Thrillville - Verrückte Achterbahn
Entwickler:
LucasArts
Publisher:
LucasArts
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
DS, PC, PlayStation 2, PSP, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Wenn Rollercoaster Tycoon auf Theme Park trifft, findet man sich schnell in Thrillville wieder. Der zweite Teil von LucasArts' Themenpark-Simulation mit
dem Beinamen Verrückte Achterbahn bringt nicht nur die Fahrgondeln von Schienen runter.
Meinung:
Wie schon im ersten Thrillville hat Professor Mortimer keine Kosten und Mühen gescheut, um fantastische Fahrgeschäfte zu entwickeln. Als treusorgender Neffe
oder Nichte liegt es an euch, die dazugehörigen Freizeitparks in Schuss zu halten und die Konkurrenz auszubooten. Dafür lauft ihr mit einem Avatar, den man
vor Spielbeginn aus einer Vielzahl Charaktere auswählen und relativ individuell anpassen kann, direkt durch den Park und leistet eure Arbeit vor Ort. Eure
Aufgabe ist es, mit den Gästen zu reden, die richtigen Fahrgeschäfte zu errichten, das Personal einzustellen, es zu trainieren und verrückte Achterbahnen
zu konstruieren.
Kundennähe Jeder der wählbaren Parks hat einige Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, um ihn zur Perfektion zu bringen. So muss man mit
Kritikern fertig werden, die entweder bestochen oder einfach nur überzeugt werden wollen, dass dieser Park der beste ist. Leider gibt es in Gesprächen nur
wenige Möglichkeiten zur Auswahl, von denen die richtige, freundliche sehr leicht zu ersehen ist, da die anderen zumeist grob beleidigend sind. Von den
Gästen erfährt man anhand von Statistiken, welche Fahrgeschäfte gefordert werden oder ob es an Sauberkeit mangelt. Manche Besucher wollen auch einen kleinen
Wettkampf in einem der Minispiele austragen, wo es einen vorgegebenen Highscore zu knacken gilt, um zu bestehen.
Bullet Ride Die Attraktionen stellen einen Teil der Minispiele in Thrillville dar. Nachdem sie platziert sind, bringen sie nämlich nicht
nur Geld ein, sondern können auch von euch selbst genutzt werden. Ob ihr nun auf einem Motorrad eine Stuntshow fahrt oder im Ring gegen einen Roboter boxt,
ist dabei egal. Alle Spiele sind schnell zu erlernen und machen ziemlichen Spaß. Weitere Minispiele verstecken sich in der Fortbildung von eurem Personal.
Ihr könnt Entertainer einstellen, deren Fortbildung ein Rhytmus-Tanzspiel ist, Platzwarte, mit denen man Dreck wie in einem Shooter per Fadenkreuz aufsaugen
muss, Mechaniker, die Rohre verlegen und Schaltkreise verbinden und Verkäufer, deren Spiel aus irgendeinem Grund eine Variante von Puzzle Bobble ist.
Die Achterbahn Herzstück des Spiels sind jedoch die Achterbahnen. Die Besonderheit hier wird in dem Original-Untertitel "Off the Rails"
deutlich, denn es geht wirklich von den Schienen runter. Onkel Mortimer at seltsame Features für die Achterbahnen erfunden, die als Wow-Effekt bezeichnet
werden. Da wird der Wagen beispielsweise von einem Pendel von einem Ende der Bahn zur anderen transportiert oder man fährt durch eine kleine Mauer. Der
Bahnenbau wird in einem Extra-Bildschirm vorgenommen und relativ einfach auszuführen. In einem Tutorial werden alle wichtigen Aspekte wie Steigungen, steile
Abfahrten zum Geschwindigkeitsabbau und eben der Wow-Effekt erklärt. Wichtig ist neben dem Nervenkitzel der Bahnen auch der Schwindel-Faktor, welcher die
Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit der ein Gast sich sein Essen noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Aber dafür hat man ja die Putzkolonne mit ihrem
Shooter-Minispiel. Auch die Achterbahnen kann selbst befahren und sich dabei auch seinen Platz frei aussuchen.
Geldspeicher Dass Thrillville keine Wirtschaftssimulation sein will, ist schnell erkennbar. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die
Attraktionen im Park selbst auszuprobieren und die Minispiele zu spielen als dass man sich um die wirtschaftlichen Aspekte kümmern muss, denn für jede - wirklich jede - Aktion
gibt es Geld, . Habt ihr mit jemandem gesprochen? Super, hier, Geld. Mit einer Attraktion gespielt? Kein Problem, nimm ein wenig Geld. Ein
bißchen durch die Gegend gelaufen? Alle Achtung, damit hast du dir Geld verdient. Pleite gehen ist also keine Option. Außerdem wird durch die Missionen in
den Parks genauestens erklärt, was man bauen soll und mit wem gesprochen werden muss, um eine gute Wertung zu erhalten. Sollte man diese Person oder die
Attraktion nicht finden, darf man sich aus dem Missionsbildschirm auch direkt hinteleportieren lassen.
Parkatmosphäre Grafisch bietet der Titel ein solides Mittelmaß. Die Charaktermodelle der Kunden und Avatare wirken ein wenig klobig und
die Grafik in den Attraktionsspielen ist auf Arkaden-Niveau. Dafür hat man eine ordentliche Weitsicht und in den verschiedenen Parks eine Menge Abwechslung.
Der Sound bringt das Flair eines Freizeitparks gekonnt herüber, da man unentwegt die Menschenmassen hört. Geht man an einer Achterbahn vorbei, hört man auch
die vorbeifahrenden Gäste inklusive Dopplereffekt. Die Steuerung ist bei der freien Bewegung im Park selbst ein wenig hakelig und variiert von Minispiel zu
Minispiel von "ganz gut" bis "bewirke ich eigentlich etwas?".
Fazit:
Leider weiss man nicht so genau, was mit Thrillville - Verrückte Achterbahn anzufangen ist. Die Minispiele sind durchaus nett und unterhaltsam
geraten, fesseln allerdings nicht wirklich lange an den Bildschirm. Außer den Spielen hat der Titel aber kaum etwas zu bieten. Der Simulationsmodus ist viel
zu leicht und unmöglich zu verlieren, die Grafik ist auch nicht gerade der Hammer und die Steuerung durchwachsen. Zwar dauert es schon einige Stunden,
bis man alle Parks perfektioniert hat, aber die Aufgaben beginnen schnell, sich zu wiederholen und den x-ten Müllmann mit dem immer gleichen Minispiel
fortzubilden, macht irgendwann auch keinen Spaß mehr.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

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