Age of Empires III - The Asian Dynasties
Entwickler:
Microsoft Game Studios
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit
Anforderungen:
1,4 GHz, 256 MB RAM, 64 MB Grafikkarte
Inhalt:
Letztes Jahr erschien im November das erste Add-on The Warchiefs zu Microsofts erfolgreichem Strategiespiel Age of Empires III. Nun ist das zweite Add-on erschienen. Ob The Asian Dynasties das Zeug zum Hit hat, erfahrt ihr jetzt.
Meinung:
Es war vorauszusehen, dass es noch ein Add-on geben würde. Doch was soll eine bereits gute Strategiereihe noch bereichern? Nach der amerikanischen Kolonisation im Hauptspiel und den Indianerstämmen in der ersten Erweiterung The Warchiefs gesellen sich nun Asiaten in den Kampf um die Weltherrschaft. China, Japan und Indien betreten als neue Großmächte das Schlachtfeld und fahren viele verschiedene Einheiten und Gebäude auf.
Wenig Neues Es gibt sehr viele neue Einheiten, doch bei näherer Betrachtung stecken hinter den meisten davon nur eine andere grafische Darstellung und eine andere Bezeichnung. Das alte Schere-Stein-Papier-Prinzip wurde beibehalten und die neuen Einheiten finden nur ihren Platz darin. So sind die mächtigen indischen Kriegselefanten genauso gegen Infanterie gut wie ihre europäischen Pendants. Die neuen Späher der Inder sitzen zwar auf Elefanten, doch statt von Hunden werden sie eben von Tigern begleitet. Das beigelegte Handbuch ist somit relativ dünn und auch die der Strategiereihe stets beiliegende Klappkarte, die wieder eine sehr gute Übersicht über sämtliche Gebäude, Einheiten und Technologien ermöglicht, ist relativ klein ausgefallen.
Konsulate, Export und Wunder Wer sich vom Add-on Wunder erhofft, wird etwas enttäuscht sein. Die wenigen Neuerungen im Spiel sind Konsulate, die gebaut werden können, und der neue Rohstoff "Export". Export wird automatisch von Dorfbewohnern erzeugt, sobald die alten Rohstoffe abgebaut werden. Im neuen Konsulat-Gebäude kann dann aus vier Parteien gewählt werden, die unterschiedliche Boni bieten. So werden beispielsweise die Chinesen von Briten, Russen, Deutschen oder Franzosen unterstützt. Je nach Wahl liefert der ausgewählte Partner Einheiten, Gebäude oder auch Technologien gegen bestimmte Mengen an Export. Das klingt nicht nur einfach, es ist leider auch so. Inder verfügen somit z.B. auch über die britischen Rotröcke und die Japaner über holländische Banken. Mögliche Schwächen werden somit wieder ausgeglichen.
Wunderbar Doch es gibt tatsächlich Wunder in Microsofts zweiter Erweiterung. Diese Gebäude werden von den drei neuen Fraktionen China, Japan und Indien gebaut und sind nötig, um in die nächste Epoche aufzusteigen. Jedes Wunder hat verschiedene positive Nebeneffekte. So können spezielle Einheiten gebaut oder die Sammelrate der Dorfbewohner im näheren Umkreis erhöht werden. Der chinesische Porzellanturm generiert z.B. direkt Rohstoffe, während das Taj Mahal sämtliche Kämpfe für einige Sekunden unterbinden kann. Natürlich dauert es wieder etwas, bis das Wunder von Taj Mahal erneut genutzt werden kann, doch taktisch kann es dem Gegner eine exzellente Angriffsposition mit einem einfachen Mausklick vermiesen.
Grafik, Sound, Einzel- und Mehrspielermodus Die neuen Fraktionen haben ihren eigenen Look bekommen und auch neue Karten gibt es. Asiatische, versteht sich. Auch die Soundstücke wurden angepasst und das musikalische Hauptthema klingt nun asiatisch angehaucht aus den Lautsprechern.
Im Einzelspiel können drei neue Kampagnen gespielt werden, die teiweise auf historischen Ereignissen basieren und ansprechend gestaltet wurden. Der Mehrspielermodus erhält drei neue, sehr ausgeglichene Fraktionen. Da am alten Prinzip nicht gerüttelt wurde, fallen Mehrspielerschlachten kaum unausgeglichen aus. Lediglich an das neue Prinzip der Nahrungsbeschaffung muss man sich gewöhnen, denn die Inder benötigen nur Holz für neue Dorfbewohner und heilige Kühe liefern kontinuierlich Erfahrungspunkte, während Japaner aus Schreinen ein Zusatzeinkommen erhalten. Die Chinesen unterscheiden sich zu den bisherigen Fraktionen in der Armeeausbildung: Konnte bislang jeder Soldat einzeln in Auftrag gegeben werden, erschaffen die Chinesen gleich ganze Banner durch Massenproduktion.
Fazit:
The Asian Dynasties erweitert Age of Empires III zwar, doch verbessert wird das Spiel dadurch nicht wirklich. Die alte Grafik merkt man dem Strategietitel inzwischen deutlich an und auch der Zoomfaktor lässt zu wünschen übrig, doch dafür läuft das Spiel auch auf schwächeren Rechnern noch sehr gut. Dass Fernkampfkavallerie noch immer nicht aus vollem Galopp schießen kann, macht Kämpfe relativ statisch und Hit-and-Run-Taktiken werden meist etwas ausgebremst. Für Sammler und Fans der Serie ist das Add-on sicher ein Muss, doch wer vom alten, wenn auch guten Spielprinzip genug hat, sollte sich anderweitig umsehen.
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Autor der Besprechung:
Ralph Traber

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