Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 50€ €
Systeme:
PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita
Inhalt:
Des Teufels Tochter Laegrinna hat eine kleine Schwester: Velguirie. Die will ihr jedoch nicht unter die Arme greifen, sondern macht ihr Konkurrenz. Wird sie ihren Vater zuerst erwecken können?
Meinung:
Deception IV: The Nightmare Princess wird, obwohl die PS3 ja schon eine HD-Konsole war, als eine erweiterte HD-Neuauflage von Deception IV: Blood Ties bezeichnet. Doch erschien das Spiel damals ja auch auf der PS Vita, die eben kein HD kann. Und es war nicht unüblich, dass PS3- und Xbox 360-Spiele mit einer Auflösung liefen, die unter HD lag. Remaster finde ich dennoch passender – zumal Remastered-Versionen zur momentanen Konsolengeneration inzwischen einfach dazugehören.
Nochmal von vorne Blood Ties und somit die Geschichte von Laegrinna ist komplett enthalten. Allerdings kann man seinen Storyfortschritt von früher nicht übernehmen. Lädt man in Blood Ties Daten hoch, findet The Nightmare Princess nichts. Man muss ein neues Spiel beginnen und bekommt dann lediglich die Freischaltungen übertragen.
Wer Deception IV noch nicht kennt, hier ist die Rezension von Blood Ties. Grob gesagt geht es darum, seine Gegner in Fallen zu locken, die man in einem Fallenmenü über den ganzen Raum verteilen kann. Das können sadistische, raffinierte oder erniedrigende Fallen sein. Hauptsache, die Lebensenergie fällt auf Null und der Gegner wird dabei ordentlich gedemütigt. Fallen müssen ausgelöst werden, und wenn man sie richtig aufstellt und mit dem richtigen Timing auslöst, entstehen Komboketten. Je besser und schneller man dabei ist, desto mehr Fallen, usw. schaltet man frei. Auch wenn man bestimmte Questbedingungen erfüllt.
Alpträume frei Haus Questbedingungen, weil der neue Modus mit Velguirie ein Quest-Modus und kein ausgewachsener Storymodus ist. Zwar wird auch hier eine Geschichte erzählt, jedoch geschieht dies knapper und nicht nach jeder Quest bzw. Prüfung. Positiv ist, dass der Einstieg mit den kürzeren Quests flotter vonstatten geht und man so schnell nach und nach lernt, worum es geht. Ein gut in die Quests eingewobenes Tutorial, kann man also sagen. Übrigens bleibt Velguirie nicht so passiv wie Laegrinna, sondern erlernt weitere Fähigkeiten im Verlauf der Quests, die alle mit ihren Beinen/Füßen zu tun haben. So gibt es zuerst einen Kick, den man in die Kombos mit einbinden kann, um z.B. einen Gegner in eine Falle zu befördern, und einen Sprint. Später darf sie mit ihren hochhackigen Schuhen sogar die Domina mimen und auf ihren Gegnern herumtrampeln. Die Alptraumprinzessin könnte sich für Masochisten also zur Traumprinzessin entwickeln und das Spiel somit zum Shades of Grey der Videospiele...
Krankenhausreif Der nächste Unterschied zwischen Laegrinna und Velguirie ist, dass die Alptraumprinzessin die Menschen in ihren Träumen und nicht in der physischen Welt angreift, während die dunkle Prinzessin ihre Gegner in ihr Schloss locken ließ. Dadurch beißt sich die Tatsache, dass die Quests in den altbekannten Stages bzw. Abschnitten dieser stattfinden, auch nicht mit der Story. Zudem gibt es neue Stages: Das Krankenhaus, die Turnhalle und der Spielplatz. Das passt natürlich überhaupt nicht zum Mittelalter-Setting, auch wenn sich diese Orte in der Traumwelt befinden. Hier hat man eindeutig Spaß vor Story gesetzt, womit auch klar sein dürfte, dass The Nightmare Princess hauptsächlich Fans des Originals ansprechen wird, die gar nicht genug vom Fallenstellen bekommen. Neben den ganzen neuen Fallen, die ins Spiel gekommen sind, kommen mit den neuen Stages natürlich auch neue fest installierte Fallen. Damit ist natürlich auch klar: Wem Blood Ties gereicht hat und wer eher einen richtigen Nachfolger spielen will, der kann bei der Alptraumprinzessin auch gerne aussetzen.
Ehemalige Prinzessinnen Für den echten Fan der Reihe gibt es aber noch andere Goodies: Man kann im Questmodus nämlich die Prinzessinnen aus den früheren Spielen freischalten. Und im Deception-Studio kann man sogar eigene Gegner aus freigeschalteten Teilen erstellen.
Alles alles perfekt für den Fan, ein rundum gelungenes Gesamtpaket für den Neueinsteiger und für den Sammler noch mal alles komplett und in besserer Grafik? Nun ja, ein paar Punkte gibt es, die wohl jeden stören werden. Immer noch laufen Gegner erneut in die Fallen, in die sie schon einmal gelaufen sind, die KI hat sich also nicht verbessert. Schlimmer dürfte für Fans aber sein, dass die Trophäen momentan zwar aufploppen, aber weder synchronisiert noch angezeigt werden.
Fazit:
Deception IV: The Nightmare Princess kann man als erweitertes Remaster bezeichnen. Das Spiel sieht auf der PS4 schöner aus als auf der PS3 und bietet einen zusätzlichen Quest-Modus mit einer weiteren Tochter des Teufels. Allerdings kann man nur die Freischaltungen aus Blood Ties übernehmen, nicht den Story-Fortschritt, wie es bei anderen Koei-Spielen üblich ist. Außerdem gibt es The Nightmare Princess weder als DLC für PS3 und Vita, noch als Retailversion, sondern nur als vollständige Downloadversion, was etwas schade ist.
Wer Deception IV: Blood Ties schon hat, aber mehr davon haben will, kann sich The Nightmare Princess ruhig holen, am besten dann in der PS4-Version (falls Konsole vorhanden). Interessierte Neulinge machen auch nichts falsch. Wer jedoch mit Blood Ties abgeschlossen hat und auf eine echte Fortsetzung wartet, für den wird das Spiel eventuell zu wenig bieten.
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