Splashpages  Home Games  Specials  Vom Spiel zur Arbeit: World of Warcraft  Vom Spaß zur "Item"-Hetze
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 376 Specials. Alle Specials anzeigen...
Specials Eventspecials

Vom Spaß zur "Item"-Hetze
«  ZurückIndexWeiter  »
wow03.jpg WoW ist ein Spiel, eine Dienstleistung, und eigentlich bezahlt der Nutzer, um in einer fiktiven Welt Spaß zu haben. Aber wochenlang an ein und der selben Situation zu scheitern, raubt vielen den Spaß.
Nach einem Jahr Raiden ein und derselben Instanz noch immer zwei Mal pro Woche die Taktik bei ein und demselben Boss erklären zu müssen, weil ein "Fremdkörper" im Raid sonst das Vorhaben verzögern könnte, kostet Zeit und Nerven.
Einen ganzen Abend von vier bis sechs Stunden bei einem neuen, bislang noch unbekannten Boss, zu investieren, ohne ihn zu bezwingen, mag in Ordnung sein, doch mehrere Abende? Mehrere Stunden? Wozu? Wäre es nicht reine Zeitvergeudung in Bezug auf den Erfolgsschlüssel von Geduld und Fleiß?

Immerhin werden Raids auch manchmal abgebrochen. Konzentrationsprobleme, weil es ja schon spät ist, werden bei manchen Gruppen erkannt, doch sie dienen häufig als Notlüge. Natürlich ist jemand, der schon 18 Stunden auf den Beinen ist, nicht mehr in der Lage, sich richtig zu konzentrieren. Schon gar nicht, wenn er mit mehreren anderen stundenlang virtuell auf den gleichen Pixelgegner einschlägt. Bei manchen Raidgruppen kommt dann die Frage auf, ob dieser Bremsfaktor nicht von sich aus von dem Raid zurücktreten sollte, zu dem er sich schon Tage vorher angemeldet hat.

Warum packt ihr das nicht?
Als Notlüge dient die Abbruchsbegründung, weil sonst etwas ganz anderes gesagt werden müsste: "Wir sind zu schlecht für diesen Boss." Zu schlecht - für ein Spiel!?!
Manch raidender Zeitgenosse der Datenleitung lässt seinem Unmut auch anders Luft: "Hey, ihr Möchtegern-DDs! Warum packt ihr das nicht? Hä?!? Unfähig, was?! Mehr DRUUUUUCK!!!!!!!" Damit soll mehr oder weniger freundlich zum Ausdruck gebracht werden, dass die Spieler, welche den Schaden austeilen sollen, unfähig sind, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Das verdirbt manchem die Freude am Spiel, doch andere zieht es geradezu beängstigend in seinen Bann. Und wenn das "RL" darunter leidet? Egal. Ob Schule, Beruf oder Studium ist einerlei - für manche Spieler. Alle anderen Spieler sind eben "zu dumm, um ihren Charakter zu spielen". Wobei übersehen wird, dass es eben ungeübte Spieler gibt, die einem Onlinespiel nicht die höchste Priorität zuweisen.

Vom Spaß zur "Item"-Hetze
Aber Blizzard hat sich das schon gut ausgedacht: Je höher der Schwierigkeitsgrad der Instanz, desto bessere Ausrüstung brauchen die Spielercharaktere. Da jedoch ein Instanztyp nur alle drei bis sieben Tage (in Echtzeit wohlgemerkt!) durchgespielt werden kann, wird die Item-Jagd sehr zeitaufwendig. Jeden Tag muss eine andere Instanz gespielt werden, dazwischen wird allerlei Zeug gesammelt, um genügend Tränke, Elixiere, Essen und Verzauberungen zur Verfügung zu haben - vom Spaß zur "Item"-Hetze, der Spieler als Jäger und Sammler im Schweiße seiner Freizeit.

Jaja, die "Götter von Blizz" haben Fleiß und Geduld vorausgesetzt...
"Und darum, oh Spaßspieler, füge Dich dem Urteil der Götter und suche Dir keinen anderen Weg, als den Deines pixeligen Schicksals! Raide täglich und erlange Weisheit und Erkenntnis - und Ausrüstung, natürlich. Denn Dein ist der Schlangenschrein, der Berg Hyjial und die Spitze des Schwarzen Tempels!
Raide, oh Jünger der farbigen Pixel, bis zum Tag des jüngsten Gerichts!"
- oder bis zur nächsten Erweiterung, wenn die ganze Arbeit wieder einmal umsonst war.
«  ZurückIndexWeiter  »


Special vom: 18.04.2008
Autor dieses Specials: Ralph Traber
Weitere Seiten innerhalb dieses Specials können über das seitliche Menü links oben aufgerufen werden.
Zurück zur Hauptseite des Specials