Littlest Pet Shop: Frühling
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40,00 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Schon lange haben Hasbros kleine Sammeltierchen mit dem Wackelkopf und den riesigen Kulleraugen die Kinderzimmer erobert, und seit einiger Zeit tummeln sich die Littlest-Pet-Shop-Kreaturen auch auf Nintendos Konsolen. Mit Littlest Pet Shop: Frühling erscheint nun nach Winter, Dschungel und Garten das vierte Spiel für den Nintendo DS, in dem man eine Menge Tierchen in vier Bereichen ansiedeln und mit ihnen spielen kann.
Meinung:
Inhalt sollte man von einem Spiel definitiv nicht erwarten, wenn es nur produziert wurde, um all den kleinen Mädchen, die von ihren kulleräugigen Wackelkopf-Sammelfiguren nicht genug bekommen können, eine weitere Möglichkeit zum Verpulvern des Taschengelds zu bieten. Und so präsentiert auch Littlest Pet Shop: Frühling dem Spieler nicht mehr als die Möglichkeit, seinem Sammeltrieb nachzugehen und dabei durch Minispiele das nötige Kleingeld zu besorgen, um neue Tierchen, Spielzeug und Klamotten zu kaufen.
Spielplatz und Einkaufsmeile Zu Beginn des Spiels findet man sich auf der Pet Plaza wieder, dem Zentrum des Pet Shops. Hier bekommt der Spieler seine ersten drei Tiere in die Hand gedrückt und kann anfangen, mit diesen Geld zu verdienen. Ein paar Münzen lassen sich in der Landschaft finden, andere bekommt man, wenn man bei den verschiedenen Minispielen gut abschneidet oder besondere Aufgaben bewältigt.
Auch wenn man zu Anfang einen Blick ins Tierheim werfen kann, wo man ein Häschen, ein Kätzchen und ein Hündchen bekommt, die dann wie kleine Gummibälle in einen knallbunten Zug hüpfen und zur Plaza fahren, so hat man doch keine Wahlmöglichkeit, welches Tier man aufnehmen will. Auch während des Spiels werden dem Spieler, je nach Fortschritt, die Viecher zugeteilt, für die er die Zugfahrt ins neue Heim finanzieren darf.
Von Sonnenbrillen und Hüten Ein kleines Tutorial zeigt dem Spieler Schritt für Schritt, wie er sein Startkapital in der Pfötchen-Boutique für Klamotten ausgeben kann, die das Tier im Salon anprobieren darf. Das Apartment zeigt dem Spieler Bilder von all seinen aufgenommenen Tierchen, sortiert nach den Typen „Die Stylischen“, „Die Kuscheligen“, „Die Kleinen“ usw. Auch Spielzeug lässt sich in der Boutique kaufen, welches entweder von den Tieren während sie durch die Gegend tollen genutzt wird, oder dem Spieler die Möglichkeit bietet, neue Minispiele auszuprobieren oder Herausforderungen zu bewältigen.
Im Laufe der Zeit bekommt man über den Briefkasten auf dem Touchscreen Nachrichten, die einen über das neue Angebot in der Boutique, oder die Möglichkeit weitere Tiere zu adoptieren, informieren. Aber auch besondere Wünsche der Mitbewohner werden dem Spieler hier mitgeteilt, wie zum Beispiel das Bedürfnis eines Hündchens, mal das Laufband zu nutzen oder ähnliche Dinge, die Abwechslung in das Leben im Littlest Pet Shop bringen sollen.
Reisezeit Auch weitere Regionen können während des Spiels freigeschaltet werden. In Littlest Pet Shop: Frühling stehen dem Spieler neben dem Pets Plaza noch die Bereiche „Winter“, „Dschungel“ und natürlich „Frühling“ zur Verfügung. Jedes Gebiet kann mit Spielzeug ausgestattet werden, wobei der Spieler keine Wahl hat, welches Gerät er in welchen Bereich setzen möchte. Erst wenn alle Gebiete freigegeben sind, kann man auch auf alle Minispiele zurückgreifen. Hier entwickelt das Spiel endlich mal ein bisschen Vielfalt.
Vom Ausmalen bis zum Nüsse knacken Keines der Minispiele in Littlest Pet Shop: Frühling ist wirklich herausfordernd, dafür bieten sie doch ein wenig Abwechslung im Leben einer Tiermami. Schon vor dem eigentlichen Spielbeginn muss man einen ersten Versuch mit dem „Ausmalen“ machen, bei dem man zwischen verschiedenen Bildern wählen darf. Dieses Spiel steht natürlich auch weiterhin zur Verfügung – und mit steigendem Schwierigkeitsgrad hat man immer weniger Zeit, die feinen Flächen mit dem oft etwas unwilligen Stylus zu füllen.
