Sie waren die Endlosen und sind doch geendet. Ihre Spuren haben sie überall im Weltraum hinterlassen und verschiedene Spezies konkurrieren darum, ihr Erbe anzutreten.
Meinung:
Neues 4X-Futter im Weltall Endlich ist es so weit! Nachdem das Spiel fast ein dreiviertel Jahr im Early Access verbracht hat, kann man es jetzt regulär kaufen. Endless Space 2 ist draußen und damit auch neues Futter für 4X-Strategiefans.
Amplitude Studios Endless-Reihe spielt in ein und demselben Universum, wobei man das nur an kleinen Details merkt. Ansonsten stehen nämlich Endless Legend, Dungeon of the Endless und natürlich auch Endless Space 1 und 2 für sich. Endless Space 2 schickt sich jetzt an, den Thron der 4X-Strategiespiele im Weltall für sich zu beanspruchen. Es gibt auch nicht viel Konkurrenz. Das neue Master of Orion war trotz guter Ansätze eine Enttäuschung und Stellaris war zwar gameplaymäßig eine Granate, doch dafür in Sachen Grafik eher enttäuschend. Beste Voraussetzungen also für Endless Space 2, sich zu beweisen.
Vielfalt in jederlei Auswahl-Hinsicht Zu Beginn eines jeden Games kann man sich zwischen acht verschiedenen Spezies entscheiden, die alle extrem unterschiedlich sind. Da ist das militaristische Terranische Imperium, die eher industriell veranlagten Riftborn oder die pazifistischen Unfallen. Jede dieser Rassen unterscheidet sich nicht nur optisch, sondern auch spielerisch voneinander. Bei den Riftborn gibt es zum Beispiel keinen natürlichen Bevölkerungszuwachs, der muss gebaut werden, derweil die Unfallen nur dann andere Sonnensysteme kolonisieren können, wenn diese in ihr Geflecht eingebunden sind.
Das sorgt dafür, dass die Spielweise sich von Volk zu Volk stark unterscheidet. So muss man bei den Unfallen nicht wiederholt Kolonisierungsschiffe bauen, während die wissenschaftlich geprägten Sophons keine Sonden ausschicken müssen, um die nächsten Sonnensysteme zu erkennen und anzufliegen. Es sind solche kleinen Unterschiede, die am Ende dafür sorgen, dass man immer und immer wieder zum Spiel zurückkehren wird.
Die Opposition stärken, die eigene Regierung schwächen Wie man es auch aus dem Endless Legend-Spiel her kennt, hat man auch in Endless Space 2 zusätzlich zum Managen des eigenen Volkes auch noch diverse Quests zu absolvieren. Dabei reichen die Arten von Missionen, die es zu erledigen gilt, von dem Auffinden der legendären Akademie, mit der man eine Übersicht über alle Helden im Spiel erhält, über Spezies-spezifische Missionen bis hin zu kleineren Entscheidungen, die allerdings einen großen Einfluss aufs Spiel haben können.
Denn jede Entscheidung, die man trifft, kann politische Parteien stärken. Regelmäßig wird, je nach Regierungsform, gewählt, sodass am Ende eine politische Richtung gewinnt, mit der man eigentlich nichts am Hut hat. Das heißt, dies muss man bei den Entscheidungen, die man trifft, ebenfalls berücksichtigen. Das umfasst Entscheidungen ob man jetzt eine Technologie erforscht, die das Militär stärkt oder aber, ob man etwas baut, was wiederum eher den Ökologen in die Hand spielt.
Eine Lernkurve, so steil wie ein Raketenstart Endless Space 2 entpuppt sich dabei als ein herausforderndes 4X-Strategiespiel mit einer ziemlich steilen Lernkurve. Bis man herausgefunden hat, wie man was bei welcher Spezies spielen muss, können Stunden vergehen. Leider muss man auch sagen, dass die KI - gefühlt zumindest - einen unfairen Startvorteil hat. Wenn sie zum Beispiel bereits in der ersten Runde, wo man kaum etwas machen konnte, deutlich in Führung liegt, dann kriegt man das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen kann.
Immerhin kann man mit der Zeit mit dem Computer halbwegs mithalten. Irgendwann ist man sogar soweit, dass man sich zumindest halbwegs auf dem zweiten Punkterang etablieren kann, während man hart daran arbeitet, eine der anderen fünf Siegarten zu erreichen. Generell ist die Punkteliste etwas irreführend, da sie eben nur eine Möglichkeit ist, zu siegen, aber nicht die einzige Möglichkeit. Sie sagt auch nichts darüber aus, wie gut oder schlecht man in gewissen Bereichen des Spiels ist.
Man sieht viel, nicht Natürlich kommt es kurze Zeit später zu Konflikten und hier kann das Game leider nicht überzeugen. Man kann nur möglichst gute Voraussetzungen erschaffen, dass die eigenen Einheiten eine Auseinandersetzung gewinnen können, denn selber direkt eingreifen ist unmöglich!
In Sachen Grafik darf man jetzt keine Wunder warten. Das Spiel sieht zwar schöner aus, als Stellaris, jedoch sind die Cutscenes im Prinzip nur spärlich animierte Bilder, die aber dafür immerhin wunderschön gezeichnet worden sind. Das Design der verschiedenen Einheiten ist sehr gut geworden und man kann sie perfekt auseinander halten.
Die Musik ist eigentlich die Stärke des Spiels. Die einzelnen Stücke sind sehr gut komponiert worden und man wird sie so leicht nicht vergessen. Allerdings kann es auch schnell passieren, dass sie einem auf die Nerven gehen, weil sie sich doch zu oft wiederholen.
Fazit:
Man wird um Endless Space 2 als 4X-Strategiespielfan nicht herum kommen. Amplitude Studio haben wieder ein komplexes Spiel erschaffen, das einen lange Zeit in seinen Bann ziehen wird. Die acht Spezies steuern sich alle unterschiedlich und bilden verschiedene Herausforderungen. Auch das Questsystem sorgt für Abwechslung. Allerdings hat das Spiel eine enorme Lernkurve. nicht zuletzt dank einer KI, die zumindest ihre Vorteile zu nutzen weiß. Auch das Kampfsystem ist enttäuschend, da man nicht direkt Einfluss auf das Geschehen nehmen kann. Dennoch ist dies eines der besten 4X-Games, die man aktuell kriegen kann.
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