Es werden wieder Bomben gezündet. Dieses Mal legen sich Bomberman und seine Brüder mit der bösen Organisation Black Moon an. Und müssen die Ellons retten.

Hach ja, Bomberman. Selige Erinnerungen an meine Realschulzeit tauchen auf. Die Pausenglocke ertönt und als Erstes strömt die halbe Klasse in den Pausenraum, um dort am PC gegeneinander anzutreten. Es gab viel Gefluche, viel Geschimpfe und jede Menge Spaß.

Selige Zeiten. Seit damals hat sich allerdings einiges getan. So konnte man sich lange sicher sein, dass jede Konsole mindestens ein Mal von Bomberman besucht werden würde. Doch der Eigentümer und lange Zeit auch Entwickler der Abenteuer der Spielefigur, Hudson Soft, wurde 2012 von Konami absorbiert. Die mit diesem Franchise genau dasselbe taten, wie mit vielen anderen ihrer Titel: Wenn sie es nicht in Pachinko adaptieren konnten, wurde es ignoriert.

Der Bomber kehrt wieder zurück
Doch 2017 änderte sich das, als Super Bomberman R für alle damals gängigen Plattformen herauskam. Die Bewertungen des Games waren zu jener Zeit zwar alles andere als überragend. Was es aber nicht davon abhielt, sich über zwei Millionen Mal zu verkaufen, 2020 einen Online Ableger mit dem Titel Super Bomberman R online zu kriegen und dieses Jahr, passend zum 40jährigen Jubiläum der Figur, einen Nachfolger zu erhalten.

Und von vorneherein glänzt das Spiel mit jeder Menge Spielmodi. Es gibt den Singleplayermodus, einen Kreativmodus und einen Multiplayermodus mit vielen verschiedenen Arten, wie du dich und seine Freunde in die Luft jagen kann. Doch der Reihe nach.

Der Singleplayermodus dient vor allem dazu, dass du das Game und die Steuerung kennenlernst. Die Story handelt davon, dass der weiße Bomberman mit seinen Brüdern – wobei es auch weibliche Bombermen gibt – die Organisation Black Moon verfolgt. Diese greifen andere Planeten an. Und auf ihrem neusten Ziel gibt es die mysteriösen Ellons, die die Bombermans natürlich retten wollen.

Ein langweiliger Singleplayermodus
Dazu musst du Bomberman durch ein weitläufiges Labyrinth lenken, wo er diverse Gegner und Hindernisse zerstört, sowie Ellons befreit. Sechs Stück kannst du maximal hinter dir her ziehen, jedes Weitere wird dann sofort in dein Schiff transportiert. Für jeden besiegten Gegner, Hindernis und befreiten Ellon erhältst du Punkte. Und sobald du eine bestimmte Summe erreicht hast, levelt deine Figur auf und kriegt neue Abilities.

Diese sind in Bomberman das Salz in der Suppe. Zu Beginn fängst du mit einer mickrigen Bombe an, deren Reichweite eher gering ist. Doch schon bald kannst du drei oder noch mehr Sprengkörper legen, deren Feuerstoß beim Explodieren enorm ist. Du bewegt dich schneller oder kannst sie per Schlag weiter weg befördern. Oder gleich über ein Hindernis schmeißen, auf einen nichts ahnenden Gegner. 

Das Problem ist, dass der Singleplayermodus sehr schnell sehr lahm wird. Die Arena ist weitläufig und bis auf ein paar Feinde auch eintönig aufgebaut. Die paar Rätsel, die du lösen musst, sind nicht der Rede wert. Und die Tatsache, dass du beim Bombenlegen auf die Ellons aufpassen musst, damit sie nicht von der Explosion erwischt werden, nervt einen sehr schnell.

Mario Maker lässt grüßen
Etwas mehr Spaß bietet da der Kreativmodus, wo du selber eine Arena aus diversen Einzelteilen zusammenbauen darf. Ganz wie beim Mario Maker musst du die sie anschließen selbst durchspielen, damit sie nicht zu unfair wird. Doch auch hier hält sich der Spaß in Grenzen, weil die Steuerung teils sehr schwammig und nervig ausfällt.

Und so liegt es am Multiplayer, dafür zu sorgen, dass der Kauf von Super Bomberman R 2 doch noch den einen oder anderen Gedanken wert ist. Zum Glück versagt das Spiel hier nicht, sondern tischt gleich ganz groß auf. Denn es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, sich mit anderen zu vergnügen.

Es gibt Battle 64, der so ähnlich aufgebaut ist, wie Tetris 99. Sprich 64 Spieler werden auf einem Board versammelt und das Chaos kann beginnen, so lange, bis nur noch einer überlebt. In Crystals müssen zwei Teams a zwei Spieler die meisten Kristalle sammeln. Wobei es durchaus zu Verrat kommen kann, da Teilnehmer auch individuell belohnt werden, je nachdem wie viele Kristalle sie gesammelt haben. In Castle gibt es einen König, der sein „Schloss“ gegen 15 andere Spieler verteidigen muss. Diese müssen innerhalb eines Zeitlimits alle Kisten einsammeln, ansonsten haben sie verloren. Und der König kann auf alle Fallen und Hindernisse zurückgreifen, die die Karte besitzt. 

Jeder gegen jeden, was für ein Spaß
Natürlich gibt es in Super Bomberman R 2 noch die klassischen Matches, die du sowohl lokal, wie ebenso online führen kannst. In letzterem Fall werden die getrackt und du kannst eine Rangliste aufsteigen. Dabei gibt es Crossplay über alle Plattformen hinweg, auf denen das Spiel erscheint. Mit jedem Match verdienst du Geld, dass du dann wiederum in einem Onlineshop ausgeben kannst, wo du Outfits oder neue Figuren kaufen kannst. 

Im optischen Bereich ist das Spiel okay. Es ist kein Überflieger, aber du verlierst zu keinem Zeitpunkt den Überblick übers Geschehen und die Boards sind gut zu lesen. Nur der Präsentation fehlt das gewisse Etwas.

Super Bomberman R2 ist wie so viele andere Bomberman-Titel zuvor auch. Für Singleplayer eher pfui lebt das Game vom Multiplayermodus. Wo es viele Möglichkeiten gibt, anderen das Leben zur Hölle zu machen. Man kann ebenfalls eigene Arenen erstellen, wobei hier die Steuerung nicht ganz so gut ausgefallen ist. Optisch ist das Spiel kein Überflieger.