Auch ein Tanzspiel, eine Schatzsuche oder ein Spiel, bei dem man Ballons abschießen oder aufpusten muss, stehen zur Verfügung, ebenso wie die Gondelfahrt über die winterliche Landschaft, das Abwehren von fallenden Nüssen oder eine Art Memory – natürlich mit Bildern der eigenen Tierchen. Nach einer kurzen Anleitung sollte eigentlich jeder Spieler die verschiedenen Regeln verstanden haben und kann mit dem Minispiel in drei Schwierigkeitsgraden loslegen. Belohnungen für eine gute Leistung bekommt man in Form von Münzen (die natürlich wieder zum Wohl des Viehzeugs ausgegeben werden sollen) und als Siegerschleifen. Man muss sich allerdings schon arg blöd anstellen – oder Pech mit dem Stylus haben, um nicht spätestens mit dem zweiten Versuch die blaue Schleife in seinen Besitz zu bringen.
AAAAAlllbert! Während es überhaupt kein Problem ist, wenn beim Einkauf oder Herumtollen mit den Viechern die Befehle über den Touchpen nicht richtig erkannt werden, so kann es doch zu einer erstaunlich irritierenden Erfahrung werden, wenn man gleich zu Beginn des Spiels bei der Erstellung des Profils oder der Benennung der Tierchen kaum die Tastatur auf dem Touchscreen benutzen kann. Ein einmal erkannter Buchstabe wird vom Spiel nämlich gern weiterhin verwendet, auch wenn man schon längst ein paar Tasten weiter drückt. Nur gut, dass man jede Namenswahl noch einmal bestätigen muss, bevor es weitergeht.
Aber auch bei den Minispielen kann es sehr lästig werden, wenn der gerade gemalte Strich, der z.B. dafür sorgen soll, dass die fallenden Früchte in den richtigen Korb purzeln, mal eben falsch erkannt wird – und nun die Blaubeeren leider zu den Erdbeeren katapultiert. Spätestens wenn man zum dritten Mal den Touchscreen poliert hat und sich sicher ist, dass weder Kratzer noch Verunreinigungen zu diesem nervigen Verhalten führen, kann einen dieses zuckersüße Spiel doch ganz schön zum Fluchen bringen. Aber nun gut, irgendwie musste ja eine Herausforderung für die ansonsten viel zu einfachen Minispiele eingebaut werden. Trotzdem dauert es nur ein paar wenige Stunden, bis man alle Tiere – von denen natürlich einige exklusiv nur in der Frühlingsvariante zu bekommen sind – adoptiert hat und jedes Minispiel mit einer blauen Schleife bewältigt wurde.
Kulleraugen, Riesenköpfe und Monstrositäten Das übertriebene Kindchenschema führt bei Littlest Pet Shop: Frühling mit den großen Köpfen und Kulleraugen auf viel zu kleinen Körpern zu einer grotesken Wirkung bei den Tierchen. So wirkt der Hamster wie ein betrunkener Nacktmull, und bei einigen Viechern darf man aufgrund der verzerrten Proportionen anfangs ein wenig raten, was da vor einem rumhüpft. Immerhin sind die Tiere in (verhältnismäßig) gedeckten Farben gehalten, was sie von der grellbunten Umgebung abstechen lässt.
Um wirklich Gefallen an der grellen Grafik, den übertriebenen Figuren und der entsetzlich quietschigen Musik (bei der man nach einer halben Stunde nur zu glücklich darüber ist, dass man sie ausschalten kann) zu finden, muss man wohl seinen zehnten Geburtstag noch vor sich haben. Doch für die kleinen Spieler, die sich in einer bunten Plastikwelt wohlfühlen und glücklich darüber sind, dass sie mit Littlest Pet Shop: Frühling auch zusammen mit drei weiteren Freunden die Minispiele erleben können, bietet sich hier die Möglichkeit, zwanzig Tiere zu sammeln und ebenso viele kleine Spiele auszuprobieren.
Fazit:
Nach den ersten Minuten, die man mit Littlest Pet Shop: Frühling verbracht hat, kommt man schnell zur Erkenntnis, dass die Anwendung des Kindchenschemas erstaunlich seltsame Effekte hat, wenn man es damit übertreibt. Kulleräugige Wesen mit riesigen Köpfen hüpfen gewollt süß in einer grellbunten Spielzeugwelt über den Bildschirm. Um mit so einer Grafik leben zu können, muss man wohl noch im Grundschulalter sein. Doch für das junge Zielpublikum bietet das Spiel mit der Möglichkeit, zwanzig kleine Tierchen zu sammeln und ebenso viele Minispiele auszuprobieren ein kindgerechtes Vergnügen, das an keiner Stelle den Spieler überfordern wird. Auch wenn schon nach wenigen Stunden alle Elemente freigeschaltet wurden, bietet die Partyfunktion dem jungen Publikum die Möglichkeit, über das gemeinsame Spiel mit drei Freunden den Spaß an Littlest Pet Shop: Frühling noch ein wenig länger zu genießen.
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Autor der Besprechung:
Konstanze Tants

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