Spore - Wilde Kreaturen
Entwickler:
Maxis Software
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
37,95 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Wie gemein! Kaum kriecht man aus der Ursuppe, schon entführt da jemand Freunde und Verwandte. Sogar klein Ogee nimmt er mit. Aber wenigstens ihn werde ich retten.
Meinung:
Auf dem PC war Spore eines der meist erwarteten Spiele der jüngsten Zeit. Das Konzept, ein eigenes Volk von der Ursuppe bis ins Weltall zu führen und dort gegen die Völker von anderen Spielern antreten zu lassen, klang originell. Konsolenseitig wurde bisher nur Nintendos Handheld von Maxis bedacht. Mit der PC-Fassung hat die DS Ausgabe allerdings nicht mehr viel zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit: Du kannst aus verschiedenen Bausteinen deine eigene Kreatur erschaffen. Was beim PC jedoch in eine Simulation eingebaut wurde, wird auf Nintendos Handheld als Action-Adventure adaptiert. Und dies kann man durchaus als gelungen bezeichnen.
Jetzt gehts los Zu Beginn des Spiels bist du eine einfache Amöbe. Du hast weder Arme, Beine oder einen Mund. Die Kreatur ist also vollkommen hilflos. Um an die nötigen Körperteile zu kommen, musst du diverse Aufgaben erfüllen: Freundschaft mit anderen Kreaturen schließen, Nester befreien, die Welt erforschen oder Gegner besiegen.
Freunde fürs Leben Freundschaften sind für deinen zukünftigen Weg sehr wichtig. Triffst du auf eine dir wohlgesonnene Kreatur und stößt den Sozialruf aus, steigen über ihr lächelnde Gesichter auf, die du mit dem Stylus wieder nach unten ziehen musst. Das nennt sich Knuddeln. Dies geschieht mehrere Male und mündet anschließend in einem Tanz, der als Rhythmus-Minispiel zelebriert wird. Aus einer Blüte steigen Kreise auf, die in vier unterschiedliche Richtungen wandern. Die musst du exakt dann berühren, wenn sie ihren Endpunkt erreichen. Was anfänglich noch recht einfach ist, wird später immer schwerer. Der Rhythmus wird schneller und es steigen immer mehr Kreise auf. Ungeübte oder solche, deren Rhythmus-Gefühl eher unzureichend ist, brauchen sicher mehrere Anläufe bis sie Freundschaft geschlossen haben.
Nester spielen bei deiner Fortentwicklung eine wichtige Rolle. Sie dienen als Rücksetzpunkte und als Möglichkeiten, dir einen neuen Körper zu gestalten. Anfänglich sind die Nester noch frei und aktiv. Je weiter du im Spiel fortschreitest, desto mehr inaktive findest du. Um sie zu aktivieren, musst du mit allen Kreaturen, die in der allernächsten Umgebung sind, Freundschaft schließen oder sie alle besiegen. Später gibt es auch Nester, die von Tentakeln befallen sind. Befreist du sie davon, findest du oft einen Bonus wie ein ausrüstbares Körperteil.
Evolutionäres Design Nun darfst du dich austoben und nach Belieben neu gestalten. Dabei haben die diversen Körperteile unterschiedliche Funktionen: Augen sind wichtig, wenn es ums Knüpfen von sozialen Kontakten geht, Mund und Arme helfen beim Kämpfen, Beine dienen der Verteidigung. Im Laufe des Spiels wirst du auf besondere Körperteile stoßen, die dir die Möglichkeit bieten, dich im Kampf zu heilen oder Feuer zu spucken. Doch das kostet Energie. Je nachdem, was für Körperteile du zusammengestellt hast, regenerierst du dich schnell oder langsam.
Auch die Nahrungsaufnahme ist nicht unerheblich. Du kannst ein Fleisch-, ein Pflanzenfresser oder beides sein. Wichtig ist, wie gut du deine Nahrung verwertest. Wenn du ein schlechter Kostverwerter bist, bringt dir deine bevorzugte Nahrungsquelle kaum neue Gesundheit. Wenn dir der Platz am Grundkörper ausgeht, kannst du später einen neuen auswählen. Diverse Verschönerungen, wie zum Beispiel Rückenplatten gibt es ebenfalls. Allerdings dienen sie nur der Eitelkeit.
