| | |
|
|
Warum spielt man WoW? |
|
Online gehen und Spaß haben - ganz so einfach darf man es
heute nicht mehr sehen. Viele Raids bestehen aus immer den selben
Spielern. Dadurch entsteht über Monate eine Routine innerhalb der
Gruppe, die immer häufiger Erfolge in Form von durchgespielten
Instanzen hervorbringt. In diesen Instanzen gibt es bei speziellen
getöteten Gegnern, sogenannten Boss-Gegnern, Gegenstände. Gegenstände
werden in feinstem Denglish "Items" genannt. Meist gibt es aber nur
zwei Items pro Boss. Bei rund 25 Spielern wird somit jedes Item hart
erarbeitet und mit manchmal deprimierenden Raidabenden erkauft.
Wie im echten Leben? Neulich
entgegnete mir ein Spieler: "Da halte ich es wie im echten
Leben: Nur was man sich erarbeitet, hat Wert und erfüllt dauerhaft mit
Freude. Geduld und Fleiß sind auch in WoW der Schlüssel des Erfolgs." Aber - WoW ist doch ein Spiel?! Es geht doch nicht um Erfolg in Pixelform - oder etwa doch?
Bei
manchen Gilden wird nur für "Auserwählte" geraidet (das denglishe Verb
zu "Raid"). Zu den Auserwählten gehören Spieler, die immer da sind,
die stets Tränke, Elixiere, besonders gutes und stärkendes Essen etc. dabei haben. Zudem haben die Auserwählten stets auf ihren
Items Verzauberungen und andere stärkende Effekte. Aber sie müssen auch
die "richtige" Skillung haben. Mit Skillung ist die optimierte
Spezialisierung des Charakters gemeint, um im Raid möglichst optimal die
persönliche Aufgabe erfüllen zu können.
Diese besondere Elite der
Spielergemeinschaft muss auch motiviert sein und vor allem: Sie muss
ihre Klasse spielen können. Es werden also hochmotivierte
Mitarbeiter bevorzugt, die das Projekt Raid optimal voranbringen. Somit
erzeugt der ursprüngliche Spaßfaktor Ähnlichkeiten zu Wirtschaft und
Industrie, also zum "RL", dem realen Leben.
Psychische
Schmerzen Raiden als
Pflichtprogramm - "wir müssen die Instanzen x, y und z diese Woche
raiden. Das ist unsere Pflicht." Geduld und Fleiß als Erfolgsschlüssel
in einem Onlinespiel, das mit der nächsten Aktualisierung die hart
erarbeiteten Items, den einzig sichtbaren "Erfolg", wertlos
werden lässt, um dem Nutzer weiter den Monatsbetrag aus der Tasche
ziehen zu können. - Dafür lassen einzelne Spieler dann schon mal
jemanden links liegen und meinen, er sei einfach unfähig, seine Klasse
zu spielen. Dass diese Aussage auch im RL psychische
Schmerzen bereiten könnte, ist ja egal - Hauptsache ist, der Raid
funktioniert. Ein Leben für den Raid! Fünf bis sechs Mal die Woche
raiden und die restliche Freizeit über farmen - das ist doch Sinn des
Spiels! Oder etwa nicht? |
|
| |
| | |
Eine Produktion der
Splashpages.
Copyright © 1996-2024
Splashp@ges -
Impressum -
Suche -
Drucken -
Labelled mit ICRA
Unsere Kooperationspartner:
EA,
Ubi Soft,
Eidos,
Sony,
Nintendo,
Microsoft,
Atari,
Konami,
Vivendi Universal Games,
Take 2,
Activision,
THQ,
Codemasters,
Koch Media,
dtp,
Pointsoft,
Testfreaks u.a.