Bei Taito Milestones 2 steuert man einen Superhelden. Man prügelt sich mit Sauriern oder arbeitet sich in einem Raumschiff durch eine feindliche Umgebung. Wobei natürlich auch Meinungsverstärker in Form von Fäusten und Füßen vertreten sind.

Es ist jetzt über ein Jahr her, seitdem die erste Taito Milestones-Sammlung herauskam. Das Fazit damals lautete, dass diese zwar herausfordernd, aber nie unfair sei. Gleichzeitig wurde allerdings auch die spartanische Präsentation bemängelt, sowie die Frage, ob das wirklich alles Meilensteine waren, da doch einige Klassiker des Spieleentwicklers fehlten.

Dasselbe wie letztes Jahr?
Im Prinzip lässt sich der Kommentar von damals auch bei Taito Milestones 2 wiederholen. Die Präsentation außerhalb der Games ist, um es milde auszudrücken, erneut spartanisch. Und was die Titel angeht, so hat man dieses Mal noch mehr als sonst das Gefühl, dass hier ein leichter Etikettenschwindel betrieben worden ist. 

Folgende Titel umfasst die Sammlung:

• Kiki Kaikai
• The NewZealand Story
• Darius II
• Metal Black
• Gun Frontier 1999
• Ben Bero Beh Solitary Fighter
• The Legend of Kage
• Liquid Kids
• Dinorex

Die meisten der hier genannten Spiele dürften einem durchschnittlichen Gamer eher nichts sagen. Ausnahmen sind The New Zealand Story und Darius II, letzteres vor allem wegen der Tatsache, dass es Teil einer berühmten Videospielserie ist. 

Highlights
Es gibt natürlich auch dieses Mal einige Highlights, aber ebenfalls einige Lowlights in dieser Sammlung. Definitiv ein Highlight ist Ben Bero Beh Solitary Fighter. In diesem Game steuerst du einen waschechten Superhelden, der in einem brennenden Haus Personen retten muss. Die Waffe deiner Wahl ist ein Wasserschlauch, mit dem du Brände, die in deiner Nähe sind, löschen kannst. Allerdings sind diese Feuer nicht die einzige Gefahr, der du dich stellen musst. Die Wände bröckeln und gnomartige Wesen treiben ihr Unwesen. 

Zugegeben: Die Steuerung dieses Spiels ist sehr gewöhnungsbedürftig. Der Hauptcharakter bewegt sich eher langsam vorwärts und jeder Sprung muss präzise durchgeführt werden. Der Schwierigkeitsgrad ist dementsprechend ebenso hoch, da du schon beim geringsten Fehler ein Leben aushauchst. Allerdings trifft dies auch auf  alle anderen Spiele zu, da es sich dabei eben um Arcade-Titel handelt, die damals bewusst so herausfordernd programmiert worden waren.

Auch Kiki Kaikai ist ein Highlight. Wenn du schonmal Pocky & Rocky gespielt hast, dürftest du dich sofort heimisch fühlen. Du steuerst eine Miku, eine japanische Priesterin, dabei, wie sie die sieben Götter des Schicksal befreien muss. Dabei steuerst du sie von unten nach oben durch eine scrollende Welt, wo sie sich mit ihren Waffen gegen viele Feinde zur Wehr setzen kann. Das Game macht jede Menge Spaß, auch wenn man natürlich merkt, dass das Gameplay hier noch ein wenig unausgereift ist.

Lowlights
Zu den Lowlights zählt definitiv Dinorex. Denk an Street Fighter meets Primal Rage. Du wählst einen Saurier aus und „darfst“ dich gegen andere zur Wehr setzen. An diesem Spiel ist alles grottig. Die Steuerung ist absoluter Murks, sehr schwammig und nicht sonderlich präzise. Und die Grafik... Je weniger Worte man über die hundsmiserable Darstellung verliert, umso besser.

Auch The Legend of Kage ist ein Reinfall. Du steuerst einen Ninja, die die entführte Prinzessin retten muss. Dazu bewegt sie sich durch eine entfernt japanisch anmutende Welt und kann entweder mit dem Schwert Feinde eliminieren oder mit einer schier unendlichen Anzahl an Ninjasternen. Allerdings heißt es aufpassen, da schon ein Treffer ausreicht, um dich sofort zu töten.

Hier gilt ebenfalls wieder: Die Steuerung ist schwammig und nicht sonderlich präzise. Auch ist das Gameplay alles andere als abwechslungsreich und das Game an sich eher uninspiriert präsentiert. Es macht einfach keinen Spaß.

In Sachen Musik und Grafik muss man sich vergegenwärtigen, dass die Spiele aus ein den 1980ern und frühen 1990ern stammen. Sprich, Sound und Optik lassen sich mit heutigen Maßstäben nicht vergleichen. Wobei es durchaus Titel gibt, die großartig aussehen und klingen, wie eben New Zealand Story. Doch dafür gibt es dann auch grottige Spiele wie Dinorex.

Wenn ich Taito Milestones 2 mit Teil 1 vergleiche, so gefällt mir Letzterer besser. Die Spieleauswahl ist besser und hat nicht ganz so extreme negative Ausreißer, wie der zweite Teil. Auch ärgert es mich, dass die negativen Aspekte, die bereits damals kritisiert worden sind, dieses Mal ebenfalls wieder vorhanden sind.