeitabschnitten finden sich unter anderem eine Art Steinzeit, das Mittelalter mit seinen Kreuzrittern und das Atomzeitalter. Die Epochen spielen sich recht unterschiedlich. Da "Empire Earth 2“ in Zusammenarbeit mit „Brockhaus“ entwickelt wurde, dürfte die Authenzität der verschiedenen Epochen gewährleistet sein.
Mehr Kontrolle Die Steuerung wurde im Vergleich zum Vorgänger erweitert und bietet mehr Kontrolle über das Geschehen auf dem Bildschirm. Der Schlachtenmanager ist zwar ganz hilfreich, was sich aber als wirklich sinnvoll erwiesen hat, ist die Bild-in-Bild Funktion, die dem Spieler ermöglicht, das Treiben der virtuellen, sich duellierenden Völker fast perfekt zu koordinieren.
Heftiger Schwierigkeitsgrad Multyplayer Fans werden sich freuen, denn neben dem Singleplayer - Modus kann der geneigte Spieler auch off- oder online gegen ein paar Freunde (King of the Hill, Conquest, Hot Spots) antreten. Man sollte allerdings immer die „richtigen Antworten“ auf gegnerischen Angriffe parat haben, denn eine unüberlegte Attacke überlebt man selten.
Generell hat man das Gefühl, dass in den Mehrspieler – Modus mehr Zeit investiert wurde, als in die eigentlichen Kampagnen. Die sind zwar gut gemacht, aber nicht optimal ausbalanciert. Somit kommt Frust auf, da man eine Mission 5 mal spielen muss, um sie endlich zu absolvieren. Ein kontinuierlich ansteigender Schwierigkeitsgrad hätte dem Spiel gut getan. Die meisten Herausforderungen sind für ungeübte Spieler kaum lösbar.
Gerade bei der D-Day Mission (die Alliierten landen am berühmten Kriegsstrand in Frankreich) wird der Spieler an die Grenzen seines taktischen Könnens getrieben und nicht selten heißt es nach einer halben Stunde „noch mal von vorne anfangen“, weil der Gegner übermächtig ist. Das hat dann auch nichts mehr mit künstlicher Intelligenz zu tun, sondern kommt mir nur noch unfair vor.
Fazit:
Wer ganz ausgehungert nach einem neuen Strategiespiel sucht, ist bei
„Empire Earth 2“ richtig. Mit knapp 40 Stunden Umfang und etlichen
Missionen kann das Spiel über einen längeren Zeitraum motivieren. Vor
allem der Mehrspielermodus wird dafür sorgen, dass das Spiel nicht nach
einer Woche gleich wieder in der Ecke landet.
Anfängern seien jedoch gewarnt, da es trotz der Originalität des Titels
zu üblen Frustmomenten kommen kann, somit wäre ein Konkurrenztitel wohl
eher zu empfehlen, auch aufgrund der Tatsache, dass die Grafik nicht
auf der Höhe der Zeit liegt.
Was dem Titel aber fehlt, macht er durch Spielbarkeit und Spieltiefe
wieder wett. Fortgeschrittenen Strategiefans ist der Titel auf jeden
Fall zu empfehlen (Multiplayermodus sogar uneingeschränkt), vorheriges
Probespielen ist aber nie falsch.
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Autor der Besprechung:
Matthias Olschewski

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