Leider verfügt die Kreatur nur über eine begrenzte Anzahl an Körperpunkten, die sich jedoch bei einem Levelaufstieg vermehren. Letzterer erfolgt immer dann, wenn du, ganz im klassischen RPG-Stil, genügend Erfahrungspunkte gesammelt hast. Die gewinnst du nicht nur durch Kämpfe sondern auch durch das Erfüllen von Aufgaben. Diese sind vielfältig und abwechslungsreich gestaltet. Mal musst du für eine befreundete Kreatur gefrorene Fische holen, mal Begrenzungssteine zu einer verfeindeten Spezies zerstören. Keine Aufgabe gleicht der anderen und es wird viel Abwechslung geboten. Dabei spielen die Körperteile eine wichtige Rolle. Wenn du zum Beispiel die Fische holen willst, brauchst du Beine, die es dir ermöglichen, durch tiefes Wasser zu gehen, ohne dabei Schaden zu nehmen.
Survival of the fittest Natürlich kommt es früher oder später auch zu den bereits erwähnten Auseinandersetzungen. Denn es gibt nicht nur befreundete Kreaturen sondern auch solche, die dir sofort ans Leder wollen. In diesem Moment wechselt die Ansicht in eine Art Kampfarena. Wenn du Unterstützung hast, wird dir das Kämpfen etwas leichter gemacht. Falls nicht, musst du nur flink genug mit dem Stylus sein, um zu siegen. Wenn du schnell genug Striche über den Feind ziehst, fügst du ihm Schaden zu. Nach seiner Niederlage hinterlässt er Fleisch und ein Körperteil, welches du dir im nächsten Nest einfügen kannst. Allerdings darfst du nach dem Kampf nicht nur an dich denken sondern auch an deine Freunde, die ebenfalls Schaden nehmen. Diese musst du mit ihrer jeweiligen Lieblingsnahrung versorgen, damit sie wieder zu Kräften kommen. Welche das ist, wird angezeigt.
Ein Leben voller Abwechslung Der Single-Player-Modus umfasst insgesamt sechs verschiedene Welten, die du nacheinander besuchst. Wenn man alles in einer Welt finden will, vergeht einiges an Zeit. Für eine hohe Wiederspielbarkeit sorgen die diversen Auszeichnungen – zum Beispiel für eine bestimmte Anzahl an geschlossenen Freundschaften - sowie die überall versteckten Planeten-Tokens. Zehn Stück gibt es auf jeder Welt, und sie sind gar nicht so einfach zu finden.
Die Spielwelt ist komplett in 3D gehalten, die Ansicht kann man drehen und
wenden. Das ist auch notwendig, da die Kamera nicht immer
optimal steht. Maxis hat bei der Optik erst gar nicht versucht, der PC-Version nahe zu kommen. Stattdessen haben sie für den DS einen eigenen Stil entwickelt: Die Kreaturen sind komplett flach und damit in einer Art Pseudo-2D gehalten. Auf den ersten Blick sieht das etwas seltsam aus, man gewöhnt sich allerdings schnell daran. Die Musik ist stimmig und trägt viel zur Atmospäre des Spiels bei. Auch die Geräusche, die die Kreaturen von sich geben, wissen zu überzeugen.
Fazit:
Mit Spore – Wilde Kreaturen ist Maxis eine fantastische Adaption des Spore-Grundprinzips gelungen. Statt wie in der PC-Version ein eigenes Volk von der Ursuppe bis in den Weltraum zu führen, darf man auf dem DS ein klasse Action-Adventure spielen, das auch noch sehr umfangreich ist, und eine hohe Wiederspielbarkeit besitzt. Hat man sich erstmal an den eigenwilligen Grafikstil gewöhnt, besitzt das Spiel eindeutig seinen eigenen Charme. Zählt man noch hinzu, dass der Touchscreen perfekt integriert wurde, kommt man um eine Must-Have-Auszeichnung nicht herum.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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