Drawn To Life: Spongebob Schwammkopf
Entwickler:
THQ
Publisher:
THQ
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
37 €
Systeme:
DS
Inhalt:
„Drawn To Life: Mal-Held sein“ erfreut sich seit etwa einem Jahr großer Beliebtheit bei den DS-Fans. In dem fantasievollen Mix aus Action-Adventure und Jump’n’Run konnte man seinen Helden und viele Objekte der Spielwelt selbst zeichnen. Weniger heldenhaft, dafür umso feucht-fröhlicher geht es bei der Edition „Spongebob Schwammkopf und der magische Stift“ zu. Wollen wir mal sehen, ob uns die gelbe Nervensäge begeistern kann…
Meinung:
Die Story des Spiels wirkt wie eine Fortsetzung der Spongebob-Folge „Punkt, Punkt, Komma, Strich“, in der Bösewicht Kritzelbob zum ersten Mal auftauchte. Nun finden erneut magische Stifte ihren Weg nach Bikini Bottom - und Spongebobs dümmlicher Freund Patrick kann es nicht lassen, Kritzelbob zu zeichnen. Der sorgt für Chaos, macht die Stadt dem Meeresboden gleich und entführt die Bewohner. Spongebob bleibt nichts anderes übrig als vom Spieler einen Helden zeichnen zu lassen: Kritzelkopf. Aber das ist noch nicht alles, denn im Laufe des Spiels werdet ihr immer wieder aufgefordert etwas zu zeichnen. Ob Kritzelheim, Kritzelbett, Pflanzen, Loren, bewegliche Steine, sich drehende Zahnräder, Sprungbretter, Power-Ups – die ganze 2D-Plattformwelt ist bald bevölkert von den eigenen Kunstwerken.
Arschbomben Alarm In mehreren Welten, die wiederum in diverse Abschnitte unterteilt sind, springt und kämpft man sich durch Dschungel, Höhlen, versunkene Tempel und Piratenschiffe. Ja, man springt. Ich hab das ehrlich gesagt nie verstanden, denn Spongebobs Unterwasserwelt wirkt genau so, als wäre sie an Land. Tatsächlich gibt es Stellen mit Wasser, in denen man dann auch schwimmen kann. Darüber sollte man sich wohl aber nicht den Kopf zerbrechen, schließlich hat Kritzelbob die Gegend ordentlich mit Gekrakel verunstaltet und sich gleich noch einige Diener erschaffen – als würde es nicht schon genug Untiere in den Levels geben. Man entledigt sich dieser fiesen Gesellen selbstverständlich mit Draufspringen oder dem Austeilen von Hieben. Auch die beliebte Arschbombe fehlt nicht, man kann sogar Holzkisten damit zerstören - sowas gehört wohl schon zum guten Ton im Jump’n’Run-Genre.
Jump'n'Run-Fastfood Gegenstände wie Ninjastiefel zum Wandspringen, Schutzhelme, Blubberblasenkanonen und das obligatorische Quallenfangnetz helfen bei der Jagd auf Kritzelbob ebenso wie die Fähigkeit des Beschützers. In Bikini Bottom darf man sich nämlich aussuchen, ob einem Spongebob, Patrick oder gar Thaddäus zu Seite stehen soll. Das geht selten schnell von der Hand, da man zunächst X drücken und dann entweder ein Viereck, einen Kreis oder eine Linie ziehen muss.
In einem Abschnitt muss man mindestens einen Bewohner retten, um den Schlüssel für den Ausgang zu bekommen. Rettet man mehr, drei gibt es insgesamt pro Level, hat man in Bikini Bottom schneller die Möglichkeit neue Gegenstände für die Stadt und das Kritzelheim zu bekommen - schließlich will das Unterwasserörtchen wieder aufgebaut werden. In jedem Abschnitt findet man auch eine Prozentanzeige des Gekrakels, die man per Stylus entfernen kann. Geheimräume, versteckte Extraleben und zahlreiche Wege runden das Ganze ab und geben dem Spieler viele Erkundungsmöglichkeiten. Selbstverständlich darf man alle Levels ein weiteres Mal betreten, wenn man beim ersten Besuch nicht alles findet.
Bildchen dreh dich Der Schwierigkeitsgrad steigt gut an, die Levels werden der Spieldauer angemessen größer. Die Endbosse sind oft fordernd, die erforderliche Taktik ist aber schnell ersichtlich, so dass es kaum Frustmomente gibt. Hat man den Chef einer Welt besiegt, so bekommt man ein zusätzliches Herz. Geht die Energie trotzdem Mal zu Neige, hat man meist noch genug Leben parat. Solche Oneups kann man nicht nur durch ausgiebiges Suchen erlangen sondern auch in der krossen Krabbe erstehen, sie werden jedoch mit jedem Kauf teurer.
Mr. Crabs hat auch andere Dinge im Angebot, beispielsweise neue Farbpaletten und weitere Bilder für das Malbuch oder den Zeichenkurs. Auf diese zusätzlichen Modi kann man im Hauptmenü zugreifen.
Ordentliche Technik Die Grafik ist witzig und passend, die Dinge, die man nicht selbst zeichnet, sind gut animiert. Die Bewegungsabläufe der Eigenkreationen beschränken sich auf Drehen, Strecken, Zoomen und ähnlichen Dingen, die man beim Super Nintendo damals „Mode 7“-Effekte nannte. Einige Figuren, wie auch der Kritzelkopf, bestehen jedoch aus mehreren, sich überlappenden Bereichen, die unabhängig voneinander bewegt werden, und beim Zeichnen auch deutlich markiert sind.
Die Musikuntermalung kann man gut und gerne als nebensächlich betrachten. Es ist sogar ein Soundmenü freischaltbar, obwohl sich die meisten Stücke sehr ähnlich anhören. Dafür gibt es technisch nichts zu meckern, auch die klassische Steuerung in Kombination mit dem Stylus geht gut von der Hand. Das Multiplayerspiel konnte nicht getestet werden, da es leider keinen Einzelkartenmodus gibt.
Fazit:
"Drawn To Life: Spongebob Schwammkopf und der magische Stift“ ist kein Mario, auch wenn man sich schamlos beim berühmten Klempner und seinen Hüpfkollegen bediente. Den Innovationsbonus des Vorgängers kann man dennoch anteilsmäßig anrechnen, schließlich wird dieses Spiel dank dem immer noch beliebten Titelhelden wahrscheinlich einige Käufer mehr erreichen. Die werden dann auch ihren Spaß damit haben, denn unter dem Strich ist der Titel ein Fastfood-Hüpfspiel wie aus dem Lehrbuch, das obendrein die Touchfähigkeit des DS auch noch sehr gut nutzt. Man kann den Entwicklern zwar vorwerfen, dass es so gut wie alle Elemente
schon in zig anderen Spielen gab, aber nicht, dass man diese nicht gut
umgesetzt hat.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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